Fußball Meister- und Abstiegsrunde favorisiert

Die Oberbadische

Fußball SBFV informiert die südbadischen Fußballvereine über mögliche Varianten zur Saisonfortsetzung

Aktuell ruht der Ball im Amateurbereich bundesweit. Der Corona-Lockdown wurde bis zum 8. Januar 2021 verlängert. Der Südbadische Fußballverband (SBFV) unter der Leitung des Vizepräsidenten Christian Dusch hat nun jüngst in einer Info-Videokonferenz 420 Vertreter südbadischer Fußball-Klubs über die Rahmenbedingungen und möglichen Varianten zur Saisonfortsetzung informiert.

Von Uli Nodler

Freiburg. Nach einer rund einstündigen Online-Präsentation seitens des Verbands hatten die Klub-Vertreter die Möglichkeit, die vorgestellten Maßnahmen zu bewerten und auch selber Vorschläge zu unterbreiten. Davon wurde aber wenig Gebrauch gemacht. Zu gegebener Zeit wird nun der SBFV-Vorstand bekannt geben, welche Variante in der Rückrunde dann angewendet wird.

Obwohl vieles noch unklar ist und die politischen Entscheidungen abgewartet werden müssen, tut der SBFV sicherlich gut daran, frühzeitig die Weichen für eine Fortsetzung der Saison zu stellen. Allen ist klar, dass es trotz anlaufender Impfungen auch im ersten Halbjahr 2021 zu Einschränkungen im Sport kommen wird. Allerdings ist den südbadischen Fußballerinnen und Fußballern, Vereinsfunktionären sowie den Verbandsoberen auch bewusst, dass die Saison nur gewertet werden kann, wenn alle noch ausstehenden Vorrundenspiele noch gespielt werden können. „Die Vorrunde muss zu Ende gespielt werden. Nur dann gibt es eine sportliche Wertung“, macht Dusch deutlich.

In die Überlegungen einer Saison-Fortsetzung müssen auch folgende Faktoren einfließen: dass am 9. Januar Corona noch nicht Geschichte ist. Es muss mit witterungsbedingten Spielausfällen zumindest in Teilen des Verbandsgebietes gerechnet werden. Zudem brauchen die Klubs und Spieler nach einer so langen Pause mindestens drei bis vier Wochen Vorbereitungszeit. „Wir haben zwar geplant, in der zweiten Januar-Woche mit der Vorbereitung zu beginnen. Das halte ich aber angesichts der aktuellen Corona-Lage für unrealistisch“, betont Perseus Knab, der Sportliche Leiter des Verbandsligisten SV Weil. Das heißt: Heute kann man gar nicht abschätzen, ober überhaupt eine Rückrunde gespielt werden kann. Michael Wasmer, Trainer des SV Laufenburg, bläst ins gleiche Horn: „ich bin überzeugt, dass im nächsten Jahr Fußball gespielt werden kann. Das wird aber noch dauern. Ich wäre schon froh, wenn wir Ende Januar mit der Vorbereitung beginnen könnten.“

Einigkeit herrscht darüber hinaus in Fußball-Südbaden, dass ein Auf- und Abstieg sowie eine Relegation unabdingbar sind. Zudem darf die Saison 2021/22 nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Den Spielerinnen und Spielern soll auch im Sommer Zeit zur Regeneration eingeräumt werden.

Nun zu den Rahmenbedingungen. Die Wahrscheinlichkeit dürfte sehr groß sein, dass die restlichen Vorrundenspiele in den südbadischen Fußball-Ligen trotz Pandemie im nächsten Jahr gespielt werden können.

Für die Austragung der Rückrunde hat der SBFV-Vorstand nun drei mögliche Varianten ins Spiel gebracht:

1. Die Rückrunde findet wie geplant statt.

2. Die Saison wird nach der Vorrunde beendet.

3. Es wird ein alternativer Modus angewandt.

Für eine volle Runde spricht, dass mit dem Modus weitergespielt wird, mit dem die Saison 20/21 auch begonnen wurde. Zudem ist diese Lösung für die Vereine wirtschaftlich attraktiv. Dagegen spricht: Höchste Anzahl von Spielen, hohes Risiko durch Spielausfälle, hohe Zahl von Wochen-Spieltagen, schwierige Planung von Nachholspielen, keine Umstellung auf einen anderen Modus nach Beginn der Rückrunde möglich.

Wenn, wie in der Variante zwei, nach der Vorrunde Schluss ist, hätten die Verantwortlichen und Klubs eine hohe terminliche Flexibilität mit vielen Nachhol-Möglichkeiten und wenigen oder gar keinen Wochenspieltagen. Nachteilig wären eventuell lange Spielpausen durch eine geringe Anzahl von ausstehenden Spielen. Überdies gäbe es eine ungleiche Verteilung der Heim- und Auswärtsspiele, und die Einnahmenseite bei den Vereinen würde leiden. Allerdings können sich mit dieser Variante weder der Verband noch die Klubs anfreunden.

Der SBFV stellte auch eine dritte Variante vor. Bei ihr wird zunächst die Vorrunde zu Ende gespielt und dann eine Playoff/down-Runde oder eine verkürzte Rückrunde ausgetragen.

Die Vorteile: Die Zahl der Rückrundenspiele wäre deutlich geringer als bei einer Vollrunde, dadurch gäbe es auch eine größere terminliche Flexibilität und zudem spannende Spielrunden um den Auf- und Abstieg.

Im Playoff/Playdown-Modus spielen nach Abschluss der Vorrunde Mannschaften der ersten und zweiten Tabellenhälfte im K.o.-System gegeneinander. So werden Auf- und Absteiger ermittelt. Die Spannung wäre groß. Und es würde Endspiele um den Titel geben.

Die andere Variante sieht vor: Nach Abschluss der Vorrunde wird die Liga geteilt. Beispielsweise bei einer Liga mit 17 Mannschaften spielen die ersten acht Klubs in einer einfachen Runde Jeder gegen Jeden den Meister aus. Die eams von Platz neun bis 17 treten in der Abstiegsrunde gegeneinander an. Diese Variante wäre nach dem Geschmack von Christian Dusch. Und auch Perseus Knab favorisiert diesen Vorschlag: „In den K.o.-Spielen ist die Spannung zwar größer, doch es könnte sein, dass man in der Rückrunde bei einem frühen Ausscheiden nur wenige Spiele hätte und die Pause dann unverhältnismäßig lang wäre. Auch wirtschaftlich hätte es für die vorzeitig ausgeschiedenen Klubs große Nachteile. Mir gefällt deshalb Variante zwei mit einer Meister- und Abstiegsrunde deutlich besser. Eine Vollrunde halte ich für nicht machbar, weil ich glaube, dass wir vor April die Saison nicht fortsetzen können.“

Generell für schwierig hält es Werner Gottschling, Trainer des Landesligisten VfR Bad Bellingen, zum aktuellen Zeitpunkt schon weiter zu planen und gewisse Austragungsvarianten zu favorisieren. „Da wird noch im Trüben gefischt. Ich halte es für abwegig, dass vor März wieder um Punkte gespielt werden kann.“

Wohl nicht machbar ist wohl, dass es bei den größeren Ligen eine komplette Rückrunde geben kann. Allerdings gilt das nicht für die Ligen mit zehn, zwölf oder 14 Mannschaften. Hier ist für Dusch eine Rückrunde im bisherigen Modus durchaus möglich.

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