Fußball Nervenkitzel im Nonnenholz

Uli Nodler
Im Hinspiel rettet FVLB-Keeper Marc Philipp (links) in höchster Not gegen den Weiler Stürmer Muhamadou Krubally. Foto:                                                              Archivfoto: Grant Hubbs

Am Samstag ist es wieder soweit. Das Fußball-Derby mit der größten Zugkraft im Bezirk steigt am Samstag im Nonnenholz. Im Landesliga-Kracher stehen sich Gastgeber SV Weil und der FV Lörrach-Brombach gegenüber. Das Hinspiel im Grütt endete seinerzeit 1:1. Wie geht es diesmal aus?

Der Classico im Hochrhein-Fußball bewegt die Fußball-Gemüter seit mehr als einem Jahrhundert. Während der SV Weil nie eine Fusion mit einem anderen Klub eingegangen ist, existierte der FV Lörrach lediglich bis 2011. 2012 ging dann die Fusion zwischen dem FVL und dem FV Brombach unter großem Medienwirbel über die Bühne. Und im FVLB lebt nun der Derbycharakter ungebremst fort. Spielten der SV Weil und FVL/FVLB in einer Liga, dann waren die beiden Duelle in der Saison das Maß aller Dinge.

Allerdings sind die Zeiten vorbei, wo Duelle dieser beiden fußballerischen Schwergewichte von 4000 Zuschauern und mehr verfolgt wurden. 2014 beim ersten Derby zwischen dem SV Weil und FVLB strömten immerhin rund 2000 Zuschauer ins Grütt. So viele werden es am Samstag nicht. Aber der SV Weil dürfte einmal mehr einen Saisonrekord aufstellen.

Beide werden wieder alle Kräfte mobilisieren

Im Hinspiel stand der FV Lörrach-Brombach im heimischen Grütt noch unter Schock angesichts der 0:1-Niederlage beim Aufsteiger TuS Binzen. So gehörte die erste Halbzeit dem SV Weil. Der Gast aus dem Nonnenholz hätte, gemessen an den sich bietenden Chancen, durchaus führen können, musste aber mit einem 1:1 zufrieden sein, weil der FVLB in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ausglich. Im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild. Der Gastgeber erinnerte sich seiner Fähigkeiten, übernahm nun das Kommando und glich aus. In der Schlussphase hatten die Blauen dann des Glück des Tüchtigen, dass sie dieses Derby nicht noch verloren.

Im weiteren Verlauf der Vorrunde legten beide Klubs Zeugnis ab, dass sie zu den besten Mannschaften in dieser Liga zählen. Allerdings agierte der FV Lörrach-Brombach beständiger auf hohem Niveau als der SV Weil, der sich immer wieder einmal einen Aussetzer leistete. So geschehen am vergangenen Sonntag, als die Blauen beim Aufsteiger Spvgg. Gundelfingen/Wildtal eine überflüssige 1:2-Niederlage hinnehmen mussten. „Es war wieder einmal eine verpasste Chance, der Spitze auf die Fersen zu treten. Die Enttäuschung über die Niederlage ist bei mir groß. Sie ist kein gutes Vorzeichen für das Derby“, ärgert sich Perseus Knab, der Sportliche Leiter des aktuellen Tabellensechsten.

Doch da kann man Knab beruhigen. Gegenüber der Niederlage am vergangenen Wochenende wird der SV Weil am Samstag ab 14.30 Uhr im Derby nicht wiederzuerkennen sein. Denn: Zum einen geht es gegen den ewigen Rivalen, der auf Weiler Seite alle Kräfte mobilisieren wird, zum anderen haben die Schützlinge von Trainerfuchs Andreas Schepperle in der Hinrunde unter Beweis gestellt, dass sie, wenn es gegen die Spitzenteams der Liga geggangen ist, meistens gut ausgesehen haben.

Von einer Favoritenrolle zu reden verbietet sich

Konstanter hat der FV Lörrach-Brombach in der Vorrunde sein Potenzial ausgerufen, weil es den Lerchenkickern gelungen ist, ihr Verlierer-Trauma aus der Verbandsliga abzustreifen und endlich wieder ihr nicht unerhebliches Potenzial abzurufen. Der Lohn dafür war Platz zwei nach der ersten Saisonhälfte.

Jetzt aber von einer Favoritenrolle im Derby zu reden, wäre falsch. Da kann man vom Anpfiff weg alles vergessen, was vorher war. Für beide Teams zählt dann nur das Jetzt. Das weiß auch FVLB-Coach Thorsten Szesniak: „Die Vorzeichen haben sich bestätigt. Der SV Weil ist in der Lage, jede Mannschaft in dieser Liga zu schlagen. Also werden wir einen Teufel tun und uns auf den Favoritenschild heben. Gleichwohl ist unser Anspruch, die drei Punkte mitzunehmen, um mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen.“

Sowohl Weil als auch Lörrach-Brombach werden nahezu in Bestbesetzung antreten. Beim SVW fehlt allerdings Innenverteidiger und Kapitän David Groß nach seinem Platzverweis in Gundelfingen. Ein Fragezeichen steht beim FV Lörrach-Brombach hinter Abwehrchef Julian Rümmele, der noch nicht ganz schmerzfrei ist. Dafür sind Torwart Marc Philipp und John Zamorano Burgos wieder fit.

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