Fußball Nun geht die Trainersuche los

Die Oberbadische
Ralf Moser legt das Zepter nach dieser Spielzeit aus der Hand. Wer wird sein Nachfolger beim Verbandsligisten? Fotos: Archiv Foto: Die Oberbadische

FVLB: Erst werden intern Gespräche geführt

Von Mirko Bähr

Eine Ära geht beim FV Lörrach-Brombach zu Ende. Nach zehnjähriger Tätigkeit als Cheftrainer wird Ralf Moser nach der Saison eine Pause einlegen und sich wieder mehr der Familie statt dem Fußball widmen. Für den Verbandsligisten eine ungewohnte Situation. Sportchef Martin Aßmuth und das Präsidium müssen einen Nachfolger finden.

Lörrach. „Wir wollten mit Ralf verlängern“, macht Martin Aßmuth deutlich. Zusammen mit seinen Präsidiumskollegen wollte man den erfolgreichen Trainer zu einem weiteren Engagement überreden. Da aber bat Moser am Montag vor einer Woche zum Gespräch, wo er dann offenbarte, dass er sich als Trainer zurückziehen wolle.

Für Aßmuth kommt dieser Schnitt nicht ganz so überraschend. Denn schon im vergangenen Winter habe Moser ja um „Bedenkzeit“ gebeten. „Ich hatte es mir anders gewünscht, aber durchaus geahnt, dass sich Ralf so entscheiden könnte“, sagt der Sportchef des FVLB.

Da stehen die lange Zeit und die enorme Belastung auf der einen sowie der Erfolg der letzten Jahre auf der anderen Seite. „Was kann er denn noch erreichen? Ralf kann sagen, dass er alles geschafft hat, was mit einem Verein im Amateurbereich möglich ist.“ Und dann ist da ja auch noch die Familie, die jahrelang zurückstecken musste. „Ralf möchte wieder mehr Zeit haben für sie.“

Kurzum: Die FVLB-Verantwortlichen „verstehen“ diese Entscheidung „voll und ganz.“ Auch wenn nun natürlich die schwierige Suche nach einem Nachfolger beginnt. „Wir werden jetzt ein klares Anforderungsprofil erstellen, da habe ich schon konkrete Ideen im Kopf“, sagt Aßmuth.

Erste Bewerbungen sind bereits schon am Sonntagabend eingedrudelt. Aßmuth möchte sich aber nicht unter Druck setzen lassen. „Natürlich wäre es schön, wenn wir bis Weihnachten einen Nachfolger präsentieren könnten, aber wir nehmen uns die Zeit, die wir benötigen. Sind wir erst im Februar soweit, dann ist das eben so.“ Man sei in der „komfortablen Lage“ nichts überstürzen zu müssen.

Eine Handvoll Kandidaten schwirren Aßmuth durch den Kopf. Allerdings gehöre es auch zum „guten Ton“, dass man sich zunächst mal intern unterhält. Der erste Gesprächspartner wird nun nämlich der bisherige Moser-Assistent Mino Bouhabila (siehe Extra-Artikel) sein. Erst dann werde man sich mit externen Kandidaten befassen. Aßmuth ist zuversichtlich, dass man einen „guten Nachfolger“ präsentieren könne, der „zum Verein und zur Mannschaft passt“.

Apropos Mannschaft: Auch hier hat der 38-Jährige „null Komma null“ bedenken, dass es das Team nach der Bekanntgabe Mosers am vergangenen Sonntag nun schleifen lässt. „Noch in der Kabine hat das Team deutlich gemacht, dass es sich nicht hängen lässt.“ Jeder wolle bis zum letzten Spieltag alles geben. „Weder Trainingsleistung noch die Einstellung werden darunter leiden“, ist er sich sicher. Viel eher sei es so, dass die Jungs ihrem Trainer einen „würdigen Abschied“ bereiten wollten.

Allein schon die Tatsache, dass zur kommenden Runde wieder einige A-Jugendakteure in den Aktivbereich wechseln würden, verhindere, dass man sich beim FVLB zurücklehnen könne. „Der Konkurrenzkampf war und bleibt sehr groß. 70 Prozent zu geben, das reicht nicht.“

Moser selbst möchte pausieren, kann sich aber vorstellen, dem Verein weiterhin beratend zur Seite zu stehen. Ein anderer Klub steht nicht auf Mosers Zettel. Eine Ausnahme würde er allerdings machen: „Es sei denn, der Hamburger SV ruft an“, hatte er am Sonntag gewitzelt.

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