Fußball „Leider gibt es viel zu wenige“

Die Oberbadische
Noemi Topf Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Interview mit der Unparteiischen Noemi Topf aus Pfaffenweiler

Noemi Topf aus Pfaffenweiler (Bezirk Schwarzwald) zählt zu den geschätzten Fußball-Schiedsrichterinnen im Südbadischen Fußballverband. Mittlerweile steht sie auch als Schiedsrichter-Assistentin in der 2. Frauen-Bundesliga an der Linie.

Freiburg (pd). Das Fehlen von Schiedsrichterinnen im Verband ist Noemi Topf ein Dorn im Auge. Steffen Fante, der Öffentlichkeitsmitarbeiter des Verbandsschiedsrichterausschusses, hat mit ihr über die aktuelle Frauenmisere im südbadischen Schiedsrichterwesen gesprochen.

Es war eher ein Zufall im Februar 2010. Ein befreundeter Trainer erzählte mir, dass auf Bezirks- und Verbandsebene der Mangel an Schiedsrichtern groß wäre. Damals war ich noch zu jung, um bei den Damen spielen zu dürfen. Da wir keine B-Juniorinnen- Mannschaft hatten, kam es mir gerade recht, mich wieder mehr dem Fußball widmen zu können. So habe ich die Schiedsrichter-Ausbildung begonnen.

Bei den Herren pfeife ich in der Verbandsliga und assistiere in der Oberliga. Bei den Frauen pfeife ich Regionalliga-Spiele und bin Assistentin in der 2. Frauenbundesliga.

In verschiedenen Einheiten an mehreren aufeinanderfolgenden Wochenenden lernen die Neulinge das Regelwerk. Dabei vermitteln die Lehrwarte das Regelwerk. Dazu gesellen sich Anweisungen von Verbandsseite und auch zum Beispiel Vorgaben, welche Laufwege ein Schiedsrichter auf dem Platz am besten wählen soll.

Leider gibt es viel zu wenige! In Südbaden sind es nicht mehr als 30. Das ist sehr schade. Wahrscheinlich fehlt vielen Mädchen und Frauen ein direkter Bezug zur Schiedsrichterei.

Unsere Ansprechpartnerin ist Gabriele Birlin, die selbst sehr lange aktiv war und es bis in die höchsten Klassen geschafft hat.

Sehr kameradschaftlich. Ich werde überhaupt nicht als „Fremdkörper“ behandelt. Deshalb nimmt auch keiner Rücksicht, wenn mal ein derber Witz erzählt wird. Das finde ich aber auch super, weil ich nicht etwas Besonderes sein will. Hier geht es nur um das Schiedsrichterwesen. Wir teilen alle die selbe Leidenschaft teilen.

Ja, ich glaube schon, dass es differenzierter ist. Es ist vielleicht sogar ein Vorteil für mich. Wahrscheinlich ist die Hemmschwelle bei Spielern gegenüber Schiedsrichterinnen größer. Da halten Sie sich mit verbalen Entgleisungen zurück. Viele Fußballer gehen eigentlich davon aus, dass eine Frau nicht so gut pfeift. Und dann sind sie positiv überrascht, wenn eine Schiedsrichterin ihnen das Gegenteil beweist.

Abseits des Platzes war es meine Ehrung bei „Danke Schiri“ im Frühjahr diesen Jahres, als ich nach Leipzig eingeladen wurde und außer dem Bundesligaspiel zwischen Leipzig und München einen großartigen Galaabend erleben durfte. Auf dem Platz war mein schönstes Erlebnis, als meine Assistenten und ich einmal beim Verlassen des Platzes von den Zuschauern mit stehenden Ovationen für unsere Leistung bedacht wurden.

Im Januar 2018 starten auf Bezirksebene wieder die Neulingslehrgänge. Wie sind Sie zum Pfeifen gekommen?

In welchen Spielklassen sind Sie momentan unterwegs?

Wie muss man sich die Ausbildung zum Schiedsrichter vorstellen?

Fußball ist ja immer noch eine Männerdomäne. Wie groß ist die Zahl der Schiedsrichterinnen im Südbadischen Fußballverband?

Wer ist zuständig für die Schiedsrichterinnen im Bereich des SBFV?

Wie verhalten sich die männliche Kollegen Ihnen gegenüber?

Wie ist beispielsweise das Verhältnis zum männlichen Geschlecht auf dem Platz? Können Sie da ein unterschiedliches Verhalten gegenüber Ihnen und einem männlichen Schiedsrichter feststellen?

Was war bislang ihr schönstes Erlebnis als Fußball-Schiedsrichterin?

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading