Fußball Die Kreisliga A macht großen Spaß

Fabian Schreiner
Die Kreisliga A, hier mit Tobias Kulla (rotes Trikot) vom FV Lörrach-Brombach und Luca Kraus vom FC Kandern, ist so umkämpft wie lange nicht mehr. Foto: /Grant Hubbs

Eine äußerst abwechslungsreiche Hinserie bot die Kreisliga A-West. Zu den großen Überraschungen zählen unter anderem Eichsel oder Kandern. Deutlich hinter den Erwartungen blieben zwei Traditionsklubs.

Der neutrale Beobachter wird mit dieser Hinrunde großen Spaß gehabt haben. Lange ist es her, seitdem die Kreisliga A-West so ausgeglichen war. An jedem Spieltag kann jeder gegen jeden gewinnen. Es ist alles offen. Das zeigt sich auch an der Tabelle. Mehr als die halbe Liga richtet den Blick in den Tabellenkeller.

So hat Schlusslicht SV Todtmoos mit 14 Zählern gerade einmal sechs Punkte Rückstand auf den TuS Efringen-Kirchen auf Rang acht.

Eng geht es aber auch in der oberen Tabellenhälfte zu. Mit einer kleinen Serie sind schnell ein paar Mannschaften überholt. „Diese Liga ist verrückt. So etwas habe ich noch nicht erlebt“, machten deshalb jüngst auch Maulburgs Trainer Jan-Niklas Levante und Steinen-Coach Burak Asik unisono klar. Ja, der SV Weil II führt zwar, bei einem Spiel weniger, die Tabelle mit fünf Punkten vor dem SV Eichsel an, doch auch die Grenzstädter müssen zumeist alles investieren, um ihre Spiele zu gewinnen. Lediglich einmal haben die Weiler bislang verloren.

Spannendes Verfolgerduell bahnt sich an

Die nächsten beiden Teams mit den wenigsten Niederlagen sind Eichsel und der FSV Rheinfelden II, die beide aber schon fünfmal leer ausgingen. Dass der SV Eichsel erneut Zweiter ist, war vor Saisonbeginn so sicherlich nicht unbedingt zu erwarten. Nur knapp hatten sich die Dinkelberger im vergangenen Juni in den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga dem FC Hochrhein geschlagen geben müssen. Die Schützlinge des scheidenden Trainers Manuel Schwarz wissen die formidable Leistung nun aber offensichtlich zu bestätigen.

Spaß macht auch die Reserve des FSV Rheinfelden. Für Furore sorgen die vielen Jungen im Team von Trainer Tolga Polat. Bei Polat ist der Nachwuchs bestens aufgehoben. Der 42-Jährige, der hin und wieder auch noch selbst auf dem Platz steht, weiß mit den jungen Spielern umzugehen. Er führt die Mannschaft, zeigt ihr den Weg. Fehler werden angesprochen, seine Schützlinge nehmen Polats Verbesserungsvorschläge ernst und wollen sich stetig verbessern. Der Lohn: Platz drei zur Winterpause.

Einen Platz und nur einen Punkt hintendran ist die SpVgg. Bamlach-Rheinweiler, die sich in ihrem wohl letzten Jahr offenbar noch einmal einiges vorgenommen hat. Denn wie bereits berichtet, planen der VfR Bad Bellingen und Bamlach-Rheinweiler eine Fusion. Die beiden Bad Bellinger Vereine werden in Zukunft unter dem Namen FC Bad Bellingen gemeinsam auflaufen. Dass es die Spielvereinigung dann nicht mehr geben werde, findet der aktuelle Trainer Gabriel Iordan „schade“. „Aber so ist eben auch Fußball.“

Iordan hat in Bamlach noch Vertrag bis zum Saisonende. Anschließend wird er sich mit großer Wahrscheinlichkeit einem anderen Verein anschließen. „Ich will etwas Neues“, sagt er vor ein paar Wochen. Gemeinsam mit Iordan werden wohl auch Spieler wie etwa Torjäger Istvan Nagy eine neue Herausforderung annehmen. Aber erst einmal wolle man die Saison mit Bamlach so erfolgreich wie möglich zu Ende bringen.

Den Hut ziehen kann man nur vor der Leistung des FC Kandern. Kein einziges „echtes“ Heimspiel in Kandern auf dem eigenen Sportplatz hat die Mannschaft aufgrund der Sanierungsarbeiten bestritten. Und doch liegt der FCK auf einem hervorragenden fünften Tabellenplatz. Der alles überragende Mann ist trotz seines hohen Fußballeralters von 37 nach wie vor Spielertrainer Tim Großklaus. Auf das Konto des ehemaligen Profis gehen 15 der insgesamt 33 erzielten Treffer.

Überraschungen und Enttäuschungen im Keller

Zuletzt nicht mehr ganz so gut drauf war der FV Lörrach-Brombach II. Mit einem Rückstand von sieben Punkten auf den zweiten Rang ist das Team von Trainer Thorsten Meier aber noch in Schlagdistanz im Rennen um den Aufstieg.

Performt hat bislang definitiv der TuS Maulburg. „Wir wussten schon, dass wir mehr Qualität haben und breiter aufgestellt sind als letzte Saison. Ganz so überraschend ist der bisherige Saisonverlauf daher nicht“, lässt Levante wissen. „Trotzdem bleibt unser Ziel nach wie vor der Klassenerhalt.“

Lange gebraucht hat der TuS Efringen-Kirchen, um sich nach dem bitteren Abstieg in der neuen Liga zurechtzufinden. Inzwischen sind die Rebländer, bei denen Ikone Stefan Hilpüsch zum Saisonende seine Kickschuhe an den Nagel hängt, aber angekommen. Ein Platz im vorderen Tabellendrittel sollte am Ende machbar sein. Das ist auch das Ziel von Hilpüsch.

Auf Platz neun überwintert der TuS Lörrach-Stetten II. Damit sind die Jungs von der Tullastraße der beste Aufsteiger. Punktgleich dahinter folgt der FC Steinen-Höllstein, der sicherlich gemeinsam mit dem SV Schopfheim die beiden größten Enttäuschungen der Hinserie darstellt. Die Schopfheimer, die sogar schon den Trainer wechselten, belegen nur den 14. Platz. Zwischen Steinen und dem SVS liegen noch der SV Karsau, der FV Tumringen und der FC Hausen. Einen Zähler vor Todtmoos findet sich noch der FC Wallbach wieder.

Es darf durchaus davon ausgegangen werden, dass es in der Frühjahrsrunde noch zu einigen Verschiebungen kommen wird. Spannend wird es allemal.

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