Fußball Der schöne Fußball wurde bei der Europameisterschaft belohnt

Mirko Bähr
Die Fanmeilen und das Public Viewing, hier an der Dreiländergalerie in Weil am Rhein, kamen bei vielen Fußballinteressierten gut an. Foto: Daniel Hengst

Das Endspiel der EM war eine spannende Angelegenheit. Lokale Fußballgrößen blicken zurück.

Die Europameisterschaft in Deutschland ist Geschichte. Den Titel holte sich völlig verdient die spanische Equipe. Es war ein würdiges Finale zweier großer Fußball-Nationen. Deutschland war da nicht mehr dabei. Und dennoch: Die DFB-Elf hat nicht enttäuscht. Und was bleibt von dieser EM in Deutschland besonders haften?

Ralf Brombacher, Verbandsschiedsrichterobmann aus Kandern: „Keine Frage, Spanien war die beste Mannschaft des Turniers und ist somit zurecht der europäische Champion. Wer alle sieben Spiele gewinnt, hat doch wirklich alles richtig gemacht. Nur ein einziges Mal stand Spanien nach 90 Minuten nicht als Sieger fest – und das war im Viertelfinale gegen Deutschland.

Das Endspiel in Berlin war eine spannende Angelegenheit, allerdings war das Finale nicht gerade hochklassig. Am Ende gewann das Team mit der reiferen Spielanlage. Und Spanien hatte zudem mehr Ideen zu bieten.

Was den Auftritt der Deutschen anbelangt, so haben wir doch zumindest den Fußball gesehen, den wir in den vergangenen Monaten so vermisst haben. Das war sehr schön. Zu einem Spitzenteam fehlt indes noch die Abgeklärtheit. Besonders in Erinnerung bleiben mir die hüpfenden Holländer – nach links, nach rechts.“

Marco Schneider, Ex-Coach des FC Auggen und Inhaber einer Spielerberatungsagentur: „Spanien wurde zurecht Europameister. Es war mit Abstand die stärkste Mannschaft. Es freut mich, dass diese Art und Weise, Fußball zu spielen, am Ende auch belohnt wird.

Die Deutschen haben begeistert, auch, weil es eben auch nicht so zu erwarten war. Ich selbst bin jetzt nicht so euphorisch. Ich war schon immer der Meinung, dass wir genügend Spieler und Talente haben. Nagelsmann hat viele gute Entscheidungen getroffen, alle Mannschaftsteile waren ordentlich besetzt. Jetzt gilt es so weiterzumachen.

Was mir in Erinnerung bleibt, ist, dass schöner Fußball belohnt wurde. Die beiden jungen Burschen auf der rechten und linken Außenbahn der Spanier haben begeistert, und es hat Spaß gemacht, ihnen zuzuschauen.“

Bernd Vogtsberger, langjähriger Trainer und Funktionär unter anderem beim SV Weil: „Der Titel für Spanien geht zu 100 Prozent in Ordnung. Die Iberer gewannen völlig verdient und das zum vierten Mal. Bis auf einmal waren sie immer die beste Mannschaft. Und damit meine ich das Spiel gegen Deutschland. Für mich ist das immer noch unbegreiflich, warum der VAR nicht zur Stelle war. In besonderer Erinnerung bleibt mir die familieninterne Tipprunde, die ich gegen meine Frau verloren habe. Aber es war eine wirklich gute EM mit stark aufgelegten Nationen.“

Enno Meyer, Spieler beim Landesligaaufsteiger VfR Bad Bellingen: „Das Schönste bei dieser EM war, dass es die deutsche Mannschaft geschafft hat, alle Fans wieder für sich zu begeistern. Es hat ein wenig an das Sommermärchen erinnert. Damals sind wir aber etwas weitergekommen. Die Trikots waren ausverkauft, alle hatten Bock, das war unglaublich schön zu sehen. Ich hoffe, das war keine Eintagsfliege, und dass wieder mehr Menschen der Nationalmannschaft die Daumen drücken.“

Patrick Da Rugna, Vorsitzender des FSV Rheinfelden: „Natürlich ist Spanien der verdiente Europameister. Die Iberer haben konstant gut und zudem erfolgreich agiert. Nach dieser EM muss im deutschen Team ein Umbruch eingeleitet werden. Unser Altersdurchschnitt war doch sehr hoch. Es gilt junge, hungrige Spieler einzubauen.

Besonders in Erinnerung bleibt mir die Fankulisse. Die Stadien waren voll, die Fanmeilen in allen großen Städten ebenfalls.“

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