Fußball Es fehlt die letzte Entschlossenheit

Die Oberbadische
Der Dauerbrenner beim SVW: Serkan Korkmaz (r.) absolviert wie Sandro Keller alle 810 Einsatzminuten.Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Fußball Verbandsliga Südbaden: SV Weil rangiert nach neun Partien mit 15 Zählern auf Platz sieben

Vier Siege, drei Remis, zwei Niederlagen: Ist das Glas im Nonnenholz nun eher halb leer oder doch halb voll? Beim SV Weil ist man jedenfalls nicht unzufrieden, wenn man auf die ersten neun Partien in der nun erst einmal unterbrochenen Verbandsliga-Saison zurückblickt. „Man sieht, wir halten mit, gerade auch gegen die Vereine, die im Vorfeld stärker als wir eingeschätzt wurden“, macht Trainer Andreas Schepperle klar.

Von Mirko Bähr

Weil am Rhein. Der SVW wollte so lange wie möglich oben in der Tabelle mitmischen. Mit 15 Zählern auf der Habenseite und dem siebten Platz in der Rangliste ist dieses Ziel natürlich zu diesem frühen Zeitpunkt noch immer zu erreichen. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter SC Pfullendorf.

Das ist ein klangvoller Name im Verbandsoberhaus. Überhaupt befinden sich mit dem Offenburger FV, dem Kehler FV oder dem SC Lahr durchaus Mannschaften im Vorderfeld der Tabelle, mit denen man rechnen durfte. Dazu gesellt sich auch der SV Bühlertal, was laut Schepperle für die „Ausgeglichenheit“ der Liga spricht.

Der SV Weil, bei dem Keeper Sandro Keller und Mittelfeldlenker Serkan Korkmaz jeweils alle Spielminuten in dieser Saison absolvierten, muss sich ankreiden lassen, ein paar Zähler zu leichtfertig aus der Hand gegeben zu haben. „Wir haben fünf Punkte zu wenig geholt“, findet Schepperle. Die beiden Unentschieden gegen Kuppenheim und Pfullendorf seien, betrachte man den Spielverlauf, ebenso jeweils zwei Punkte zu wenig gewesen, wie auch die 1:3-Pleite gegen den Offenburger FV, als man zumindest einen Zähler hätte im Nonnenholz behalten müssen.

Aber, und das zieht sich bislang wie ein roter Faden durch die noch junge Spielzeit: Der SVW kann seine spielerische Überlegenheit zu selten in Tore ummünzen. „Bis zum 16er sieht es gut aus.“ Die Abwehr steht soweit, das Mittelfeld wird gut überbrückt, dann aber fehlt die letzte Entschlossenheit. „Wir brauchen einfach zu viele Möglichkeiten“, findet Schepperle. Es brauche mehr Akteure im Weiler Team, die im Eins-gegen-Eins den entscheidenden Vorteil herausholen würden. So wie Ridje Sprich in der vergangenen Runde, den man aber nun in dieser Liga natürlich besser kenne.

Das Thema Entschlossenheit ist für Schepperle und seinen Co-Trainer Thomas Schwarze das entscheidende. Denn: „Da fehlt uns beiden etwas der Zug im Training. Der Eine oder Andere sei unzufrieden, weil er häufiger von Beginn an ran möchte. Aber das muss man viel öfters sehen. Da muss die richtige Einstellung her. Es müssen sich einfach mehr Leute aufdrängen“, findet Schepperle ehrliche Worte. Man habe einen großen Kader beisammen, die Quantität sei zweifelsfrei vorhanden. Allerdings habe sich „Selbstzufriedenheit“ breit gemacht. „Es wird vergessen, selbst etwas zu tun. Packt da jeder Einzelne eine Schippe drauf, dann bringt das nicht nur jeden persönlich weiter, sondern die gesamte Mannschaft.“

Spielen werde man in diesem Jahr wohl nicht mehr, glaubt der Weiler Coach. Ab der kommenden Woche erhielten seine Schützlinge wieder einen individuellen Trainingsplan. Um dann, wenn es wieder auf den Platz geht, Vollgas geben zu können. Denn für Schepperle gilt weiterhin die Zielsetzung, dass der SV Weil in der Verbandsliga oben mitspielen will. „Es ist noch alles eng beisammen.“ Gewinne der Tabellensiebte die nächsten ein, zwei Spiele, dann sehe es auch in der Rangliste wieder ganz anders aus.

Die meisten Tore: Ridje Sprich (7), Buba Ceesay, Marvin Stöhr (jeweils 4) und Justin Samardzic (2).

Die meisten Einsätze: Sandro Keller, Serkan Korkmaz, Buba Ceesay, Julien Tschira, Michael Hänggi, Marvin Stöhr und Justin Samardzic (jeweils 9).

Die meisten Einwechslungen: Andreas Lismann, Ibrahima Camara (jeweils 4).

Die meisten Auswechselungen: Buba Ceesay, Justin Samardzic, Marvin Stöhr (jeweils 4).

Die meisten Gelb/Roten Karten: Maximilian Maier, Alessio Lo Russo (jeweils 1).

Die meisten Gelbe Karten: Serkan Korkmaz (6), Marvin Stöhr (4), Julien Tschira, (3).

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