Fußball Füllkrug hat in der Startelf Nase vorne

Uli Nodler und Michael Hundt

Fußball WM 2022 in Katar: Unsere Experten haben das Wort zum dritten Gruppenspiel der DFB-Elf

Es herrscht Aufbruchsstimmung im deutschen Lager vor dem entscheidenden dritten Gruppenspiel am heutigen Donnerstagabend (Anpfiff 20 Uhr MEZ) gegen Costa Rica. Das 1:1-Unentschieden gegen Spanien hat bei den Fans und der DFB-Elf zu einem Stimmungswandel geführt. Allerdings ist der Druck nicht kleiner geworden, weil Deutschland es aus eigener Kraft nicht schaffen kann. Die deutsche Elf ist auf die Hilfe anderer angewiesen.

Von Uli Nodler und Michael Hundt

Katar. Das heißt für den Einzug ins Achtelfinale: Die noch sieglose Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick muss das Match gegen Costa Rica zu ihren Gunsten entscheiden und dann auch noch, wenn es normal läuft, auf spanische Unterstützung im Parallelspiel gegen Japan hoffen, wenn’s mit dem Weiterkommen klappen soll.

Trotzdem lässt sich schon jetzt ein Blick auf das „Danach“ wagen. Sicher ist nämlich: Anders als Spanien, Japan und Costa Rica kann die deutsche Mannschaft nicht mehr Gruppensieger werden und würde damit im Achtelfinale als Gruppenzweiter auf den Sieger der Gruppe F treffen.

In dieser Gruppe ist bislang nur eine Entscheidung gefallen: Kanada ist nach zwei Niederlagen bereits ausgeschieden. Kroatien, Marokko (je vier Punkte) und Belgien (drei) haben dagegen das Achtelfinale und auch den Gruppensieg noch im Blick.

Dennoch dürfte auf deutscher Seite der Optimismus größer sein als der Pessimismus. Der Auftritt gegen Spanien hat gezeigt, zu was die deutsche Mannschaft fähig ist, wenn sie alles an Willen und Entschlossenheit in die Waagschale wirft. Deshalb ist ihr auch gegen ein limitiertes Costa Rica ein deutlicher Sieg zuzutrauen. Und dass Japan gegen Spanien gewinnt, ist doch ganz und gar unwahrscheinlich. Bei einem Unentschieden müsste Deutschland gegen Costa Rica mit zwei Toren Unterschied gewinnen, um ins Achtelfinale einzuziehen.

Wir wollen nun von unseren Experten wissen: Schafft Deutschland den Sprung ins Achtelfinale, und wer soll im Angriff und im offensiven Mittelfeld spielen?

Leon Boos, Mittelstürmer des Landesligisten FC Zell: „Die Deutschen werden weiterkommen, allerdings nicht wegen eines Kantersieges. Und ich hoffe natürlich, dass die Japaner gegen Spanien nicht über ein Unentschieden hinauskommen. Für Deutschland wird es dennoch schwer, denn Gegner Costa Rica wird sich hintenreinstellen.

Für die Offensive würde ich auf jeden Fall Niclas Füllkrug in der Startaufstellung bringen, weil er es einfach verdient hat. Er hat nicht nur gegen Spanien geglänzt, sondern hatte auch gegen Japan gute Szenen. Da muss man dem Stürmer die Chance geben. Spielen muss natürlich Musiala. Es macht einfach Spaß, ihm zuzuschauen. Auf den Flügeln würde ich Gnabry und Sané, der ja geile Steckpässe gespielt hat, bringen.“

Nils Haunschild, Handballer des Landesligisten HSG Dreiland: „Im offensiven Mittelfeld sollen Musiala, Gnabry und Gündogan wirbeln und ganz vorne unsere neue Tormaschine Füllkrug. Dann stets zur Pause 8:0. Kleiner Scherz.

Dennoch bin ich felsenfest davon überzeugt, dass Deutschland als Gruppenzweiter ins Achtelfinale einziehen wird. Ich glaube nicht, dass Spanien gegen Japan noch etwas anbrennen lässt. Die Japaner haben ja auch gegen Costa Rica enttäuscht.

