Fußball Appell: AH-Kicker sollen zur Pfeife greifen

Die Oberbadische
Das Führungsduo des Fußballbezirks: Ralf Brombacher (links) und Uwe Sütterlin. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Fußball Halbjahresversammlung des Bezirks Hochrhein: Themen waren Schiri-Misere, Staffeltage und Spielgemeinschaften

Lörrach (lu). An allen Ecken und Enden fehlen Schiedsrichter – 104 im Bezirk Hochrhein, 400 in Südbaden: „Es kommen schwere Zeiten auf uns zu“, weiß Ralf Brombacher, Bezirks-Schiedsrichterobmann (BSO) und stellvertretender Bezirksvorsitzender.

Bei der Halbjahresversammlung des Bezirks Hochrhein in der Festhalle in Fahrnau richtete er daher einen geradezu leidenschaftlichen Appell an die Vereine, mit dazu beizutragen, dass es künftig wieder mehr Unparteiische gibt. Und so sieht er den Tag immer näher rücken, an dem weitere Kreisliga C-Staffeln mit Schiris nicht mehr besetzt werden können.

Brombacher denkt bei der Rekrutierung von neuen Pfeifenmännern unter anderem auch an ältere, ehemals oder noch in der AH aktive Kicker, die als Schiri sicher eine gute Figur abgeben könnten. Es müssten ja nicht gerade die durchschnittlich 40 bis 50 Siele pro Jahr sein, die ein Unparteiischer in der Saison leitet. „Minimum sind aber 20 Partien“, so Brombacher.

Allerdings: Gerade einmal zwölf Teilnehmer haben am jüngsten Schiri-Lehrgang Ende Januar die Prüfung gemacht. Doch nur vier davon waren über 18 Jahre alt, das heißt: zwei Drittel pfeifen zunächst einmal im Jugendbereich. „Das löst also unser Problem nicht“, erklärt Brombacher. Denn zum Saisonende hören mindestens sieben Schiedsrichter auf, zwei davon sind sogar Liga-Schiedsrichters. Inzwischen hat der Verband seine Werbekampagne bereits auf die Schulen ausgedehnt.

Wie groß die Schiri-Misere ist, machte der BSO auch an den horrenden Summen fest, die der Verband von den Vereinen wegen fehlender Unparteiischer einzieht. 49 Vereine, die weniger Schiedsrichter als gemeldete Aktiv-Mannschaften hatten, zahlten im vergangenen Jahr rund 34 500 Euro. Spitzenreiter war dabei der FV Lörrach-Brombach, gefolgt vom SV 08 Laufenburg (wir berichteten). Dass es auch anders geht, zeigten aber auch 24 Vereine, die Geld vom Verband wegen eines Plus’ an Schiris ausgezahlt bekamen, unter anderem der FC Erzingen und der FC Zell.

Masterplan Der vor drei Jahren gestartete „Masterplan“ wird auch in den nächsten Jahren bis 2019 fortgeführt. Ziel, so SBFV-Koordinator Tobias Geis, ist eine gemeinsame Zukunftsstrategie im Amateurfußball. In den Bereichen Kommunikation, Spielbetrieb, Soziales, Vereinsservice und DFBnet (Kerngeschäft) sollen so Kräfte gebündelt und die Vereine nachhaltig gefördert werden. Fußballfachlich und auch im Bereich Management gibt es dezentrale und regelmäßige Schulungen. Gewünscht wird über so genante Vereinsdialoge ein aktiver Austausch. Im Bereich Jugend werden Führungsspielertreffen für Kapitäne der A- und B-Junioren eingeführt.

Termine Bezirksvorsitzender Uwe Sütterlin gab folgende Termine bekannt: Damen-Futsalfinale: 4. März in Schopfheim; Schiri-Hauptversammlung: 30. Juni in Wehr; Bezirksjugendtag in Jestetten: 7. Juli; Bezirkstag in Wittlingen: 8. Juli.

Staffeltage Ob es weiterhin so genannte Staffeltage geben wird, in denen die Vereine der jeweiligen Liga zwecks Feinjustierung der Spieltage zusammenkommen, wird noch beratschlagt. Die Tendenz sei, so Bezirkschef Uwe Sütterlin: „Es wird weitergehen wie bisher.“ Dabei soll auch jeweils erörtert werden, ob und wie viel Frauen an Eintritt bezahlen müssen.

Spielgemeinschaften Spielgemeinschaften (SG) können künftig aus bis zu drei Vereinen bestehen. Während die erste Mannschaft eventuell selbstständiger Verein bleibt, können SG für zweite und dritte Mannschaften gebildet werden. Die können dann auch aufsteigen. Voraussetzung ist aber, die „Erste“ spielt nicht bereits in der nächsthöheren Klasse. Die Anmeldung für die SG (Anträge bis 15. Juni) gilt im Frauenbereich für ein Jahr, bei den Männern für zwei Jahre, bei den Senioren unbegrenzt.

DFB-Ehrenamtspreis Anmeldungen müssen bis zum 30. September erfolgen. Das Formular gibt es auf der Homepage www.dfb.de Gemeldet werden kann pro Verein stets nur eine Person, möglichst kein Funktionär. Der Zeitraum der ehrenamtlichen Leistung bezieht sich auf die letzten drei Jahre. Die Bezirkssieger werden mit einem DFB-Dankes-Wochenende belohnt.

Auslosung Bezirkspokal Unter der Aufsicht von Bezirkspokalspielleiterin Kerstin Vetter (Jestetten) wurden die Viertelfinalpaarungen ausgelost. Der kleine Louis vom FV Fahrnau spielte die Glücksfee. An Ostermontag, 17. April, kommt es zu folgenden Begegnungen: SC Lauchringen – SV Jestetten, FC Huttingen – SV Karsau, FC Erzingen – SV Herten und FC Tiengen – SV Eichsel.

Das Finale des Bezirkspokals ist auf den 25. Mai terminiert.

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