Fußball Scheibenschießen im Rebland

Gerd Lustig
Alarm im Tiengener Strafraum: Der Bad Bellinger Tim Weber (links, dunkles Trikot) zieht ab. Foto: Gerd Lustig

Landesliga: VfR Bad Bellingen - FC Tiengen 8:1. Gottschling aber unzufrieden.

Bad Bellingen - Der Sieg war für den VfR Bad Bellingen gegen Schlusslicht und Absteiger FC Tiengen allemal Pflicht. Das stand von vorneherein fest. Und die Pflicht erfüllte der VfR denn auch - ohne allzu große Mühe und Gegenwehr. Denn letztlich war der Kick am Samstag auf dem Rasen des Rheinstadions allenfalls ein besseres Training. Mit diesem Kantersieg machten die Rebländer einen Riesensprung in Richtung Ligaverbleib.

Mit 8:1 (3:0) überrollten die Gastgeber die überforderten Gäste, die mit sechs Spielern der zweiten Mannschaft aus der Kreisliga B angetreten waren, beherrschten die Tiengener nach Belieben und ließen den beim VfR gerne gehörten Clip „Dong, dong – dong, dong, dong, es rappelt im Karton“ zur Freude der Zuschauer acht Mal intonieren. 90 Minuten lang war es ein Spiel auf ein Tor.

Ganz zufrieden war Trainer Werner Gottschling am Ende dennoch nicht. „Klar, die drei Punkte sind wichtig für uns, bedeuten einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt“, meinte der Coach. Doch seine Mannschaft habe oftmals viel zu kompliziert agiert, habe den Ball nicht schnell gemacht. Es komme nicht auf die Zahl der geschossenen Tore an. „Doch wir hätten mehr ausprobieren müssen, geschickter und schneller in die Tiefe und in die Spitze spielen müssen. Und: „Ein Gegentor gegen einen solchen Gegner darf man ganz sicher nicht kassieren“, monierte er.

Die 73. Minute war’s nämlich, als beim Stand von 6:0 die komplette Abwehr des VfR geschlafen hatte und Gästestürmer Hassen Awel ungehindert zum Ehrentreffer einnetzen konnte. „So was darf einfach nicht passieren“, haderte Gottschling.

So aber hatten die Gäste wenigstens ein einziges Mal Grund zur Freude. „Kompliment dafür, dass sich die Kicker aus der zweiten Mannschaft zur Verfügung gestellt haben“, freute sich nach dem Schlusspfiff Gästetrainer Oliver Neff. Wenn sich auch zahlreiche Akteure aus der ersten Mannschaft aus fadenscheinigen Gründen verabschiedet haben, wolle und werde man die Saison anständig zu Ende bringen. Und das gelte natürlich auch für ihn, den es Ende der Saison zum FC RW Weilheim zieht. „Der Ehrentreffer beim VfR ist immerhin ein kleines bisschen Balsam auf die geschundene Seele meiner Spieler“, sagte Neff.

Diese Probleme mit der Aufstellung hatte VfR-Coach Gottschling gleichwohl nicht. Trotz des Fehlens einiger Stammkräfte, wie beispielsweise Christian Ophoven, Leon Dickau oder Yannik Domagala, hatte er noch reichlich Auswahl bei der Aufstellung gehabt. Nur: „Man merkt allerdings, dass einige noch nicht so weit sind, wie man es für die Landesliga sein sollte“, machte er deutlich. Und in der Tat, bereits das schnelle Führungstor (4.) hätte der Mannschaft noch mehr Lockerheit und Spielfreude geben müssen. „Doch wie gesagt, es wurde viel zu oft vel zu umständlich gespielt“, ließ Gottschling wissen.

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