Fußball Geniestreich entscheidet Spiel

Die Oberbadische

Fußball Verbandsliga Südbaden: FV Lörrach-Brombach - FC Auggen 1:0

Kollektives Abklatschen und Schulterklopfen. Der FV Lörrach-Brombach hat den FC Auggen auch im Rückspiel geschlagen. Wieder war’s knapp. Diesmal setzte sich der FVLB gegen den Verbandsliga-Konkurrenten mit 1:0 durch.

Von Uli Nodler

Lörrach. Die knappe Niederlage schmeichelt dem Gast aus dem Markgräflerland ungemein. Nahezu die gesamte Spielzeit diktierte die Heimmannschaft das Geschehen im Grütt und wies mit 13:3, wie FVLB-Coach Ralf Moser süffisant vorrechnete, ein klares Chancenplus auf.

Allerdings verstanden die Auggener in der 86. Minute die Welt nicht mehr. Nach einem Eckball köpfte der eingewechselte Axel Imgraben aus kurzer Distanz den 1:1-Ausgleich. Denkste! Der Schiedsrichter-Assistent hob die Fahne und Schiedsrichter Michael Kempter pfiff Abseits. Während die Rebländer Stein und Bein schworen, dass noch ein FVLB-Spieler hinter Keeper Dominik Lüchinger auf der Torlinie stand, bestätigten die Einheimischen die Entscheidung des Unparteiischen.

Das 1:1 hätte den Spielverlauf in diesem Duell mit den besonderen Vorzeichen auch auf den Kopf gestellt.

Auggen besitzt bis zur 76. Minute nur eine einzige Torchance

80 Minuten lang war der FV Lörrach-Brombach der „Chef im Ring“. Die Auggener hatten im Grütt nichts zu bestellen. Nur zu gerne wäre deren Cheftrainer Enzo Minardi, der im Sommer den scheidenden FVLB-Coach Ralf Moser beerbt, mit einem „Dreier“ von dannen gezogen. Doch diesen Gefallen machte ihm der FVLB nicht.

Mosers feines Gespür für die richtige Wahl der Anfangsformation erwies sich als kluger Schachzug. Auf vier Positionen veränderte er sein Team, brachte Arno Leisinger, Patrice Glaser, Buba Ceesay und Lukas Thiel für David Pinke, Benedikt Nickel, Andreas Lismann und Mato Topic, der gegen Auggen gar nicht im Kader stand.

Minardi musste gezwungenermaßen rotieren. Privat verhindert fehlten Kapitän Sebastian Wettengel und Julian Lacher.

Vielleicht wäre die Partie zwischen diesen beiden Mannschaften, die in dieser Saison so stark aufgetreten sind, anders ausgegangen, hätte Ebou Sowe, der nach dieser Runde zum FVLB wechselt, nach 80 Sekunden aus kurzer Distanz Dominik Lüchinger überwunden. Der große Rückhalt im FVLB-Kasten war jedoch auf dem Posten.

Danach fand der FC Auggen im Angriff bis in der Schlussphase nicht mehr statt. Die Gäste-Torjäger Bastian Bischoff und Frederik Wettlin sowie Sowe wurden von Roberto Billeci, Sergej Triller und Arno Leisinger völlig aus dem Spiel genommen. Viel hätte nicht gefehlt und bei Lüchinger wäre angesichts der Beschäftigungslosigkeit das große Gähnen ausgebrochen.

Ganz anders der FVLB, der die Übermacht im Mittelfeld mit einem überragenden Lamin Colley besaß. Der dunkelhäutige Schlaks mit der Riesenlunge und der bärenstarken Zweikampfquote gab Auggens Mittelfeldspieler immer wieder das Nachsehen. Überzeugend auch der Auftritt von Ideengeber Patrice Glaser. Und Mirco Böhler, der keinem Zweikampf aus dem Weg ging, war mit seiner Power ebenfalls ein wichtiger Faktor in diesem Match.

Im Angriff wuselten Daniel Briegel und Buba Ceesay, ließen aber die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen. So haderte Coach Moser letztlich nur über die Chancenverwertung. Schon zur Pause hätte der FVLB klar führen können, doch zweimal Briegel (4./7. Minute) und Ceesay (10.) nutzen in der Anfangsphase hochkarätige Einschussmöglichkeiten nicht.

Nach 26 Minuten blieb den FVLB-Fans der Torschrei wieder im Halse stecken. Nach einem tollen Angriff über links und einem Querpass von Ceesay kam Briegel einen halben Schritt zu spät. Immer wieder der FVLB im Vorwärtsgang. Glasers Freistoßball (33.) zischte knapp über die Latte. Und weiter ging’s: Briegel (40.) tankte sich durch, wurde aber doch noch vom Ball getrennt. Zwei Minuten später traf Ceesay nur das Außennetz.

Dann war Pause und der eine oder andere fragte sich, ob sich dieser Chancen-Wucher nicht am Ende rächen werde.

Tat er nicht, weil in der 70. Minute Patrice Glaser und Lamin Colley „großes Kino“ zelebrierten. Glaser „schmeichelte“ den Ball butterweich in den Auggener Strafraum, wo Colley mit Schmackes einköpfte. Der Bann war gebrochen.

Lismanns Riesenbock verhindert das 2:0

Erst in der letzten Viertelstunde wehrte sich der FC Auggen gegen die drohende Niederlage. Nun hatte der Gast auch Chancen. So musste Billeci (76.) per Kopf auf der Torlinie klären. Acht Minuten später der nächste Aufreger. Doch der Kopfballtreffer von Imgraben zählte ja bekanntlich nicht.

Praktisch im Gegenzug hätte das 2:0 fallen müssen. Der eingewechselte Lismann stürmte auf Auggens Keeper Elias Kiefl zu, übersah dann aber den mitgelaufenen Patrice Glaser und schoss überhastet den Auggener Torwart an. Was für ein Riesenbock von Lismann, der hier fahrlässig die Entscheidung herschenkte. Sein Unvermögen wäre beinahe noch bestraft worden, als Triller in der Nachspielzeit per Kopf vor dem einschussbereiten Bischoff klärte.

Und dann war Schluss. Mit diesem hochverdienten Sieg überholte der FV Lörrach-Brombach den FC Auggen in der Tabelle.

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