Von Mirko Bähr Lörrach. Eines steht fest: Auch wenn das heiß ersehnte Landesliga-Derby im Grütt keinen Sieger sah, so gab es dennoch einen Gewinner: den Fußball am Hochrhein. 2000 Zuschauer aus der gesamten Region pilgerten in die Lerchenstadt. Und sie sahen bei herrlichem Herbstwetter vier Treffer in einem intensiven Match zwischen den Kickern des FV Lörrach-Brombach und des SV Weil. Schiedlich, friedlich teilen sich die Rivalen die Punkte. So richtig zufrieden waren die beiden Übungsleiter damit aber nicht. Ralf Moser, Coach des FVLB, nicht, weil seine Jungs lange Zeit mit 2:1 führten, sein Gegenüber Kurt Schwald nicht, weil seine Mannschaft ein Chancenplus aufweisen konnte. Diese einmalige Kulisse rund um den grünen Rasen war ein mehr als würdiger Rahmen für dieses Nachbarschaftsderby. Unter ihnen auch Bundestagsabgeordneter Armin Schuster, Landtagsabgeordneter Ulrich Lusche (beide CDU) sowie Lörrachs Oberbürgermeister Jörg Lutz. Sie sahen einen FVLB, der lange Zeit in der Offensive kaum zur Geltung kam. Erinnerungen an das Aufstiegsspiel gegen den SC Offenburg kamen hoch, als der FVLB vor ähnlich großer Zuschauerkulisse verkrampft wirkte. Die Hausherren sahen das anders: „Wir wollten erst einmal sicher stehen“, meinte Frank Malzacher, Mittelfeldakteur der Roten. Sein Coach ließ wissen, dass man durchaus „vorsichtig“ agieren wollte, da man durchaus Respekt vor der offensivstarken Mannschaft des SVW gehabt habe. „Wir wollten mit viel Leidenschaft und Spaß kicken, das ist uns teilweise gut gelungen“, meinte Moser Schwald: „Wir waren zu nervös im Spielaufbau“ Der SV Weil diktierte im Grütt also über weite Strecken das Spiel. Allerdings nicht ganz so, wie es sich Kurt Schwald erhofft hatte. „Wir waren zu nervös im Spielaufbau. Gute Möglichkeiten haben wir oftmals bereits in der Eröffnung verpasst“, befand er nach dem 2:2, dass seinen Farben die Tabellenführung gekostet hat. Auggen kletterte wieder am SVW vorbei, führt aufgrund der besseren Tordifferenz. Für Schwald ist das nur eine Momentaufnahme. „Eine Woche sind wir der Jäger, dann wieder der Gejagte, uns ist das egal“, ließ er kürzlich wissen. Am Ende wird abgerechnet. Neben dem SVW spielt auch der FVLB im Konzert der Großen mit. Fünf Zähler beträgt der Rückstand auf das Spitzenduo. Da ist noch alles drin. Zwei Teams vom Hochrhein, die um den Platz an der Sonne kämpfen, dazu mit Laufenburg und Rheinfelden zwei weitere Teams aus der Grenzecke, die auf die Abstiegsregion ein dickes Polster aufweisen. Nach dem „Waterloo“ in der vergangenen Landesliga-Saison zeigt sich der Bezirk erholt und bestens gerüstet. Bestens gerüstet waren auch die Unparteiischen in diesem Derby. Nach der schwachen Leistung des Referees im Pokalfight im Nonnenholz, sorgte nun Luigi Satriano und seine Assistenten für ein friedliches Derby, bei dem mit Haken und Ösen gekämpft wurde, es aber nie unfair zur Sache ging. Und so saßen „20 Spieler beider Teams“ nach dem Abpfiff zusammen, wie Sergej Triller, Kapitän des FVLB, zufrieden feststellte. So muss es sein. Wie gesagt: Dieses Derby kannte einen Gewinner: den Fußball am Hochrhein.