Tiziano Di Domenico, Trainer des Verbandsligisten FV Lörrach-Brombach: „Keine Frage, Deutschland wird das Spiel gegen Costa Rica mit mindestens zwei Toren Unterschied gewinnen und ins Achtelfinale einziehen. Für mich ist es keine Option, dass Spanien gegen Japan verliert. Schon ein Unentschieden zwischen beiden kann ich mir angesichts der spanischen Klasse nicht vorstellen.

Ganz ehrlich, die offensive Aufstellung der deutschen Mannschaft ist für mich eine schwierige Angelegenheit. Alle fordern nun Füllkrug in der Startformation. Ich nicht. Ich sehe das aus der Trainerperspektive. Müller braucht Spielpraxis. Er ist unheimlich wichtig für die Mannschaft. Als Auswechselspieler ist Müller aber nicht geeignet. Füllkrug schon. Er wird nicht sauer sein, wenn er zunächst auf der Bank sitzt. Was er als Auswechselspieler leisten kann, hat er ja gegen Spanien mit seinem Hammer-Tor bewiesen. Im Mittelfeld ist natürlich Musiala gesetzt. Hinter ihm würde ich Goretzka platzieren.“

Ralf Brombacher, Schiedsrichter-Obmann des Südbadischen Fußballverbandes: „Ich denke, Deutschland packt das, auch wenn es nicht einfach werden wird. Japan traue ich nicht zu, dass es Spanien schlägt.

Gegen Costa Rica würde ich Füllkrug von Beginn an bringen. Dann werden unsere Flanken in der Mitte auch einen Abnehmer finden. Das ist aber in der Spitze noch nicht genug. Ich sehe auch Müller in der Startaufstellung. Dann haben wir vorne alle Elemente im Spiel, um gegen Costa Rica Tore zu erzielen. Auf den Flügeln sollen Musiala und Sané wirbeln. Dahinter würde ich Gündogan hinstellen.“

Volker Scherer, Vorsitzender des Bezirksligisten TuS Binzen: „Ich glaube schon, dass wir das Achtelfinale erreichen. Die Spanier werden sich keine Blöße geben. Japan ist einfach zu schwach, um die Spanier zu ärgern.

Ich wünsche mir im deutschen Spiel dieselbe Aggressivität wie beim 1:1 gegen Spanien. Sané soll Gnabry ersetzen. Und vorne würde ich auf Füllkrug anstelle von Müller setzen. Seine Wucht und Kopfballstärke werden dem deutschen Spiel guttun. Er schafft auch den Raum für unsere Edeltechniker.

Erkan Aktas, ehemaliger Trainer des FV Lörrach-Brombach: „Ich bin überzeugt, dass Deutschland es schaffen wird. Die unbestritten große Qualität der Deutschen wird sich gegen Costa Rica durchsetzen. Japan hat für mich nicht die Qualität, um die herausragend organisierten Spanier in Verlegenheit zu bringen.

Für den Startelfeinsatz von Füllkrug spricht, dass Deutschland nicht nur durch Kurzpässe zum Torerfolg kommen wird, sondern auch durch Flanken in den Strafraum. Da ist Füllkrug als echter Stoßstürmer mit seiner robusten Spielweise im Vorteil gegenüber Müller.

André Leuchtmann, Spielertrainer des Landesligisten SG Maulburg-Steinen: „Ich sehe die Chancen fürs Weiterkommen ziemlich gut. Wir gewinnen gegen Costa Rica, vielleicht nicht so hoch wie Spanien.

Flick soll es in der Sturmspitze mit Füllkrug versuchen. Ich bin auch der Meinung, dass Füllkrug und Müller sich nicht ausschließen. Vielleicht kann auch Müller beginnen und Füllkrug wird dann eingewechselt.. Sané sehe ich überdies in der Anfangself.“

Andreas Schepperle, Trainer des Landesligisten SV Weil: „Wir werden unsere Hausaufgaben gegen Costa Rica machen. Ich gehe auch davon aus, dass Spanien mit einer guten B-Elf Japan schlägt.

Flick soll das Momentum nutzen, und in der Offensive sollen es Musiala, Füllkrug, Sané, Gnabry, Müller und Gündogan richten.“

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