Fußball Sprich knipst in Minute 95

Uli Nodler
Der Ausgleich: Ridje Sprich (hinten) trifft in der Nachspielzeit zum 2:2. Foto: Grant Hubbs

Fußball Landesliga, Staffel 2: SV Weil – FC Wolfenweiler-Schallstadt 2:2 (0:1)

Chapeau SV Weil! In einem aufwühlenden Match erzwangen die Grenzstädter am Samstag im heimischen Nonnenholz gegen einen starken, aber zuweilen doch arg schauspielernden FC Wolfenweiler-Schallstadt dank Knipser Ridje Sprich auf den letzten Drücker ein 2:2 (0:1)-Unentschieden.

Von Uli Nodler

Weil am Rhein. Da sage noch einer, dem SV Weil fehle es an der richtigen Einstellung. Ganz und gar nicht: Auch gegen den Aufsteiger, der die Gastgeber im Hinspiel so vorgeführt hatte, kämpften die Blauen letztlich erfolgreich, wendeten mit beeindruckenden Nehmerqualitäten erst in der Nachspielzeit die drohende Niederlage ab.

Trainer Andi Schepperle drückte nach Spieleende Ridje Sprich ausgiebig. Wieder einmal war auf den Torjäger Verlass. Der Knipser erzielte in dieser Spitzenpartie für seine Mannschaft beide Treffer und sorgte dafür, dass sich die Grenzstädter mit einem guten Gefühl in die lange Winterpause verabschiedeten.

Die Gäste aus dem Markgräflerland bestätigten ihren hervorragenden Tabellenplatz. Allerdings verscherzten sie sich bei den Zuschauern alle Sympathien durch ein zuweilen doch arg theatralisches Verhalten auf dem Platz. „Ich habe beim Gegner viele versteckte Fouls gesehen. Vor allem in der hektischen Schlussphase nutzen sie fast jede Möglichkeit, den sterbenden Schwan zu spielen. Das haben sie doch eigentlich gar nicht nötig“, grantelte Weils Cheftrainer.

Bis zum 0:1 in der 35. Minute, als die Weiler den Gästespieler Julian Hesse nach einem Eckball unbedrängt köpfen ließen, war der SV Weil dem Führungstreffer näher. Schon nach vier Minuten hätte es im Wolfenweiler Kasten klingeln können. Nach einem Steilpass von Marvin Stöhr war Sprich auf und davon, umspielte auch Torhüter Marcel Neumann. Doch auf dem Weg zum Tor wurde der Ball noch von einem Gäste-Abwehrspieler ins Toraus befördert.

Wenig später war David Groß (12.) durch, wurde aber letztlich doch noch abgedrängt. Dann hatte der SV Weil Glück. das ein Querschläger von Innenverteidiger Adrian Fischer dank einer mutigen Parade von Keeper Sandro Keller keinen großen Schaden anrichtete. Ein Treffer für die Blauen hätte auch in der 26. Minute fallen können, doch Sergio Cammerano, der an diesem Tag kein Bein auf den Boden brachte, schlug nach einem tollen Rückpass von Groß aus zwölf Metern über den Ball.

Neun Minuten später fiel aus heiterem Himmel der Gästeführungstreffer. Nach einem Eckball (35.) übersahen die SVW-Defensive Julian Hesse, der wuchtig einköpfte. Wieder lag der SV Weil im heimischen Stadion zur Pause mit 0:1 zurück.

Torwartfehler vom SV Weil eiskalt bestraft

Mit der Führung im Rücken wurde der FC Wolfenweiler-Schallstadt im zweiten Abschnitt kecker. Stipe Malencia hätte in der 51. Minute das 2:0 machen müssen, doch er scheiterte am ausgestreckten Bein von Keller. 60 Sekunden später lag die Kugel im Weiler Netz. Doch es war Abseits. Im Gegenzug beinahe der Ausgleich, doch Stöhrs Hereingabe kam nicht bis zu Sprich durch.

Weitere Offensivaktionen verpufften, weil bei den Gastgebern in der Vorwärtsbewegung zu viele Bälle ihren Abnehmer nicht fanden.

Doch die Grenzstädter gaben nicht auf. Der Lohn war in der 82. Minute der umjubelte 1:1-Ausgleich. Nach einer herrlichen Kombination über Gross, Stöhr und Fischer stocherte Sprich den Ball ins Netz. Doch die Weiler Freude währte nicht lange. Der eingewechselte Adis Toroman grätschte ins Leere und Philipp Häring bediente Timo Hering, der mit einem Flachschuss die erneute Führung für Wolfenweiler-Schallstadt besorgte.

Als Maximilian Maier (86.) nach einem Foul Gelb-Rotsah, schien für den SV Weil die Heimniederlage besiegelt. Doch die Blauen kamen sogar in Unterzahl unter gütiger Mithilfe von Keeper Neuman zurück. Der ließ den Ball nach einem Schuss von Gross nach vorne abprallen, wo Sprich am schnellsten reagierte und die Kugel über die Linie drückte. Mehr passierte aber nicht mehr in diesem Nervenkitzel.

FOTOGALERIEWeitere Fotos unter www.dieoberbadische.de

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading