Fußball „Matchle“ sind noch weit weg

Die Oberbadische
Training beim Förderverein Jugendfußball in Herten: Ein kleiner Steppke streichelt das runde Leder.Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Jugendfußball: Trainingseinheiten in kleineren Vereinen in Zeiten von Corona

Die Profis dürfen seit einiger Zeit wieder kicken und zumindest Geisterspiele ohne Zuschauer austragen. Davon ist der Amateurfußball am Hochrhein noch weit entfernt. Dass aber wieder trainiert werden darf, dies natürlich unter strengen Schutzauflagen in Zeiten von Corona, wird aber sehr begrüßt. Vor allem in den Jugendabteilungen ist die Freude groß.

Von Gerd Lustig

Lörrach. Allerorten sehen die Nachwuchskicker, ihre Trainer und Betreuer wieder ein wenig Land in Sicht. An Matches ist aber auf absehbare Zeit nicht zu denken – auch nicht im Trainingsbetrieb. Aber immerhin: es geht wenigstens etwas. Wir haben uns einmal bei einigen (kleineren) Fußball-Vereinen umgehört.

„Wir trainieren schon seit rund einem Monat wieder“, freut sich Michael Schleicher, Jugendleiter beim SV Inzlingen, für seine Fußballkids. Dass beim SVI nur Kinder von den F- bis zu den D-Junioren kicken, sei wohl ein Vorteil gewesen, nach langen zwei Monaten der Abstinenz wieder anzufangen.

Er habe sich gut mit Bürgermeister Marco Muchenberger verständigen können, zumal das vorgelegte Konzept schlüssig war und überzeugt hat. Nach anfänglichem Training lediglich in Kleingruppen von maximal fünf Kindern auf einer bestimmten Flächengröße und mit Einhaltung der nötigen Abstandsregeln sei jetzt sogar ein Training mit Gruppen zu zehnt und mehr möglich.

Allerdings: Körperkontakt oder gar richtige Matches sind absolut tabu. „Wir können also nur Technik, Passspiel, Koordination, Geschicklichkeit, Torschuss und Solo-Dribblings trainieren“, erklärt Schleicher. Doch die Jungs seien froh, dass überhaupt wieder etwas geht.

Auch beim Anfang dieses Jahres neu gegründeten Förderverein Jugendfußball, der die Jugendabteilungen der Vereine SV Herten, SV Nollingen und FV Degerfelden mit rund 330 Jugendspielern umfasst, herrscht Erleichterung, dass der Ball wieder rollen darf. „Wir sind seit knapp einem Monat mit einigen Teams wieder auf dem Platz“, sagt Daniel Oddo, Vorsitzender dieses neuen Fördervereins, der dem Rheinfelder Jugendfußball wieder auf die Sprünge helfen soll.

Begonnen mit dem Training haben die F-, E- und A-Junioren jeweils einmal die Woche auf dem Kunstrasen, vor etwa einer Woche kamen dann auch die anderen Teams dazu. Das Trainingsangebot mit strikter Einhaltung der Corona-Auflagen sei natürlich freiwillig. Aber: Eigentlich alle Eltern schickten ihre Sprösslinge zum Training. „Und man sieht es den Jungs förmlich an, dass sie wieder Spaß am Fußball haben“, meint Oddo.

Disziplinierte Nachwuchskicker

Gleichzeitig lobt er auch die große Disziplin, mit der die Nachwuchskicker zu Werke gingen, auch wenn der größte Spaß, nämlich das richtige Match mit Toren, noch in weiter Ferne liege. In jedem Fall wird aber erst mal fleißig weitertrainiert bis zum Sommerferienbeginn, und zwar jeweils in kleinen Gruppen mit möglichst vielen Coaches. „Mal schauen, was dann nach der Sommerpause, die sicherlich kürzer sein wird, noch alles an Lockerungen möglich ist“, erklärt er.

Noch nicht ganz so weit ist man beim SV Schwörstadt, der eine SG mit der SpVgg Brennet-Öflingen unterhält. Dort hat der Re-Start gerade erst begonnen. „Es wurde ein detailliertes Corona-Konzept ausgearbeitet, sodass alle Auflagen und Regeln eingehalten werden“, sagt Alex Burkart vom SVS-Vorstandsteam. Und er betont: „Wir alle sind froh, dass es jetzt wieder losgeht.“

Den Re-Start hat man beim FV Fahrnau bereits seit einigen Wochen schon hinter sich. „Anfangs war es schon ein wenig mühsam und vor allem auch aufwendig“, macht Vorsitzender Mark Leimgruber deutlich. Das habe man natürlich geahnt und auch gewusst. „Doch wir wollten nicht nur mit dem Training der Aktiven wieder beginnen, sondern sogleich auch mit der Jugend“, so Leimgruber.

Alles in allem laufe es unter den gegebenen Voraussetzungen gut, zumal sich die Beteiligten an die Corona-Regeln hielten. Was dem FVF-Chef allerdings nicht so gefällt, ist die seit Anfang Juni erfolgte Wiedereröffnung der Bolzplätze, weil hier seiner Meinung nach ohne Aufsicht und teils nicht gebots- und auflagenkonform gekickt wird.

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