Die Nutzungsdauer des Solar-Parks sei auf mindestens zwanzig Jahre angelegt. Energiedienst würde auch als Vermarkter des zu gewinnenden Stroms auftreten. Die Einspeisevergütung dürfte zwischen vier und sechs Cent pro Kilowattstunde liegen. Jörg Bleile merkte an, dass Energiedienst auch über ein Bürgerbeteiligungsmodell nachdenke.
Bürgermeisterin Tanja Steinebrunner begrüßte das Vorhaben, denn auch die Gemeinde Fröhnd sei angehalten, ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten. Nachdem die Bundesregierung ein „mutloses Klimapaketchen“ beschlossen habe, sei es umso wichtiger, dass vor Ort konkrete Maßnahmen initiiert würden. Die „sonnenverwöhnte Region“ um Fröhnd biete sich geradezu an, um mit einem Solarpark einen Beitrag für die weitere Nutzung regenerativer Energien zu leisten. Die ins Auge gefasste Fläche sei sehr gut geeignet, da sie kaum einsehbar sei und der betreffende Landwirt sein Nutzgebiet ohnehin reduzieren wolle.
Möglicher Wildwuchs von Solarparks diskutiert
In der Diskussion im Ratsrund wurden einige grundsätzliche Aspekte von Vorhaben dieser Art angerissen. So tauchte etwa die Frage auf, wie ein möglicher Wildwuchs von Solarparks auf dem Fröhnder Gemeindegebiet verhindert werden könnte. Diese Gefahr sahen die Vertreter von Energiedienst allerdings nicht, da eine Mindestgröße für derartige Anlagen (ab 750 Kilowattpeak Leistung) vorgeschrieben sei und sich deshalb auch nicht wahllos jedes Gebiet als nutzbare Fläche eigne. „So etwas muss sich wirtschaftlich gut darstellen lassen“, meinte Markus Koselowske. „Ich glaube nicht, dass solche Anlagen jetzt hier sprießen werden, außerdem liegt die Planungshoheit immer beim Gemeinderat“, ergänzte Jörg Bleile. Dennoch will man sich im Fröhnder Gemeinderat grundsätzliche Gedanken darüber machen, wie damit umzugehen ist, wenn in der Zukunft weitere Anfragen dieser Art auf die Gemeinde zukommen.
Zwei Fragen, die aufgeworfen wurden, konnten die Vertreter von Energiedienst nicht abschließend beantworten. Bernhard Stiegeler wollte wissen, ob geplant beziehungsweise vorgeschrieben sei, für das anvisierte Projekt ökologische Ausgleichsflächen zu schaffen. Schließlich handle es sich doch um einen recht großen Eingriff in die Natur und das Landschaftsbild. Tobias Böhler interessierte sich dafür, unter welchen Voraussetzungen der Gemeinde Fröhnd im Zusammenhang mit dem Vorhaben Gewerbesteuer zustehen würde.
Antworten auf beide Fragen sollen in der nächsten Sitzung des Gemeinderats im Dezember vorliegen. Dann soll ein formeller Beschluss gefasst werden, den sich die Firma Energiedienst im Idealfall schon am Mittwoch gewünscht hätte. Gleichwohl waren die Signale aus dem Ratsrund positiv. „Ich sehe eine grundsätzliche Offenheit für das Projekt“, so Bürgermeisterin Steinebrunner abschließend.