Fußball Historische Abreibung

Uli Nodler
Weiler Siegestaumel. Foto: Uli Nodler

An diesen 6:1-Sieg des SV Weil gegen den FV Lörrach-Brombach im Landesliga-Derby werden die Fans aus beiden Lagern noch lange denken. Es ist eine historische Abreibung für den FVLB, der von einem überragenden Gastgeber am Samstag nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen wurde.

Keiner von den Blauen und den Lerchenstädtern, sei es der FV Lörrach oder der Nachfolgeverein FV Lörrach-Brombach kann sich in den vergangenen Jahrzehnten an ein 6:1 in einem Meisterschaftsspiel erinnern. „Diese Schlappe werden uns die Weiler noch lange aufs „Butterbrot schmieren“, sagte ein enttäuschter Fan von jenseits des Tüllingers nach dem Schlusspfiff.

Für den SV Weil entpuppte sich das Derby aller Derbys im Hochrhein-Fußball als Traumauftritt. Nicht in dieser Saison bislang und auch nicht in den vergangenen Jahren hat die Truppe eines rundum glücklichen Trainers Andreas Schepperle so guten Fußball gespielt Trotz der Absenzen von beiden Stamm-Innenverteidigern David Groß (gesperrt) und Hannes Kaiser (erkrankt) kaufte die SVW-Defensive mit den herausragenden Adrian Fischer und Egzon Ferati in der Innenverteidigung den Gästen mit einem aggressiven Zweikampfverhalten den Schneid ab.

Stöhr und Radulovic narren FVLB-Abwehr

Und im Angriff stellten „Magic“ Stöhr und sein kongenialer Sturmpartner Nemanja Radulovic die überforderte FVLB-Abwehr vor unlösbare Probleme. Stöhr und Radulovic schossen den FVLB im Alleingang aus den Schuhen, erzielten jeweils drei Treffer.

Enttäuscht, aber gefasst analysierte nach dem Schlusspfiff eines guten Schiedsrichters Johannes Bacher FVLB-Trainer Thorsten Szesniak das Match: „Der SV Weil hat nicht nur ein erfolgreiches Pressing, sondern auch noch sehr gut Fußball gespielt. Wir haben heute keine Lösungen gefunden. Weil war uns in Sachen Zweikampfhärte und im Abschluss deutlich überlegen. Dennoch hatte wir die Riesenchance zum 1:1 und waren nach dem 1:2-Anschlusstreffer dran. Doch das 3:1 hat uns das Genick gebrochen.“

Fast eine Stunde lang wehrte sich der FV Lörrach-Brombach gegen die drohende Niederlage, schluckte das 1:0 (8.) durch Stöhr, der nach einem Querpass des Ex-FVLB-Spielers Nemanja Radulovic den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste. Drei Minuten später hätte eigentlich der Ausgleich fallen müssen, doch Alija Kapidzija schoss aus elf Metern Fischer an. In der 26. Minute bewahrte Weils Torwart Sandro Keller, der reaktionsschnell gegen Antonio D’Agostino rettete, seine Mannschaft vor dem Ausgleich.

Im Gegenzug verursachte Leisinger einen Strafstoß, als er etwas ungeschickt Muhamadou Krubally von den Beinen holte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Radulovic sicher.

Hoffnung keimte bei den Gästen 13 Minuten nach Wiederanspiel auf, als Leisinger nach einem Eckball die Kugel nach einem Eckball ins Weiler Tor stocherte.

Trost für FVLB von WeilsTorhüter-Ikone Wissler

Doch der SV Weil hatte wenig später die passende Antwort parat. Es war ein Sensationstor von Stöhr, dem besten Mann auf dem Platz an diesem Tag. Die Nummer sieben im Weiler Trikot umkurvte in der 68. Minute fünf FVLB-Spieler wie Slalomstangen und schlenzte die Kugel, unhaltbar für Keeper Marc Philipp ins lange Ecke.

Nach diesem Treffer fiel der FVLB auseinander, kassierte bis zum Schlusspfiff durch Radulovic und Stöhr noch drei Gegentore. Beim Stande von 4:1 scheiterte Kapidzija mit einem Foulelfmeter an Keller.

„Ich bin überglücklich. Das war ein grandioser Abschluss“, war Weils Trainer mit sich und der Welt zufrieden. Ausgerechnet Weils Torhüter-Ikone Martin Wissler, der das Derby als treuer Stammgast auf der Tribüne verfolgte, spendete dem Verlierer Trost: „Heute hat der FVLB gegen eine grandiose Weiler Mannschaft Lehrgeld bezahlt. Aber diese junge Lörracher Mannschaft hat Zukunft und wird ihren Weg gehen.“

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