Viteritti bekam wenig davon mit. Wegen seiner Verletzung erhielt er Krankengeld. „Einige meiner Mitspieler bekamen drei, vier Monate lang jedoch kein Gehalt. Das ist echt schwer“, berichtet der 29-Jährige. „Es ist einfach nur schade, dass einem Traditionsverein wie Wacker so etwas passiert“, findet er. Seit wenigen Tagen ist das Kapitel Profifußball beim FC Wacker Innsbruck Geschichte. Es wurde das Konkursverfahren eröffnet.
Die Zeit in Innsbruck sei dennoch eine schöne gewesen, sagt Viteritti. „Eine tolle Stadt und nette Menschen. Wir hatten uns vorstellen können, sogar langfristig dort zu bleiben. Aber es kam dann eben alles anders“, erklärt Viteritti, der in seiner Fußballerkarriere einige Umzüge mitgemacht hat. Damit ist jetzt Schluss. „Als Fußballer ist es schwierig, sesshaft zu werden. Man wandert von Ort zu Ort, da fällt es schwer, Freundschaften zu schließen. Und die Familie muss auch erst einmal hinten anstehen. „Jetzt geht es aber zurück nach Lörrach und Umgebung, und damit nach langer Zeit zurück in den Schoß der Familie.
Für Viteritti eine wichtige Geschichte. Er ist ein echter Familienmensch, und so ist es nicht verwunderlich, dass er als schwersten Moment seiner Laufbahn den Wegzug nach Magdeburg im Teenager-Alter nennt. „Die Entfernung von sieben Stunden war wirklich hart, aber rückblickend hat mich das auch persönlich gestärkt und selbstständiger gemacht.“
Sportlich gesehen seien es aber die beiden Kreuzbandrisse gewesen, die ihm doch sehr zu schaffen machten. „Diese Zeit zu überstehen, wenn man sechs bis neun Monate nicht mehr das machen darf, was man am liebsten macht, ist brutal schwer“, stellt er fest.
Viteritti, der drei DFB-Pokal-Partien bestritt und dabei zweimal einnetzte, 64 Mal in der 3. Liga auflief und 13 Tore schoss sowie 157 Mal ein Spiel in der Regionalliga Nordost bestritt und 39 Mal ins Gehäuse traf, ist trotz des frühzeitigen Karriereendes mit sich im Reinen. „Wenn ich zurückdenke, huscht mir ein breites Grinsen über das Gesicht.“ Die Tatsache, dass er seine Laufbahn ausschließlich bei Traditionsvereinen verbracht hat, macht ihn dabei besonders glücklich. „Die Fans waren immer der Wahnsinn. Das verbinde ich mit all meinen Vereinen.“