Zunächst einmal sei man im Grütt froh, dass der SBFV nun eine Entscheidung im Hinblick auf die Beendigung der Spielzeit und deren Wertung getroffen habe. Mögliche Szenarien seien in den vergangenen Wochen ja auf vielen Ebenen und Foren diskutiert worden. „Daran haben sich die Verantwortlichen des FVLB bewusst zu keinem Zeitpunkt beteiligt.“ Man respektiere den Beschlussvorschlag. „Es ist aus unserer Sicht eine richtige Entscheidung und auch die fairste Lösung.“
Sollte der Verbandstag im Juni dem Vorschlag des Verbandes folgen, freue man sich selbstverständlich, dass die erste Mannschaft die Möglichkeit erhält, direkt in die Oberliga aufzusteigen. „Wir würden aber auch akzeptieren, wenn es keinen Aufsteiger am grünen Tisch gebe und das Team von Trainer Erkan Aktas die Saison auf dem Rasen zu Ende spielen dürfe.“
Vereinssprecher Bernd Schleith macht deutlich, dass sich das Team die Tabellenführung durch „intensives Training hart erarbeitet“ habe und die Spieler „höchst motiviert und gewillt“ gewesen seien, die sportlich so erfreuliche Saison fortzusetzen und mit bestem Erfolg abzuschließen. „Immerhin stand die Mannschaft an acht Spieltagen auf Tabellenplatz eins und an sechs Spieltagen auf Rang zwei.“
Aus sportlicher Sicht ein echter Höhepunkt
Verfolger Offenburger FV lag an fünf Spieltagen ganz vorn und war zweimal auf Platz zwei in der Tabelle zu finden. Den direkten Vergleich am sechsten Spieltag konnte der FVLB mit 2:0 gegen die Ortenauer für sich entscheiden. „Wir sind uns einig, dass ein möglicher Aufstieg aus sportlicher Sicht ein absolutes Highlight für den Verein und die Mannschaft wäre. Diese Chance sollte genutzt werden und täte sicher auch der Region Hochrhein gut, die schon lange nicht mehr in der Oberliga vertreten war“, heißt es in der Medienmitteilung.
Aktas und Goronzi mit Steinen in der Oberliga
Mehr als 20 Jahre ist es her, dass der FC Steinen-Höllstein als bislang letzter Vertreter des Hochrheins in der Oberliga vertreten war. Mit dabei beim FCS waren als Spieler übrigens Erkan Aktas und Sven Goronzi, heute Trainer und Co-Trainer des FVLB.
Aktas jedenfalls kann derzeit noch nichts mit dem Thema Oberliga anfangen. „Es ist irgendwie speziell. Wenn es auf dem Verbandstag so kommt, müssen wir unsere Planungen komplett über den Haufen werfen. Über die Oberliga haben wir ja noch nicht gesprochen. Bis auf einen Spieler hatten alle für die neue Runde zugesagt“, lässt der Trainer wissen. Sportlich sei das aber natürlich schon eine „gewisse Belohnung“, hält er fest. „Nun müssen wir schauen, wie wir das als Verein und Mannschaft stemmen können.“
„Für den Verein und die Mannschaft wäre es eine große Herausforderung“, meint Schleith. „Der sportliche Anreiz ist groß und die Spieler erhalten nicht alle Tage die Möglichkeit, einmal in der Oberliga zu spielen und dort Erfahrungen zu sammeln. Aber auch wirtschaftlich wäre der Aufstieg ein Kraftakt. Dabei gilt es, das Wohl des gesamten Vereins mit der vielfältigen Jugendarbeit zu berücksichtigen.“
Sollte der FVLB nach oben rücken, würden die Nachbarschaftsderbys gegen den SV Weil und den FC Auggen entfallen, als namhafter Ersatz würden dann im Grütt die Stuttgarter Kickers, der SV Reutlingen, der Freiburger FC, der SV Linx oder auch der FC Villingen ihre Visitenkarte abgeben. „Dazu müsste der Kader sicher noch durch den einen oder anderen Neuzugang verstärkt werden“, sagt Schleith.
Von einem vorzeitigen Saisonende profitiert beim FVLB auch die vom Abstieg bedrohten Teams der U23 und der U19. Die U17 würde dagegen als Tabellenführer der Landes- in die Verbandsliga aufsteigen.