Fußball Halbe Liga darf vom Aufstieg träumen

Fabian Schreiner

Fußball Bezirksliga Hochrhein vor dem Saisonstart: Kein erklärter Topfavorit, Binzen neue Attraktion

Am kommenden Wochenende startet die Bezirksliga Hochrhein in die neue Saison. Selten zuvor war das Feld so ausgeglichen wie in diesem Jahr. Die halbe Liga darf vom Landesliga-Aufstieg träumen.

Von Fabian Schreiner

Lörrach. In der vergangenen Spielzeit dominierte mit dem FC Zell und dem FC Erzingen ein Duo die Bezirksliga. In der bevorstehenden Saison ist davon erst einmal nicht auszugehen. Die halbe Liga darf sich Hoffnungen auf die Meisterschaft machen.

Der FC Wittlingen und der VfR Bad Bellingen kommen als Absteiger zurück in die Bezirksliga. Neu beim VfR an der Seitenlinie ist Thomas Wachenheim. Er soll den Wiederaufbau in Bad Bellingen in Angriff nehmen. Dabei hofft der 48-Jährige auf zahlreiche Treffer von Tim Siegin. In den ersten Partien fehlt der Torjäger allerdings.

Etwas stärker einzuschätzen sind wohl die Wittlinger. Bei den Kandertälern haben Fabio Muto und Angelo Cascio das Zepter an der Seitenlinie in der Hand. Sechs Neue sollen in der kommenden Runde sechs Abgänge ersetzen. „Wir haben eine gute Vorbereitung gespielt. Da war richtig Power mit dabei. Das hat mir sehr imponiert“, betont Muto, der sich gerade noch mit seiner Familie im Urlaub in Italien befindet.

Vom direkten Wiederaufstieg spricht man im Kandertal allerdings nicht. „Wir haben keinen Druck. Der Verein sagt nicht, dass wir aufsteigen müssen. Unser erstes Ziel wird sein, uns an die Liga anzupassen und die jungen Spieler in die Mannschaft zu integrieren.“ Während Muto mit seinen Schützlingen das vordere Drittel erreichen will, zählt er vor allem Tiengen, Mettingen/Krenkingen, Waldshut und Efringen-Kirchen zu den größten Meisterschaftsanwärtern.

Ähnlich sieht es auch Karl-Frieder Sütterlin. Der Trainer des TuS Binzen glaubt jedoch auch an Mutos FC Wittlingen sowie an ein Überraschungsteam. Nach dem beeindruckenden Titel in der Kreisliga A-West - Binzen verlor er nur eine Partie - visiert der Übungsleiter einen einstelligen Tabellenplatz mit dem TuS an. „Wir sollten den Ball erst einmal flach halten. Wir müssen uns erst an den sicherlich höheren Rhythmus gewöhnen. Unser Ziel ist es, attraktiven Fußball zu spielen.“

Nach 33 Jahren mischen die Binzener nun wieder in der Bezirksliga mit. Die Mannschaft ist mit zahlreichen Akteuren wie unter anderem Patrice Glaser, Nils Mayer, Guido Perrone oder auch Schlussmann Dominik Lüchinger hochkarätig besetzt.

38 Jahre musste der SF Schliengen auf die Rückkehr in die Bezirksliga warten

Fünf Jahre länger mussten sogar die Sportfreunde aus Schliengen auf die Rückkehr in die Bezirksliga warten. 1983 spielte Schliengen zuletzt in dieser Klasse. 2015 kickten die Sportfreunde noch in der Kreisliga C. Dann übernahm Alex Schöpflin das Trainerzepter. Er ist der Vater des Erfolgs. Schöpflin initiierte den Neuaufbau. In den vergangenen Jahren entwickelten sich Verein und Mannschaft kontinuierlich. Zahlreiche Spieler, die bereits in der C-Klasse mit dabei waren, gehörten nun beim Aufstieg auch zum Stammpersonal.

Der dritte Aufsteiger im Bunde ist der SV Laufenburg II. Die Landesliga-Reserve der Nullachter schaut sich gerade noch nach einem neuen Trainer um. Denn Alaa Eldin Atalla, der für die „Zweite“ eingeplant war, trainiert von nun an die erste Mannschaft.

Urs Keser, Trainer der SG FC Wehr-Brennet, schließt sich in seiner Saison-Prognose Muto und Sütterlin an: „Ich sehe Waldshut und Tiengen vorne mit dabei. Auch Efringen, wenn sie an die starke Rückrunde anknüpfen können, werden vorne mitmischen.“

Zu was der TuS in der neuen Saison fähig sein kann, zeigte er in der Rückrunde. Als Tabellen-13., mit gerade einmal drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, gingen die Rebländer in die wegen Corona vorgezogene Winterpause. Nach dem Trainerwechsel von Dennis Weiss zu Patrick Bösch startete der TuS eine tolle Aufholjagd und setzte sich schnell von der Abstiegszone ab. Am Ende reicht es nach 30 Punkten in der Rückrunde für Tabellenplatz sechs.

Waldshut konnte sich mit Top-Neuzugängen verstärken. Unter anderem trägt nun Nexhdet Gusturanaj das VfB-Trikot. Der 33-Jährige erzielte in der Vor-Saison für den FC Tiengen satte 36 Treffer. Tiengen schnappte sich wiederum Bruno Golic vom FC Erzingen. Er soll mit seinen Treffern die Gusturanaj-Lücke schließen. Und wie sieht’s bei Kesers Truppe aus Wehr-Brennet selbst aus? „Wir wollen uns vom Strich fernhalten. Um mehr geht es für uns in dieser ausgeglichenen Liga nicht.“

Schönau strebt einen Platz im gesicherten Mittelfeld an

Einen Platz im sicheren Tabellenmittelfeld visiert der FC Schönau an. Die Mannschaft von Trainer Christian Lais muss allerdings Routinier Felix Markanic ersetzen. Er hinterlässt sowohl sportlich als auch menschlich eine große Lücke. Und dann wäre da noch der SV Herten. In der abgelaufenen Spielzeit enttäuschten die Grün-Gelben auf ganzer Linie. Am Ende reichte es nur für Platz zehn.

In der Sommerpause verpflichteten die Hertener nun aber zahlreiche Neue. Sie sollen dem Team wieder ein neues Gesicht geben. Nicht mehr im Team von Cheftrainer Eike Elsasser sind die Routiniers Remo Laisa und Fabian Kluge. Mit dem SVH sollte in dieser Spielzeit dennoch wieder weiter vorne zu rechnen sein.

Für den FC RW Weilheim geht es nach den vielen Abgängen wohl nur um den Klassenerhalt. Welche Teams zudem um den Ligaerhalt bangen müssen, lässt sich noch nicht voraussagen.

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