Fußball Eine Sportart mit Potenzial

Die Oberbadische
Auch beim Futsal muss das Runde ins Eckige. Foto: Bähr Foto: Die Oberbadische

Futsal Schulung in Saig: Diese Art des Hallenfußballs alles andere als langweilig

Saig (pd). Wenn Stefan Weber über Futsal spricht, dann ist er in seinem Element. Er ist beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) der Fachmann schlechthin, wenn es um den Hallensport aus Südamerika geht, der in Deutschland und auch in Südbaden langsam aber sicher an Popularität gewinnt.

Aus diesem Anlass lud Verbandslehrwart Andreas Klopfer insgesamt zwölf Schiedsrichter aus den sechs Bezirken des Südbadischen Fußballverbandes zu einem zweitägigen Lehrgang ins verbandseigene Sporthotel in Saig ein. Das Ziel: Eine klare Regellinie für den gesamten Verband, damit bei einem Wechsel von Bezirks- auf Verbandsmeisterschaft es für die Teams keine regeltechnischen Unterschiede gibt.

Ein Trugschluss, dass Grätschen verboten sind

Die Vereine stehen Futsal bisher noch immer kritisch gegenüber: „Man darf da gar nichts machen!“, „körperloses Spiel“ oder „wegen jeder Kleinigkeit wird abgepfiffen“ – das sind nur einige der Aussagen. „Alles Quatsch“, sagt Weber. „Wenn man Futsal richtig spielt, ist der Spaß größer als beim Fußball auf dem Rasen“, erklärt der DFB-Fachmann mutig. Es sei ein Trugschluss, das Grätschen und ähnliches Zweikampfverhalten bei dieser Art des Hallenfußballs verboten seien. „Es muss nur der Ball im Fokus stehen und dieser dem Gegner auf faire Weise vom Fuß genommen werden, dann ist alles in Ordnung“, lässt Weber wissen.

Mit vielen hilfreichen Videoszenen untermauerte er seinen Standpunkt, auch die Schiedsrichter-Vertreter der einzelnen Bezirke kamen beim Thema Foulspiel mehr und mehr auf einen Nenner.

„Wir müssen den Vereinen klar machen, dass wir als Futsal-Schiedsrichter den Spielern selbstverständlich Zweikämpfe gestatten, jedoch bei unfairem Spiel eingreifen“, meint Weber. Eines wird jedoch auch in Südbaden für viel Gesprächsstoff bei Turnieren sorgen: die sogenannte „Notbremse“. Auf dem Rasen oftmals klar, doch bei einer Spielfeldlänge von nicht einmal 40 Metern in der Halle kann an der Mittellinie schon eine klare Torchance genommen werden. Und diese hat wie auch auf dem Rasen den roten Karton zur Folge.

Im zweiten Teil des Lehrganges stand das Schiedsrichterteam im Fokus. Stellungsspiel, versteckte Zeichen und Kommunikation im Team wurden von Weber ebenfalls mit Videoszenen und Geschichten aus seiner Futsal-Laufbahn erläutert. „Eine gute Teamarbeit ist für ein Futsalspiel elementar wichtig“, erklärt er. Die beiden Schiedsrichter müssen sich gut abstimmen, ihren Bereich im Fokus haben und sich mit Augenkontakt und Zeichen innerhalb von kurzer Zeit über eine Szene einig sein.

In den Bezirken werden nun alle Schiedsrichter durch die Lehrgangs-Besucher auf den einheitlichen Stand gebracht, sodass die Futsal-Runde starten kann. Mit hoffentlich guten und ansehnlichen Spielen, die den letzten Kritikern zeigen, dass Futsal alles andere als ein langweiliger, körperloser Sport ist, wie es in einer Pressemitteilung des Verbandsschiedsrichterausschusses heißt.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading