Fußball Fußball wurde auch gespielt

Die Oberbadische
Rheinfeldens Fabian Venturiero (l.) und 08-Angreifer Sandro D’Accurso landen nach einem Zweikampf auf der Nase. Foto: M. Bähr Foto: Die Oberbadische

Fußball Landesliga, Staffel 2: Rheinfelden unterliegt Laufenburg unglücklich mit 0:2

Mächtigen Dusel hat Spitzenreiter SV 08 Laufenburg gehabt, um das Hochrhein-Derby im Europastadion gegen den FSV Rheinfelden mit 2:0 (0:0) zu gewinnen. Denn: Das Schlusslicht war das bessere Team, auch in Unterzahl hatte die Stabile-Elf mehr zu bieten. Die 08er durften sich auf ihre eiskalten Stürmer verlassen.

Von Mirko Bähr

Rheinfelden. Ein Augenschmaus war dieser Vergleich keineswegs. Das lag zum einen am seifigen Untergrund und der Tatsache, dass die meisten Kicker heutzutage mehr Wert auf die Farbe ihrer Schuhe legen als auf ihre Funktionstüchtigkeit bei rutschigem Untergrund. Vor allem aber konzentrierten sich beide Teams in Halbzeit eins eher darauf, mit unfairen Aktionen vor den Augen und hinter dem Rücken des überforderten Schiri-Gespanns um Michael Spleth (Meßkirch) dem Gegner den Schneid abzukaufen. Beschimpfungen, teilweise minutenlang, gab es obendrauf.

Fußball, ja, Fußball wurde ab und an auch gespielt. Wenn, dann waren es zumeist die Rheinfelder, die das Spielgerät gefährlich vor das Tor brachten. Jeremy Stangls Querpass in Minute sechs konnte ein Laufenburger gerade so noch klären, ehe Eren Salli nach 20 Minuten die größte Möglichkeit vergab und im Eins-gegen-Eins gegen SVL-Torwart Diego Cambero den Kürzeren zog.

Die Laufenburger Top-Stürmer Sandro D’Accurso und Bujar Halili waren abgemeldet. Nur einmal nicht, als Halili etwas zu viel Platz hatte und von Arben Gashi an der Strafraumgrenze nur regelwidrig zurückgehalten werden konnte. Die Folge: Rot.

Und es kam für den FSV noch dicker: D’Accurso kam nach einem Fehler im Aufbauspiel der Rheinfelder an den Ball, nahm Tempo auf und konnte im Strafraum nur mit einem Foul von Stangl gestoppt werden. Den fälligen Elfmeter versenkte Halili nach 46 Minuten.

Wer nun glaubte, die Laufenburger würden ihr gefürchtetes Offensivfeuerwerk abbrennen und der FSV mit einem Mann weniger unter die Räder kommen, der täuschte sich gewaltig. Die Gäste kamen mit der Überzahl gar nicht klar, droschen die Kugel viel zu häufig planlos nach vorne.

Rheinfelden kämpfte, rackerte und kam immer wieder durch. Salli (64.) und Sascha Rueb (67.) kamen zum Abschluss, Keeper Cambero war aber auf der Höhe. Dann war auch er geschlagen.

In der 70. Minute hatte Paul Mendy beim Abwehrversuch Cambero getroffen, von dort sprang der Ball wieder zu Stangl, der ihn an Cambero vorbei aus ziemlich spitzem Winkel irgendwie in die Maschen bugsierte. Doch der Jubel war verfrüht. Schiri-Assistent Niklas Mathis hob die Fahne, signalisierte, dass das Leder vorher die Torauslinie überschritten hatte. Eine mehr als zweifelhafte Entscheidung.

Alles klar machte dann auf der Gegenseite D’Accurso mit dem 2:0 in Minute 89. Den Jubel – wie konnte es anders sein? – zelebrierte er vor der Rheinfelder Bank. Es war der Abschluss eines hitzigen Derbys.

„Auf solch ein ekeliges Ding“ habe er seine Jungs auch vorbereitet, erklärte 08-Trainer Michael Wasmer nach dem Schlusspfiff. „Es war ein glücklicher Sieg, aber auch dafür gibt es drei Punkte“, stellte er fest. Rheinfelden habe auch in Unterzahl die besseren Möglichkeiten gehabt. Trotzdem stand der siebte Erfolg in Serie zu Buche.

Sein Gegenüber Giuseppe Stabile war über diesen Spielverlauf nicht überrascht: „Da hat fünfjährige Landesliga-Erfahrung gegen einen Aufsteiger gespielt, nicht Schlusslicht gegen Spitzenreiter.“ Er habe einen starken Auftritt seiner Mannschaft gesehen. „Wir haben Chancen, machen sie nicht, Laufenburg macht aus zwei Möglichkeiten zwei Tore.“ Mit seinen Jungs war er jedenfalls sehr zufrieden trotz der zehnten Saisonniederlage: „Die Einstellung war top, die Leidenschaft und die Mentalität auch. So müssen wir weitermachen. Alle haben das Maximum gegeben.“

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading