Individuelle Fehler besiegeln Pleite

Von Uli Nodler

Bad Bellingen. Es gibt so Tage, an denen einfach nichts läuft. So einen erlebte Landesligist VfR Bad Bellingen am vergangenen Samstag. Nach dem tollen Start und den beiden Siegen gegen den FC Emmendingen und Freiburger FC II setzte es nun im zweiten Saison-Heimspiel gegen den Mitaufsteiger Spvgg. Untermünstertal eine 0:2-Niederlage. Keine Frage: Der Erfolg des Gastes war verdient.

Das erkannte auch VfR-Trainer Werner Gottschling neidlos an. Dennoch trauerte er einem verlorenen Zähler nach: „Wenn schon nach vorne nichts geht, dann muss man wenigstens hinten den Laden dichthalten. Das ist uns nicht gelungen, weil wir uns zwei individuelle Fehler leisteten. Sie führten zu den Gegentoren in der zweiten Halbzeit.“

In der Tat kam vom VfR in der Offensive fast nichts. Die Untermünstertäler hatten in allen Mannschaftsteilen Vorteile. Die beiden Innenverteidiger Mario Carla und Kevin Wild meldeten die in den Spielen zuvor gelobte VfR-Offensive mit Torjäger Tim Siegin und Jonas Domagala nahezu völlig ab. Siegin besaß im gesamten Spiel nur eine gute Chance. Das war in der 81. Minute, als er über links die Gäste-Abwehr überlief, dann aber aus spitzem Winkel am glänzend reagierenden Keeper Timo Burgert scheiterte.

Überhaupt besaß der VfR in dieser Begegnung nur zwei Chancen. Die zweite Gelegenheit nutzte der eingewechselte Ahmed Hasnaoui kurz nach der ersten nicht, als er nach einer feinen Flanke von Jakob Hugenschmidt den Ball acht Meter vor dem Gästetor nicht richtig traf. Hasnaoui wurde bereits in der 37. Minute für Tim Schillinger eingewechselt. Der Bad Bellinger verdrehte sich bei einem Zweikampf unglücklich das Knie und humpelte vom Platz. „Das hat nicht gut ausgesehen. Hoffentlich ist es nichts Schlimmeres“, schwant Gottschling nichts Gutes.

An diesem Tag hatte die Spielvereinigung aus dem Münstertal, die sich im Landesliga-Aufstiegsduell gegen den SV Laufenburg nur mit viel Dusel durchgesetzt hatte, deutlich mehr zu bieten. So war es der dribbel- und laufstarke Ablie Suwareh, der vor dem Bad Bellinger Tor für Betrieb sorgte.

In der 20. Minute zwang die Nummer Elf des Gastes VfR-Torwart Sven Rodehau, der diesmal den Vorzug vor Patrick Büchin erhalten hatte, mit einem feinen Schlenzer aus 18 Metern zu einer Glanzparade. Kurz vor der Halbzeitpause ging Suwareh über links durch, doch nach seinem klugen Querpass vergab sein Sturm-Kollege Besnik Shala kläglich.

Leon Dickau wird das Heimspiel gegen Untermünstertal nicht in guter Erinnerung behalten. Seine beiden „Böcke“ führten nach der Pause zu den Gegentreffern. In der 56. Minute leistete sich der VfR-Abwehrspieler einen kapitalen Fehlpass. Suwareh bedankte sich, lief alleine auf Rodehau zu und versenkte den Ball zur Gästeführung. 24 Minuten später vernaschte Suwareh Diackau nahe der Torauslinie. Seine Hereingabe verwertete Philipp Wiesler (80.) zum 2:0. Die Partie war entschieden.