Stefan Hilpüsch, TuS Efringen-Kirchen: „Ich persönlich sehe es als die falsche Lösung. Ich sehe das Problem aber nicht ausschließlich bei Löw, sondern auch bei Bierhof. Ich hätte mir gewünscht, dass bereits nach der WM 2018 für Löw und Bierhoff Schluss gewesen wäre. Spieler wie Hummels und Müller gehören für mich absolut in die Nationalmannschaft. Neue oder junge Spieler integrieren funktioniert nur, wenn ihnen absolute Führungsspieler zur Seite gestellt werden. Davon haben wir schlicht und ergreifend ohne die beiden oben Erwähnten zu wenig.“
Tim Behringer, Spielertrainer des Bezirksligisten FC Schönau: „Die Entscheidung des DFB, mit Jogi Löw weiter zu machen, ist absolut richtig. Er fördert junge Spieler und hat keineswegs den Draht zur Mannschaft verloren. Löw ist nach wie vor der richtige Mann für die Nationalmannschaft. Menschlich passt er perfekt zum Team.“
Tiziano Di Domenico, Trainer des Landesligisten FC Wittlingen: „Der DFB hat es verpasst, nach dem katastrophalen WM-Auftritt in Russland die Reißleine zu ziehen und sich von Löw zu trennen. Sich nach dem 0:6 gegen Spanien vom Bundestrainer zu trennen, wäre sieben Monate vor einem großen Turnier auch der falsche Schritt gewesen. Doch nach der EM, egal wie sie verläuft, muss er den Weg für einen neuen Mann frei machen. Aber es ist auch falsch, alles Jogi Löw in die Schuhe zu schieben. Man muss auch die Spieler in die Pflicht nehmen. Während das Mittelfeld und der Angriff internationalen Ansprüchen genügen, besitzt Deutschland in der Defensive keine Hochkaräter. Da ist die individuelle Qualität bescheiden. Hier muss Löw in der Vorbereitung auf die EM den Hebel ansetzen.“
Florian Strauch, Kapitän des A-Kreisligisten SV Schopfheim: „Meiner Meinung nach konnte der DFB nicht anders entscheiden, da im Moment keine der gehandelten Personen wie Flick oder Klopp zur Verfügung stehen. Man hat sich nach der WM 2018 entschieden, mit Löw den Weg bis zur EM im Sommer zu gehen und einen Umbruch zu vollziehen, ergo muss man ihm die Chance jetzt auch geben. Ich glaube nach wie vor, dass Löw das auch schaffen und Deutschland eine gute Rolle bei der EM spielen wird. Allerdings ist die Vorgehensweise des DFB, eine Entscheidung für den 4. Dezember anzukündigen und nun vier Tage früher schon den Verbleib Löws zu verkünden, erneut äußerst unglücklich in Sachen Außendarstellung. An Löws Stelle würde ich einen neuen Co-Trainer, eventuell Kuntz und Spieler Müller als Leaderfigur mit zur EM zu nehmen.“
Ridje Sprich, Kapitän des Verbandsligisten SV Weil: „Einerseits finde ich es gut, andererseits denke ich, frischer Wind würde Deutschland sehr gut tun, und alle Spieler müssten sich wieder von vorne beweisen. Die Karten würden dadurch neu gemischt werden. Jogi hat so viel für Deutschland getan, deswegen finde ich es gut, dass ihm vertraut wird. Es gibt doch nichts Schöneres als Vertrauen zu schenken, und das in der heutigen Fußballwelt, bei dem alles und jeder immer so schnell ausgetauscht wird.“
Christian Jäger, Trainer des Landesligisten FSV Rheinfelden: „Eigentlich ist Löw ein Auslaufmodell. Aus meiner Sicht hat der aktuelle Bundestrainer den Zugriff auf die Mannschaft verloren. Sein teilnahmsloser Auftritt beim 0:6 gegen Spanien spricht Bände. Für die EM sehe ich deshalb schwarz. Lieber jetzt ein radikaler Schnitt, als weiter Zeit zu verlieren.“