Fußball Das Tor ist wie vernagelt

Die Oberbadische

Fußball Oberliga: FV Lörrach-Brombach verliert in Bissingen unverdient mit 0:1

Diese Szene steht irgendwie sinnbildlich für die derzeitige Lage des FV Lörrach-Brombach in der Oberliga. Vincent Kittel geht mit viel Tempo am gegnerischen Keeper vorbei, bugsiert den Ball Richtung leeres Tor, wo er an den Pfosten klatscht und von dort quer die Linie entlang kullert, ehe ihn Henning Bortel aufnehmen kann. Unglaublich. Das Tor erzielt später der FSV 08 Bissingen und gewinnt mit 1:0.

Von Mirko Bähr

Lörrach. „Diesmal waren wir so nah wie noch nie an einem Remis dran. Eigentlich müssten wir sogar gewinnen“, macht Trainer Erkan Aktas deutlich. Seiner Mannschaft könne er diesmal wirklich keinen Vorwurf machen. „Das war läuferisch, taktisch und technisch auf einem hohen Niveau.“

Der Gegentreffer viel einmal mehr kurz nach der Pause. Und er fiel aus dem viel besagten Nichts. Ein Befreiungsschlag der Bissinger konnten die FVLB-Akteure nicht unter Kontrolle bringen. Bissingen bekam den zweiten Ball, während die Gästedefensive für einen Moment ungeordnet war. Das nutzte im Endeffekt der gerade erst eingewechselte Denis Latifovic in Minute 48.

Die Grütt-Kicker waren nach 15 Minuten im Spiel. Zuvor hatte man den Hausherren zu viele Freiräume gelassen. „Das haben wir dann aber schnell korrigiert“, erklärt Aktas. Die restliche Zeit bis zur Pause war ausgeglichen. Während die Gäste eine Handvoll guter Möglichkeiten hatten, kamen die Bissinger zu zwei, drei besseren Chancen, die aber allesamt eine sichere Beute von Dominik Lüchinger waren.

Daniel Briegel, Wissam Kassem und Vincent Kittel scheiterten auf der anderen Seite. Letzterer hatte die schon angesprochene Top-Chance nach gut einer halben Stunde. Briegel hatte ihn auf die Reise geschickt.

Nach der Pause dominiert der FVLB

Überlegen agierte der FVLB beim neuen Tabellenzweiten dann nach der Pause. „Wir haben zwei, drei Anpassungen vorgenommen.“ Die Gäste machten nun das Zentrum dicht und konnten sich ein klares Übergewicht erarbeiten. „Wir haben dominiert. Und das habe nicht nur ich so gesehen, auch von der Gegenseite bekamen wir nach der Partie diese Bestätigung.“

Und die Lerchenstädter kamen einmal mehr zu gefährlichen Abschlüssen. Daniel Briegels Schuss aus 16 Metern fischte Bortel aus dem Winkel. David Pinke scheiterte allein vor dem Bissinger Schlussmann, während Lamin Colley den Ball aus elf Metern über die Latte drosch. Und auch Tarek Aliane schaffte es nicht, das Spielgerät im FSV-Gehäuse unterzubringen. „Das waren nicht einfach irgendwelche Chancen, das waren hundertprozentige“, erklärte Aktas.

Wieder gelang dem FVLB kein Treffer, während dem Gegner also ein einziges Tor zum Dreier reichte. Das ist dann wohl der Unterschied in diesen Spielklassen.

Nichtsdestotrotz lobte Trainer Aktas die „Super-Einstellung“ seiner Jungs. Man habe im ersten Auswärtsmatch an einem Wochenende endlich auch das Gesicht gezeigt, dass der FV Lörrach-Brombach bei seinen bisherigen Auftritten im Grütt an den Tag gelegt habe

GEDULD: Nun sind es fünf Spiele, null Punkte: Die Bilanz des FV Lörrach-Brombach ist mager. Wenig überraschend rangiert der Aufsteiger auf dem letzten Platz. Wenn man berücksichtigt, dass sieben Mannschaften die höchste Spielklasse wieder verlassen müssen, beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer vier Punkte. Das zu den nackten Zahlen. Nimmt man die Leistungen der Aktas-Kicker in den ersten Partien zum Maßstab, dann fällt auf: Der FVLB kommt immer besser in dieser unbekannten Liga zurecht. „Wir müssen Geduld haben und weiterhin dran glauben. Dann wird unser Aufwand auch einmal belohnt“, macht Aktas klar. Das Lob der Bissinger tat entsprechend gut.

ROTATION: Bereits am Mittwoch geht es weiter, und so wechselte Aktas wieder auf der einen oder anderen Position. Für Tarek Aliane begann Daniel Briegel im Angriff, auf der Sechser-Position stand Wissam Kassem für Patrice Glaser in der Startelf.

FÜNF: So viele Gelbe Karten kassierten die FVLB-Akteure in Bissingen. Auch hier scheinen die Aktas-Schützlinge dazugelernt zu haben. „Das waren taktische und clevere Fouls. Das geschah im rechten Moment, sonst hätte es zu gefährlichen Situation kommen können“, meint der Trainer. Er spricht überhaupt von einem großen Schritt, den der FVLB im Vergleich zur vergangenen Runde hingelegt hat. „Und zwar im taktischen, technischen und athletischen Bereich.“      mib

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