Fußball Runde eins geht an die Weiler Kicker

Die Oberbadische
Vincent Knab, Weils Torschütze des 1:0, wird hier von Fabian Venturiero gestoppt. Foto: Mirko Bähr Foto: Die Oberbadische

Fußball Landesliga, Staffel 2: SVW besiegt im Derby den FSV Rheinfelden 4:2 / Wiedersehen am Mittwoch

Sechs Tore, zwei Rote Karten, ansehnliche Zuschauerzahl: Das Hochrhein-Derby in der Landesliga, Staffel 2, zwischen dem SV Weil und dem FSV Rheinfelden war einen Besuch wert. Viele Torraumszenen, viele Chancen, wenig Mittelfeldgeplänkel. Am Ende behielt der Gastgeber in einem offenen Match die Oberhand, siegte mit 4:2 (2:1). Die Kehrseite der Medaille: Oft agierten beiden Seiten zu hektisch, mit Fehlpässen wurde dem Gegner zu Chancen verholfen.

Von Mirko Bähr

Weil am Rhein. Sicher, den Saisonstart dürfen die Weiler als gelungen ansehen. Drei Spiele, drei Siege – besser geht es nicht. Was allerdings noch viel, viel besser geht, das ist das gepflegte Spiel nach vorne. Dasselbe in Grün beim FSV. Selten wurde einmal auf den Ball gestanden, Ruhe reingebracht und das Runde in den eigenen Reihen gehalten. Fehlpässe beziehungsweise individuelle Fehler luden die Weiler zum Toreschießen ein und sorgten am Ende dafür, dass nicht zwingend die bessere Mannschaft die drei Zähler eingefahren hat.

Viele Fehler, Ballverluste und einige Torchancen

„Wir waren zum ersten Mal besser als Weil, wenn ich mir die letzten vier, fünf, sechs direkten Duelle betrachte“, meinte Trainer Anton Weis vom FSV. Er war enttäuscht: „Lieber spiele ich schlecht und gewinne.“ Am Ende habe dann wohl die clevere Mannschaft gewonnen. „Weil war nicht so häufig wie gewohnt vor dem Tor, aber dafür haben sie die Chancen besser genutzt.“

Tobias Bächle, sein Gegenüber vom SVW, wollte nichts schönreden: „Wir haben nichts von dem umgesetzt, was wir besprochen haben. Vor allem in der ersten Halbzeit war es ein Grottenkick von uns. Nach der Pause hat dann wenigstens die Mentalität und die Laufbereitschaft gegen den Ball gepasst.“

Der Titelanwärter „glänzte“ mit vielen unnötigen Ballverlusten. „Ich weiß gar nicht, wie viele Kerzen wir geschlagen oder über den Ball gehauen haben. Dazu war es einfach zu kompliziert, wie wir agiert haben“, erklärte Bächle, der ebenso vor unnötigen Standards rund um den eigenen Strafraum warnte. Die Folge: Viele unnötige Standards um den eigenen Strafraum herum, die allesamt dank des feinen Füßchens von Weis für Gefahr sorgten.

Feine Einzelleistungen von Mislimovic und Weis

Einen Freistoß zirkelte der Spielmacher des FSV in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in die Maschen. Aus gute 20 Metern besorgte er butterweich und mit viel Gefühl den 1:2-Anschlusstreffer. Eine feine Einzelleistung Almin Mislimovics sorgte in der 26. Minute für die Führung des SVW, als er seine Gegenspieler stehen ließ, bis an die Grundlinie vorstieß und den Ball quer legte. Vincent Knab, der später verletzt raus musste, hielt aus kürzester Distanz nur die Innenseite hin. Etwas glücklich fiel dann das 2:0 in der 34. Minute. Julien Tschira rutschte eine Flanke etwas über den Stand. Der gute FSV-Keeper Chevans Quintero stand zu weit vorne und hatte so keine Chance gegen diese verunglückte Hereingabe, die im langen Eck landete. Weitere Chancen durch Jeremy Stangl auf der einen und Ridje Sprich sowie Lirian Ismajli blieben ungenutzt.

Besser machte es Sprich nach 54 Minuten, als er einen FSV-Ballverlust im Mittelfeld bestrafte – 3:1. Dieser Treffer fiel aus heiterem Himmel, denn Rheinfelden kam mit Schwung aus der Kabine. Und der Gast blieb trotz des Treffers am Drücker. In der 55. Minute schon das 2:3. Sascha Strazzeri, der Ex-Weiler und vorher eingewechselt, traf auf Vorarbeit von Stangl, der seinerseits eine Minute später das 3:3 machen kann. Ein Abwehrbein klärte aber im letzten Augenblick.

In der 74. Minute fiel dann die Entscheidung in einem bis dato offenen Schlagabtausch. Sprich hatte den Ball volley an die Latte genagelt und Justin Samardzic den Abstauber im Kasten versenkt – 4:2.

Es bleib bei diesem Spielstand bis zum Schlusspfiff von Yannik Fuhry (Denzlingen), der nicht immer seine Linie durchzog und in der 78. Minute noch zweimal die Rote Karte an den Mann brachte. Nach einem Zweikampf mit Paul Mendy und Dustin Riede, mit anschließender Diskussion und Rudelbildung, mussten überraschend Sascha Rueb (FSV) und Riede (Weil) vom Feld. Zwei Gelbe Karten hätten es auch getan, zumal sich das Gespann gar nicht sicher war.

„Uns hat Nicola Obradovic gefehlt, der als Sechser für die Ordnung zuständig ist, als Typ taktische Disziplin verkörpert und den Rhythmus vorgibt“, erklärte Bächle.

Am Mittwoch sehen sich beide Teams schon wieder, dann im Verbandspokal. „Das wird eine heiße Kiste“, so Bächle. „Wir wissen, dass wir mithalten können und wollen Revanche“, meinte Weis.

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