Fußball Zunächst Gänsehaut, dann bitteres Aus

Uli Nodler
Basler Enttäuschung nach dem Schlusspfiff. Foto: Michael Hundt

Bitter, einfach nur bitter war für den FCB der Knock Out in der 129. Minute, als Antonin Barak, der Tscheche in Diensten der Fiorentina, nach einer neunminütigen Unterbrechung wegen eines medizinischen Notfalls im Sektor der Gästefans, in der Verlängerung das entscheidende 3:1 erzielte. Mit diesem Ergebnis zog der Serie A-Klub ins Endspiel der Conference League ein. In Prag trifft Florenz auf West Ham United. Die Engländer setzten sich gegen den holländischen Vertreter Alkmaar durch.

Schon vor dem Anpfiff des Halbfinal-Rückspiels gab’s reichlich Gänsehaut, als die Fans auf den Rängen des erstmals seit 2018 mit 36 000 Zuschauern ausverkauften St. Jakob-Parks mit einer gewaltigen Vogel Greif-Choreografie und dem Slogan „Beflügelt vom Traum“ sowie dem Motto „Alli zämme, immer weiter“ die Basler Spieler auf dem Platz zu einer großartigen, einmaligen Leistung anstachelten wollten.

Das gelang dann auch bis zur 72. Minute und der neuerlichen Florenz-Führung.

Doch der Reihe nach. In der ersten halben Stunde war Rotblau die bessere Mannschaft. Die Italiener fielen nur durch viele Fouls und der allseits bekannten Theatralik unangenehm auf. Schon nach drei Minuten hätten die „Bebbi“ mit 1:0 führen können. Nach einer scharfen Hereingabe von Dan Ndoye verpasste Zeki Amdouni nur knapp. Bei zwei Flankenläufen (17., 23.) glänzte Dan Ndoye zwar mit seiner Schnelligkeit, enttäuschte aber mit mangelnder Übersicht.

Gigantische Choreografieim St. Jakob-Park

Von Florenz kam eine halbe Stunde lang gar nichts. Aber dann: Nach einem Flankenball übersah die FCB-Defensive Nicolas Gonzalez. Der argentinische Weltmeister schraubte sich am Fünfmeterraum in die Höhe und köpfte die zu diesem Zeitpunkt überraschende Führung (35.). Sechs Minuten später eine nahezu identische Szene, doch FCB-Keeper Marvin Hitz wehrte den Kopfball von Giacomo Bonaventura mit einem Reflex ab.

Bis zur 55. Minute ereignete sich im „Joggeli“ wenig. Und dann explodierte der St. Jakob-Park. Nach einem Laufduell im Strafraum vernaschte Amdouni Fiorentina-Innenverteidiger Igor und zirkelte die Kugel aus spitzem Winkel zum 1:1-Ausgleich ins lange Eck.

Doch Florenz gab sich noch lange nicht geschlagen. Erneut war es Gonzalez, der in der 72. Minute das 2:1 für den AC Florenz erzielte. Nach einem Eckball prallte die Kugel unfreiwillig von Amdouni dem argentinischen Nationalspieler vor die Füße. Aus der Drehung jagte Gonzalez den Ball flach ins Basler Netz. Somit war der Gleichstand hergestellt, nachdem Basel vor Wochenfrist in Florenz mit 2:1 gewonnen hatte.

Nach diesem neuerlichen Rückstand fand der FC Basel, offensiv lange Zeit nicht mehr statt. Defensiv ergaben sich auch beim physisch schwächelnden FCB in der Defensive nun immer wieder Nachlässigkeiten. Doch ein überragender Marvin Hitz im Basler Kasten sorgte dafür, dass dieses Match in die Verlängerung ging. Der eingewechselte Luka Jovic hatte für Florenz zwei Mal den Siegtreffer auf dem Fuß. In Minute 94 reagierte Hitz gigantisch. Und in der 122. Minute jagte der einstige Frankfurter „Büffel“ aus sieben Metern die Kugel in den Basler Nachthimmel. Einmal noch, in der Nachspielzeit der Verlängerung, tauchten die Basler noch einmal im gegnerischen Strafraum auf. Doch der Ball wollte nicht ins Gästetor.

Am Sonntag Heimspielgegen den FC Lugano

Und dann kam Barak und stürzte Fans und Spieler in Rotblau mit seinem Treffer in der 129. Minute in tiefe Depression.

Die internationale Reise ist nun zu Ende. In der heimischen Meisterschaft hat der FC Basel nun noch drei Super League-Spieltage Zeit, sich in der kommenden Saison für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Die erste Gelegenheit dazu bietet sich für den FC Basel am Sonntag zu Hause gegen den FC Lugano. Spielbeginn ist um 16.30 Uhr.

Tore: 0:1 (35.) Gonzalez, 1:1 (55.) Amdouni, 1:2 (72.) Gonzalez, 1:3 (129.) Barak. SR: Sánchez (Spanien). Z.: 36 000.

FC Basel: Hitz – Lang, Adams Nuhu, Pelmard – Ndoye, Xhaka (88. Frei), Burger (106. Males), Calafiori – Augustin (81. Zeqiri), Amdouni, Diouf.

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