Fußball Training und Spieltage: Großer positiver Effekt

Die Oberbadische
Die Bewegung in der Gruppe ist enorm wichtig.Foto: Ralph Lacher Foto: Die Oberbadische

Fußball Wissenschaftliches Modellprojekt verdeutlicht Bedeutung des Fußballs für Wohlbefinden der Kinder

Freiburg (pd). Fußball ist in Corona-Zeiten Teil der Lösung und nicht Teil des Problems. Das wurde durch ein wissenschaftliches Modellprojekt des Südbadischen Fußballverbands, des Ortenaukreises und der Katholischen Hochschule Freiburg erneut untermauert.

Am 20. Juni wurden vom Südbadischen Fußballverband in Abstimmung mit dem Ortenaukreis drei Kinderfußball-Spieltage beim SC Lahr durchgeführt und mit verschiedenen wissenschaftlichen Maßnahmen durch die Katholische Hochschule Freiburg begleitet und evaluiert. Die Ergebnisse zeigen: Fußballvereine bieten Kindern und Jugendlichen in Corona-Zeiten ein sicheres Umfeld zur Bewegung und für den Kontakt zu Freunden. Das hat besonders in Pandemiezeiten eine hohe Bedeutung für das Wohlbefinden der Kinder.

Während des Lockdowns hatte der Südbadische Fußballverband auf vielen verschiedenen Ebenen versucht, mehr Lockerungen für den Amateurfußball zu erwirken. Die Ergebnisse des Modellprojekts verdeutlichen, dass auch bei möglicherweise steigenden Corona-Zahlen der Trainings- und Spielbetrieb möglichst lange aufrechterhalten und nicht beschränkt werden sollte. Vom Sport im Freien geht nur ein geringes Infektionsrisiko aus, gleichzeitig hat er eine herausragende Bedeutung für die psychische und physische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.

Nach dem Wohlbefinden der Kinder fragte die Hochschule neben den Kindern selbst auch die Eltern sowie die Trainerinnen und Trainer. Hier wurde deutlich, dass eine große Gruppe während des Lockdowns in ihren sozialen Kontakten und Bewegungsmöglichkeiten stark eingeschränkt war. Das bestätigen aktuelle Studienergebnisse zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Wohlbefinden von Kindern und ihren Familien (Langmeyer et al. 2020). Diese zeigen, dass etwa ein Drittel aller Kinder Schwierigkeiten hatte, mit den Herausforderungen der Zeit zurecht zu kommen, wobei insbesondere der fehlende Kontakt zu Freunden und das Fehlen von Freizeitangeboten ausschlaggebende Faktoren gewesen sind. Zudem steigen die Zahlen psychischer Beeinträchtigungen von jungen Menschen (vgl. u.a. Kaman et al. 2021). Die nun befragten Kinder haben das Training und die Spiele sehr vermisst, was auch einen Einfluss auf ihr Wohlbefinden hatte.

Die Einschätzungen der Eltern bestätigen, dass Fußballvereine mit ihren Trainings- und Spielangeboten Kindern aus Familien mit unterschiedlichen Bedingungen, Ressourcen und Möglichkeiten einen Rahmen bieten, in dem soziales Miteinander erlebt und dem Bedürfnis nach Bewegungsspielen und Fußball nachgegangen werden kann. Gerade für die von den coronabedingten Einschränkungen besonders beeinträchtigten Kinder, wäre die Möglichkeit, während eines Lockdowns am Fußballtraining und an Spieltagen teilzunehmen, überaus wertvoll. Dies würde die psychische und physische Gesundheit erhalten und fördern. Die Befragung zeigt deutlich: Das Training und die Spieltage haben einen großen positiven Effekt auf das Wohlbefinden der Kinder.

Des Weiteren wurde untersucht, ob die Hygienemaßnahmen bei Kinderfußball-Spieltagen eingehalten werden können und ob Ansteckungen während des Spieltages stattfinden. Der Spieltag wurden von der sehr großen Mehrheit der Kinder Eltern und Trainer als sicher und erfolgreich bewertet. Es gab im Nachgang keine Corona-Fälle unter den beteiligten Personen. Das Modellprojekt reiht sich somit in mehrere wissenschaftlichen Studien ein, welche zeigen, dass das Ansteckungsrisiko beim Sport im Freien sehr gering ist.

Die Untersuchung wurde an das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg eingereicht, das auch die Finanzierung der wissenschaftlichen Begleitung übernommen hatte.

„Wir hoffen, dass die Ergebnisse des Modellprojekts dazu führen, dass bei steigenden Corona-Zahlen weiterhin Training und Spieltage insbesondere im Kinder- und Jugendfußball durchgeführt werden können. Sportlich, sozial und psychisch ist das Bewegen durch nichts zu ersetzen. Wir appellieren deshalb an die Entscheidungsträger, dies zu zu berücksichtigen, betont SBFV-Präsident Thomas Schmidt.

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