Fußball Eindrückliche Erlebnisse und Erfahrungen

Mirko Bähr
Der aus Schönau stammende Fußballlehrer ist derzeit in Thailand als Trainerausbilder tätig. Foto: zVg

Von Thailand nach Butan und zurück: Für Fußballtrainer Jörg Steinebrunner gibt es in Asien immer wieder Neues zu entdecken.

Der in Schönau aufgewachsene Ex-Juniorennationalspieler wirkt gelassen. „Mal schauen, wo ich als nächstes die Zelte aufschlage“, lässt Jörg Steinebrunner wissen. Das Schöne am Fußball sei doch, dass man „immer wieder neue Länder und Menschen kennenlernen darf“.

Derzeit ist der 52-jährige Weltenbummler ohne Verein. Langweilig wird es Steinebrunner, der bis auf einen kurzen Abstecher schon seit vielen Jahren in Asien zuhause ist, aber ganz gewiss nicht: Der Inhaber der Pro-Lizenz ist seit kurzer Zeit für den thailändischen Fußballverband als Trainerausbilder tätig.

Gerade hat er seine Premiere gefeiert. Ein B-Lizenz-Kurs stand auf dem Programm. „Das hat riesigen Spaß gemacht. Ich gebe meine Erfahrung und mein Wissen gerne an die jüngere Generation weiter.“ Seit gut 20 Jahren fungiert er als Coach und ist in Bangkok zuhause. Über „frische Impulse der jungen Trainerinnen und Trainer“ freue er sich. „Es ist ein Geben und Nehmen.“

Jörg Steinebrunner Foto: zVg

Die Vorbereitung auf die Kurse sei eine neue, spannende Aufgabe. Das sei ganz anders als die bisherige Arbeit in den verschiedenen Klubs auf dem asiatischen Kontinent. Steinebrunner kam in den vergangenen Jahren ganz schön rum.

Mit dem Fußball Abenteuer erleben

Bis April dieses Jahres stand Steinebrunner beim Angthong FC in Thailand an der Seitenlinie. Es sollte nach langjähriger Abstinenz wieder die Rückkehr in die Thai League II klar gemacht werden. Der Schwarzwälder führte das junge Team auch in die Aufstiegsrunde. Der Aufstieg gelang indes nicht. „Es war ein guter Erfolg, aber es hat nicht ganz gereicht“, erklärt Steinebrunner.

Gut eine Woche nach Saisonende klopfte schon der Thimphu City FC an. Ein Team aus der Bhutan Premier League. „Ein Angebot, das ich nicht ausschlagen konnte“, blickt Steinebrunner zurück. „Butan ist fußballerisches Entwicklungsland, die Profiliga gibt es da erst seit ein paar Jahren.“ Für Steinebrunner genau das Richtige. Ein echtes Abenteuer eben.

„Bhutan ist toll, sehr ursprünglich, authentisch“, schwärmt Steinebrunner. Über 80 Prozent des Königreichs, das in etwa die Größe der Schweiz aufweist, liegen in über 2000 Meter Höhe. Mehr als zwei Drittel Bhutans, der als einziger Staat der Erde klimaneutral ist, sind bewaldet. Der Buddhismus ist Staatsreligion und prägend für die Politik Bhutans.

„Es war ein einzigartiges Erlebnis auf und neben dem Platz“, erinnert sich Steinebrunner an die Zeit in Südasien. Weil er bereits mit dem thailändischen Verband eine Vereinbarung eingegangen war, stand fest, dass das Engagement in Thimphu nur auf wenige Monate beschränkt ist.

Steinebrunner sollte als Technischer Direktor und Trainer dem Verein aus der ersten Liga eine neue Spielphilosophie geben und die Trainerinnen und Trainer des Vereins fort- und ausbilden. „Es war eine wunderbare Zeit und es lief auch sportlich sehr gut“, sagt der 52-Jährige. Der Thimphu City FC wurde Zweiter.

Aber gerade auch die Eindrücke neben dem Fußballfeld haben den Schönauer geprägt. „Ein sehr spannendes und liebenswertes Land.“ Noch immer kann er sich ganz genau an die Ankunft erinnern. „Als ich da aus dem Flugzeug gestiegen bin, war das unglaublich. Diese frische Luft, diese Natur, wirklich einmalig.“

Mit der Arbeit fremde Kulturen kennenlernen

Für Steinebrunner steht fest, dass er solche Angebote immer wieder annehmen werde. „Ich genieße das. Fremde Kulturen kennenzulernen, Menschen zu treffen, unbekannte Länder zu erkunden.“ Wie oft, so stellt er die rhetorische Frage, habe man denn schon die Möglichkeit, in einem Land wie Bhutan zu arbeiten?

„Leben ist Fußball, Fußball ist Leben“, sagt er. „Ich genieße das.“ Wenn sich wieder eine Tür öffne, dann trete er hindurch. Schließlich gelte es das Leben zu genießen. „Man lebt nur einmal“, meint Steinebrunner, dessen Vermittler Ausschau halten. Momentan ist Steinebrunner ohne Verein. Diese Zeit genießt er in vollen Zügen. „Das ist auch mal schön, bisher ging es ja immer Schlag auf Schlag.“

Japan, Korea und Arabien interessieren den Coach

Geht es nach ihm, sollte es alsbald in Japan, Korea oder in den arabischen Ländern weitergehen. „Das wäre sehr interessant. Die Qualität des Fußballs ist hoch, die Länder haben einen gewissen Standard“, so der Fußballlehrer. Das wäre der nächste Schritt. „Die Kontakte sind vorhanden, schauen wir mal, was da kommt.“

Jetzt stehen weitere Kurse auf dem Plan. Als Ausbilder für den thailändischen Verband, aber auch als Gastreferent in Südkorea. Dort wird er Anfang Oktober in Seoul bei einem Trainerkongress der Asian Football Confederation auftreten.

Das wird eine weitere wichtige Erfahrung im Leben. Steinebrunner kann es kaum erwarten, neue Eindrücke zu sammeln. „Ich entwickle mich sehr gerne weiter. Schließlich lernt man nie aus im Leben.“

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