Fußball Mit kritischen Worten in den Ruhestand

Michael Hundt
Uwe Sütterlin wird noch auf dem Bezirkstag zum Ehrenvorsitzenden des Bezirkshochrhein gewählt und erhält aus den Händen seiner Nachfolgerin Katharina Kessler die Ernennungsurkunde. Foto:  

Mit warmen, aber auch kritischen Worten trat Uwe Sütterlin als Vorsitzender des Bezirks Hochrhein am Samstag von der Bühne ab. Katharina Kessler heißt die neue Kapitänin auf der Brücke. Die 34-jährige Bundespolizistin wurde einstimmig ins Amt gewählt.

Stimmungsvoller kann und darf ein Abschied nicht sein. Mit stehendem Beifall, Abschiedsgeschenken, Dankesworten aus allen Richtungen, leicht feuchten Augen und der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des Bezirks wurde Uwe Sütterlin am Samstag in der Sabine-Spitz-Halle in Murg-Niederhof von den Delegierten gefeiert. Seine von ihm ausgewählte Nachfolgerin Katharina Kessler wurde einstimmig in ihr neues Amt gewählt.

Generationswechsel im Amt des Bezirksvorsitzenden

Der Bezirkstag fand früher als im Vorjahr statt, da gemäß der Verbandssatzung die Bezirkstage im ersten Quartal stattfinden müssen, wenn ein Verbandstag mit Neuwahlen ins Haus steht. Das ist in diesem Jahr der Fall. Der Verbandstag des SBFV ist für den 24. Juni in Villingen terminiert. Daher fanden in Niederhof auch die Neuwahlen zum Bezirksfußballausschuss (BFA) statt.

Nach zwölf Jahren im Amt des Vorsitzenden hatte sich Sütterlin dazu entschieden, bei der Wahl in diesem Jahr nicht mehr anzutreten. Seine designierte Nachfolgerin hat er bereits früh ausgewählt und angesprochen. Was nun bis zum 30. Juni folgt, wird eine professionelle und ruhige Amtsübergabe sein, damit das Schiff Hochrhein auch weiterhin in möglichst ruhigen Gewässern fährt.

Es ist nicht nur ein Generationenwechsel, der mit der Wahl der 34-jährigen Kessler eingeläutet wurde, es ist auch endlich eine Frau in diesem so wichtigen Amt, das vor allem ein Zeichen in Richtung des Nachwuchses und der Frauen im Bezirk Hochrhein setzen soll.

Im Namen aller fünf weiteren Bezirksvorsitzenden dankte Konrad Mattheis (Bezirk Bodensee) Sütterlin für seine langjährige Tätigkeit im Ehrenamt. Viele herzlich Worte gab es auch von Harald Fengler, der bereits im Februar seinen Abschied als Bezirksjugendwart verkündete. „Es hat sich über lange Jahre eine Freundschaft entwickelt. Du kannst stolz auf Deine Arbeit im Bezirk und Verband zurückblicken“, sagte Fengler.

Neben Uwe Sütterlin hörten zahlreiche weitere Mitglieder im BFA und BJA auf. „Die Gründe, warum wir aufhören, sind unterschiedlicher Natur und tun auch nichts zur Sache“, erklärte Sütterlin, freute sich aber um so mehr, „dass wir alle Ämter mit jüngeren Nachfolgern besetzen können.“ Beim Bezirksjugendtag in Albbruck verabschiedeten sich bereits Bezirksjugendwart Harald Fengler und Werner Bolte, Vorsitzender des Sportgerichts der Junioren. Am Samstag wurden dann außerdem die beiden BFA-Mitglieder Kerstin Vetter und Wolfgang Spitz verabschiedet.

Positive und kritische Töne im letzten Rückblick

Mit moderaten Tönen, aber durchaus sehr nachdenklich und kritisch fiel der letzte Tätigkeitsbericht von Sütterlin aus. Aufgrund des frühen Termins war es zwar noch nicht möglich, die Zahlen der Sportrichter zu präsentieren. Da erst die Hälfte der Saison gespielt ist, liegen die vollständigen Zahlen noch nicht vor. „Die Vereine wissen genau, wie viel sie bereits bezahlt haben. Ändert sich was, wenn ich Ihnen die Anzahl der einzelnen Strafen nenne? Ich denke nein“, so die Worte des scheidenden Vorsitzenden. Bereits eingangs seiner Bilanz hatte Sütterlin geäußert, dass Verbesserung nötig ist. „Zum einen betrifft es immer noch den Umgang zwischen Schiedsrichter, Spieler, Vereinsfunktionäre und Zuschauer. Ich denke, da kann man noch einiges verbessern. Gerade im Umgang miteinander“, so die mahnenden Wort von Sütterlin

Bedauerlich aus seiner Sicht sei außerdem das Verhalten von Besuchern, welche die Kassierer angegriffen haben, weil diese nun auch von den Frauen Eintritt verlangten. „Warum wird dem Antrag zugestimmt und er wird dann in der Praxis nicht umgesetzt? Die Frage müssen sie sich selbst beantworten“, sagte Sütterlin.

Durchaus positiv war sein Fazit über die derzeitige sportliche Situation in der Verbandsliga und der Landesliga der Männer. Der FVLB sei nach Anfangsschwierigkeiten auf einem Weg in bessere Tabellenregionen. Im Bezug auf die Platzierungen der Landesligateams aus dem Bezirk meinte Sütterlin: „Ich denke, da ist hoffentlich noch Luft nach oben und bitte nicht nach unten. Schaut aber bitte zu, dass ihr in der Landesliga bleibt. Die Bezirksligateams werden euch dankbar sein. „Lobende Worte gab es auch für die sechs Frauenmannschaften in der Verbands- und der Landesliga.

Wesentlich kritischer war Sütterlin dagegen im Bezug auf die Futsal-Teams. Es sei ein Ärgernis gewesen, dass man bei den Männern im Futsal keine Endrunde gespielt habe. An der fehlenden Halle hatte es nicht gelegen. „Eine Halle wurde uns ja zur Verfügung gestellt. Dann wollte der ausrichtende Verein nicht mehr wegen der Kosten.“ Ein Schritt, der für Sütterlin zwar nachvollziehbar sei, aber man hätte acht bis zehn Mannschaften zusammen bekommen, um solch eine Endrunde auszutragen.

Staffeleinteilung erfolgt am Bezirksstaffeltag im Juli

Aufgrund der frühen Ansetzung des Bezirkstages konnte noch nicht über die neue Staffeleinteilung entscheiden werden. Die neue Einteilung und die Bestätigung des Bezirksschiedsrichterobmanns und der Schiedsrichterbeisitzer werden dann an einem sogenannten Bezirksstaffeltag im Juli erfolgen. Derzeit sucht man noch eine Halle, damit es auch eine Präsenzveranstaltung wird. Sollte dies nicht klappen, wird der Bezirksstaffeltag online veranstaltet. Der Bezirkstag 2024 soll beim SV 08 Laufenburg ausgerichtet werden.

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