Fußball Zufriedenheit sieht anders aus

Die Oberbadische
Krampf statt Spielwitz: Lamin Colley (FV Lörrach-Brombach) und Lucas Grünbacher (Kuppenheim) beharken sich. Foto: Grant Hubbs Foto: Die Oberbadische

Fußball Verbandsliga Südbaden: Lörrach-Brombach und Kuppenheim trennen sich 0:0

Glückliche Gesichter sehen irgendwie anders aus: Das torlose Remis zuhause gegen den SV 08 Kuppenheim stimmte im Lager des FV Lörrach-Brombach niemand so ganz zufrieden. Die Ansprüche im Grütt sind eben gestiegen. Dazu kommt, dass die Rothemden in ihrer zweiten Verbandsliga-Runde von keinem Gegner mehr unterschätzt werden.

Von Mirko Bähr

Lörrach. Die gestiegene Erwartungshaltung auf der einen und eine Gästemannschaft, die diese Begegnung sehr ernst nahm und überraschenderweise trotz der alles andere als zufriedenstellenden Ergebnisse in den Vorwochen durchaus mutig agierte, auf der anderen Seite, wurden bei schönstem Wetter sichtbar und machten die Begegnung auf dem Rasen zu einer alles andere als berauschenden.

Riskantes Spiel war verpönt. Sicherheit stand an erster Stelle. Die Gäste lauerten auf Kontergelegenheiten, setzten Nadelstiche, die durchaus gefährlich wurden. Gerade in der ersten Halbzeit tauchte Kuppenheim aussichtsreich vor Dominik Lüchingers Kasten auf, die Querpässe in die Mitte verfehlten aber den richtigen Adressaten. Nach der Pause agierte Kuppenheim noch etwas defensiver, trat jedoch ein, zweimal in Person von Lucas Grünbacher in Erscheinung, als ihm der junge Verteidiger Kevin Meier zu viel Platz ließ.

Dem FVLB, der mit den beiden Brechern Witali Semenschuk und Kevin Keller in der Sturmspitze agierte, fehlten die Ideen. Ein Patrice Glaser, der den tödlichen Pass spielen kann, fehlte an allen Ecken und Kanten. Vielleicht wäre die Partie in anderen Bahnen verlaufen, wäre Semenschuk nach fünf Minuten beim Steilpass nicht um Zentimeter im Abseits gestanden. Oder wenn Keller in Höhe des Elfmeterpunktes nach einem Zuspiel nicht so überrascht gewesen wäre und den Körper richtig zum Ball gestellt hätte. Oder wenn Keller und Semenschuk in einer Zwei-Zu-Eins-Situation nicht überhastet ins Abseits gelaufen wären.

Es fehlt der Spielwitz, die entscheidende Idee

Hätte, wäre, wenn: Es lief einfach nicht wirklich rund im Offensivspiel der Hausherren. Es fehlte der Spielwitz, auch als nach der Pause Buba Ceesay nach Verletzung sein Comeback feierte. Auch Umstellungen in der Angriffsreihe führten nicht zu mehr Durchschlagskraft.

Aber zwei Ausnahmen gab es doch: In der 66. Minute hatte der diesmal unauffällig wirkende Daniel Briegel aus 19 Metern abgezogen. Keeper Fabian Hegele, dessen Stimmbänder unaufhörlich in Arbeit waren, lenkte das runde Leder über die Latte. Die große Gelegenheit, zum Matchwinner in allerletzter Sekunde zu werden, vergab Kapitän Ben Nickel, der nach einer Kombination über Ceesay und Briegel in der Mitte des Strafraums frei zum Abschluss kam, den Ball dann aber lieber halbhoch weiterleitete, als trocken per Flachschuss ins kurze Eck zu vollenden.

„Es ist eine Gratwanderung. Geht man Risiko oder nicht? Kuppenheim hat clevere Jungs, die Oberliga-Erfahrung aufweisen, die nutzen so etwas aus“, erklärte FVLB-Coach Enzo Minardi nach der Partie. Er sprach von einem „0:0 als Mutmacher“, schließlich hatte man ein „schweres Spiel“ bestritten, das noch dazu zu einem „Geduldsspiel“ mutierte.

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