Fußball Jung-Papa der Matchwinner

Mirko Bähr

Dank Stürmer Marvin Stöhr kommt Fußball-Landesligist SV Weil im Hochrhein-Derby gegen den TuS Binzen zu einem klaren 3:0-Heimerfolg.

Den 7. September 2024 wird Marvin Stöhr nie wieder vergessen. Vielleicht auch wegen seines Doppelpacks im Landesliga-Derby gegen den TuS Binzen, das der SV Weil souverän mit 3:0 (1:0) für sich entscheiden konnte. Viel wichtiger: der technisch versierte Angreifer wurde erstmals Papa.

Um 4.01 Uhr kam der Sohnemann zur Welt. Mama und Kind sind wohlauf, und der Papa avancierte rund zwölf Stunden später zum Matchwinner. „Ein toller Tag, besser geht es nicht“, strahlte Stöhr nach dem Schlusspfiff mit der Sonne um die Wette. Die ganze Nacht hatte er im Krankenhaus verbracht, um sich am morgen kurz hinzulegen. „Ich war heiß auf das Spiel und konnte die Müdigkeit bis zur 75. Minute ausblenden.“

Dann war der Akku leer. Bei seiner Auswechslung wurde es laut auf der vollen Tribüne im Nonnenholz. „Die Geburt schien ihn zu beflügeln. Um halb neun hat er mir geschrieben, dass er unbedingt dabei sein wolle“, lachte Coach Andreas Schepperle und freute sich auch über den Derbysieg. „Wir haben verdient gewonnen. Auch in Unterzahl hatten wir mehr Chancen zu verzeichnen. Die Einstellung war eine ganz andere als in der Vorwoche.“

Binzen nutzt erstegroße Chance nicht

Aufsteiger TuS Binzen besaß die erste dicke Möglichkeit vor 886 Zuschauern. Nach fünf Minuten flankte Rechtsaußen David Muck auf Stürmer Nils Mayer, der den Ball aber aus acht Metern über das Tor beförderte. Derselbe Ablauf sieben Minuten später.

Danach übernahm aber der SVW die Spielkontrolle auf unebenem Geläuf. Und nach einem kurz ausgeführten Freistoß war es Störk, der nach 21 Minuten am linken Strafraumeck in den Sechzehner zog und das runde Leder im kurzen Eck unterbrachte.

Weil blieb am Drücker, fand indes seinen Meister in Binzens Schlussmann Dominik Lüchinger, der mehrmals mit spektakulären Paraden zur Stelle war. So beispielsweise auch nach 28 Minuten als er einen Stöhr-Hammer noch an die Unterkante der Latte lenken konnte.

Bei sommerlichen Temperaturen flachte das Match immer weiter ab. Weil wollte nicht so recht und Binzen, so hatte es den Anschein, traute sich nicht. Und so standen eher unschöne Szenen im Mittelpunk. Schiri Josef Mourad machte nach hitzigen Diskussionen zwischen David Bosek und Muhamadou Krubally von der neuen Regel Gebrauch und schickte beide Teams nach 30 Minuten erst einmal zum Runterfahren in ihre jeweiligen Strafräume.

Zunächst zeigte diese Maßnahme Wirkung. Es ging wieder um Fußball. Kurz vor dem Pausenpfiff ließ sich Weils Krubally aber dann nach einem Zweikampf zu einer Tätlichkeit gegen Bosek hinreißen. Am Boden liegend trat er nach und sah zurecht Rot.

Wer nun aber glaubte, die Gäste würden die nummerische Überzahl nach der Pause nutzen, um Druck auszuüben, sah sich getäuscht. Im Gegenteil. Weil behielt das Heft in der Hand. Und Stöhr blieb weiter brandgefährlich. Sein 2:0 war eine Blaupause des ersten Treffers (69.).

Weil hätte höhergewinnen können

Binzen agierte nun noch ängstlicher, während Weil weitere Chancen liegen ließ. Mit dem Abpfiff markierte Nemanja Radulovic nach einem Ballverlust Lüchingers an der Torauslinie mit einem sehenswerten Schlenzer ins lange Eck den 3:0-Entstand.

„Machen wir das 1:0, könnte das Spiel ganz anders laufen“, meinte TuS-Coach Gianfranco Disanto. Trotz der Niederlage sei er zufrieden mit der Leistung seiner Jungs gewesen, die diesmal aber nicht so effizient und irgendwann einfach zu platt waren, um das Blatt gegen einen bärenstarken SV Weil noch zu wenden.

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