Freiburg Paris erhält einen neuen Vorort

Schwarzwälder-Bote
Der blaue TGV, der in Freiburg gestartet war, kam gestern pünktlich in Paris an. Foto: Röderer Foto: Schwarzwälder-Bote

Freiburger genießen die TGV-Direktverbindung nach Frankreich / Partnerstadt in wenigen Stunden erreicht

Von Joachim Röderer

Freiburg. Ab sofort ist Freiburg nur noch einen Katzensprung von Paris entfernt. 3 Stunden und 41 Minuten hat die Reise mit dem TGV von der Dreisam an die Seine gestern gedauert. Mit nur einer Minute Verspätung rollte der Zug im Gare de Lyon ein.

Premierenstimmung im Morgengrauen am Freiburger Hauptbahnhof: Rund 40 Passagiere schleppen ihr Gepäck in den blauen Zug, der an Gleis 4 wartet. Aber nicht nur die Reisenden sind gekommen: Dutzende Bahnfans haben sich postiert, um den historischen Augenblick mit dem Fotoapparat festzuhalten.

Erinnerungsfotos vor dem Triebwagen werden geschossen

International präsentiert sich die Bahnsteigbesatzung: Manuela Gerber von der Deutschen Bahn beantwortet mit ihrem Kollegen Rodrique Garson von der französischen SNCF die Fragen der Passagiere, die nach den Wagennummern suchen. "Natürlich ist der Tag etwas ganz Besonderes", sagt die DB-Mitarbeiterin.

"Es ist super, dass Freiburg jetzt diese Direktverbindung hat", sagt ein Passagier, bevor er in den doppelstöckigen TGV einsteigt. Noch fünf Minuten bis zur Abfahrt: Hans Jürgen Stallkamp trägt die Arbeitsweste der Bahnhofsmission. Er ist gleich nach Dienstbeginn gekommen und lässt sich für ein Erinnerungsfoto am Triebwagen ablichten. Langsam gehen alle Passagiere an Bord.

Ein Pfiff ertönt, die Türen schließen sich, der Zug rollt aus dem Hauptbahnhof. Auf der Rheintalstrecke geht es bis Müllheim. In Wagen 13 sitzt Siegfried Klausmann, Geschäftsführer des Bahnreisebüros Gleisnost. 20 000 Bahnkilometer fährt er im Jahr, aber die 497 Kilometer an diesem Morgen erlebt auch er als etwas Besonderes. "Als eben die Ansagen auf Deutsch und Französisch kamen, da wurde ich schon ein bisschen sentimental."

Der TGV überquert den Rhein über die Brücke bei Chalampé und rollt gemächlich über die für den Schnellzug aufpolierten Gleise nach Mulhouse. 35 Kilometer nach der Stadt beginnt dann die 140 Kilometer lange Schnellfahrstrecke. Der Zug braust mit 320 Sachen durchs Nachbarland. Nächster Halt ist Belfort, dann Besançon. Die Partnerstadt liegt nun nur noch eineinhalb Schnellzugstunden von Freiburg entfernt. Kurz vor 9 Uhr rollt der TGV in Dijon ein. Jetzt ist der "Train à grande vitesse" voll besetzt. Die Route knickt ab Richtung Osten.

Nach kurzer Zeit rollt der erste Freiburg-TGV so gut wie pünktlich im Gare de Lyon in Paris ein. In dem riesigen Bahnhof drängen sich die Menschen. Niemandem fällt auf, dass Paris einen neuen Vorort bekommen hat.

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