Verbandsliga: FV Lörrach-Brombach zeigt zwei Gesichter / 2:2 gegen Radolfzell
Dieses Zeichen hat gesessen: Bereits nach fünf Minuten tauchte Ralf Moser in der Pause wieder auf dem Rasen auf. Zuvor hatte er einige „kernige“ Worte gefunden und gleich drei Auswechslungen angeordnet. Seine Cracks kapierten und präsentierten sich in zweiten 45 Minuten ganz anders. Und aus einem 0:2-Rückstand gegen den FC Radolfzell machte der FV Lörrach-Brombach ein 2:2.
Von Mirko Bähr
Lörrach. Es hätte nicht viel gefehlt, und die Hausherren hätten den Spieß vollends umgedreht. Nach der Pause spielte nämlich nur ein Team, machte nur eine Mannschaft Dampf, ging nur eine Equipe auf dem nassen Rasen volles Risiko. Das war schon beeindruckend, wie der FVLB den Schalter umlegen konnte.
Allerdings: Das war nur die eine Seite der Medaille dieser Begegnung zwischen dem Tabellendritten und dem Vierten der Verbandsliga-Rangliste. Die andere sah eine Heimelf, die in der ersten Halbzeit jede Menge Fehler fabrizierte und so dem Gegner, der ja nur auf solche Ballverluste in der Vorwärtsbewegung lauerte, ins offene Messer lief.
Die ersten Minuten der Partie gehörte dem FVLB. Ein Kopfball von Nils Mayer, der wieder in der Startelf stand, nach einem Freistoß von Fabrice Glaser ging nach 15 Minuten über das Tor, dann war der starke FCR-Torwart Andrea Hoxha mit dem Fuß zur Stelle, als Andy Lismann abgezogen hatte.
Allerdings deutete sich da schon an, dass die Gäste durchaus schnell und schnörkellos nach vorne spielen können. Und wenn dann noch eine gewisse Unordnung der Gästeabwehr dazu kommt, wird’s auch brandgefährlich. Bestes Beispiel die 1:0-Führung des FCR. Nach einem Pass von David Bosek sprang Lismann der Ball zu weit vom Fuß. Dann ging es schnell. Robin Niedhardt hing Bosek im Laufduell ab, profitierte dann davon, dass der FVLB-Akteur zu schnell grätschte, umkurvte ihn und schob nach 23 Minuten ein.
Tobias Krüger besorgte in der 41. Minute gar das 2:0 für die Gäste. Diesmal hatte vorne Buba Ceesay das runde Leder leichtfertig verloren. Radolfzell reagierte wieder überfallartig. Allerdings: Der Treffer fiel aus abseitsverdächtiger Position.
Ceesay und Böhler schießen die Tore
Der FVLB hatte zuvor zwei gute Möglichkeiten innerhalb kürzester Zeit liegen lassen. Erst scheiterte Mayer aus kurzer Distanz an Hoxha, der dann auch den Nachschuss von Ceesay aus kürzester Distanz parierte.
Moser forderte eine Reaktion seiner Jungs, brachte gleich drei neue Akteure. Und er wurde nicht enttäuscht. Seine Schützlinge bliesen zur Aufholjagd. Bereits in der 47. Minute war der Anschluss hergestellt. Die flache Hereingabe von Ceesay fälschte Markus Hepfer unglücklich ins eigene Netz ab. Das setzte Kräfte frei. Der FVLB agierte nun zumeist passsicher und igelte die Gäste in ihrer Hälfte ein.
In der 59. Minute flog ein Freistoß von Gianfrano Disanto nur knapp am FCR-Kasten vorbei, zwei Minuten später kam Glaser nur um ein Haar zu spät, um den Ball mit noch mehr Kraft an Keeper Hoxha vorbeizuspitzeln, während Luigi Squillaces Schuss etwas abgefälscht in Minute 77 drüber flog.
Einen Konter musste der FVLB überstehen, den Francisco Ruben Macedo neben das Tor setzte (79.), um selbst wieder durchzustarten. Erst scheiterte Ceesay am Gästetormann, dann verzog Lucas Münch (86.) nur knapp. Zwei Minuten später war es aber endlich soweit. Münch kontrollierte einen Ball von Disanto mit der Brust, Mirco Böhler stibitzte Münch das Leder von versenkte aus 14 Metern zum verdienten 2:2-Ausgleich.
