3:0 geführt und doch verloren: Manuel Schwarz war aber mal so richtig bedient nach der Niederlage in Todtmoos. Den siebten Sieg im siebten Spiel verpasst hat derweil Primus SV Weil II.
KREIS LÖRRACH. So etwas wie beim 3:5 seines SV Eichsels beim SV Todtmoos hat Trainer Manuel Schwarz auch noch nicht so oft erlebt. Nach 23 Minuten hatte alles nach einem Pflichtsieg beim Schlusslicht ausgesehen. Eichsel führte mit 3:0 und hatte Spiel und Gegner im Griff. „Was dann passiert ist, ist allerdings nur schwer in Worte zu fassen“, so Schwarz.
Zunächst kam Todtmoos auf 2:3 heran, bis dann die Show von Adrian Malzacher begann. Der 32-Jährige erzielte binnen zwölf Minuten drei Treffer und erledigte Eichsel damit nahezu im Alleingang. „Die Todtmooser haben permanent mit langen Bällen auf ihn operiert. Malzacher hat unserer Abwehrkette große Probleme bereitet.“ Von den Gästen vom Dinkelberg kam überhaupt nichts mehr. „Nach dem Spiel war ich ein bisschen paralysiert. Ein 3:0 darfst du niemals aus der Hand geben gegen den Tabellenletzten. Ich habe wirklich keine Worte für solch eine Leistung. Wir haben einfach aufgehört, Fußball zu spielen.“
Während Eichsel den dritten Platz an Nachbar SV Karsau abgeben hat müssen, feierte Todtmoos den ersten Saisonsieg. Damit haben jetzt alle 16 Teams mindestens einen Sieg auf dem Konto. Die Rote Laterne hat nun der FC Wallbach inne.
Die Siegesserie des SV Weil II ist gerissen. Der Spitzenreiter hat sich am Sonntagnachmittag auswärts vom FSV Rheinfelden II mit 3:3 getrennt. Die Grenzstädter bleiben aber weiter die einzige Mannschaft der Liga, die noch keine Niederlage kassiert hat. Knapp eine Stunde spielte Weil II nach der Roten Karte von Can Koyuncu (Tätlichkeit) in Überzahl, konnte jedoch nicht an die starken Leistungen aus den Vorwochen anknüpfen.
„Wir waren oft zu passiv, haben Rheinfelden zu viel Platz gegeben. Wir haben lieber den langen Ball gespielt, als Fußball zu spielen“, moniert Marco Kern vom Weiler Trainerteam. „Normalerweise musst du so ein Spiel gewinnen. Aber da fehlt halt dann vielleicht ab und zu die Erfahrung und Cleverness, das Spiel abgezockt zu Ende zu bringen.“ Trotz Überzahl gab Weil II in der zweiten Halbzeit die 3:2-Führung noch aus der Hand. Björn Gutjahr markierte in der 73. Minute mit seinem zweiten Treffer den 3:3-Endstand.
In der Nachspielzeit sah dann noch Weils Abdelbari Benai Gelb-Rot. Das hatte allerdings keine Auswirkungen mehr auf die Partie. In Front gebracht hat die Gäste Bleon Selmani, Rotsünder Koyuncu und Gutjahr drehten das Spiel innerhalb von vier Minuten mit ihren Toren. Niko Rusch brachte den SVWII später wieder in Führung. Der Rest ist Geschichte.
„Das war die mit Abstand schlechteste Saisonleistung. Trotzdem haben wir drei Punkte geholt. Also, wieso soll ich mich beschweren?“, sagt Andreas Schatz, Trainer des TuS Lörrach-Stetten II nach dem 2:1-Heimsieg über den FC Kandern. Was Schatz missfiel? „Wir haben nach dem 2:0 aufgehört, Fußball zu spielen.“ Stetten führte bereits nach neun Minuten nach Treffern von Arjenit Gashi (Elfmeter) und Sidar Dagli mit 2:0. Anschließend spielte aber eigentlich nur noch Kandern. Mischa Hofer verkürzte noch vor der Pause auf 1:2. Dass es letztlich dabei blieb, lag allen voran an Stettens Schlussmann Michele Sabatino. „Er hat super gehalten“, lobt Schatz.
Kapitän Benjamin Schloz wurde eine Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit von Schiedsrichter Ali Nassereddine mit Gelb-Rot vom Feld geschickt. Kandern lief weiter an, fand seinen Meister aber immer wieder in Sabatino. „Kandern hätte einen Punkt sicherlich verdient gehabt. So ehrlich muss man sein. Wir haben aber zumindest dagegengehalten.“
Ganz deutlich mit 4:0 ging das „Grütt-Derby“ an den FV Lörrach-Brombach II. Schon nach zwei Minuten hatte die Landesliga-Reserve im Duell mit dem FV Tumringen 2:0 geführt. Den einzigen Auswärtssieg des Spieltags sicherten sich die Karsauer beim 4:2 in Wallbach. Nachdem der SVK in der vergangenen Spielzeit sportlich abgestiegen war, hat Neu-Trainer Cliff Kiefer augenscheinlich in den ersten Wochen einiges richtig gemacht. Das lässt sich gut an.
