Gemeindeversammlung Kirche ist mit „Gelb“ markiert

Christoph Schennen
Clemens Ickelheimer (Mitte) versprach bei der Gemeindeversammlung, sich für den Erhalt der kirchlichen Einrichtungen einzusetzen. Doris Schwind (rechts daneben) hat die Fakten zur Baupflicht der Hasler Kirche zusammengetragen. Foto: Christoph Schennen

Hasel wird in drei Jahren keinen eigenen Pfarrer mehr haben.

Grund für die Veränderungen sind geringere Kirchensteuereinnahmen und weniger Bewerber für die Pfarrer- und Diakonstellen. Die Kirche muss sich von jeweils 30 Prozent der Gebäude, des Verwaltungs- und des geistlichen Personals trennen.

Stelle wird nicht besetzt

Künftig werden laut Ickelheimer für den „Kooperationsraum Mittleres Wiesental“, zu dem auch Hasel gehört, vier Pfarrer tätig sein: zwei für den städtischen Raum, zwei für den ländlichen Raum. Wenn Pfarrer Ickelheimer in drei Jahren in den Ruhestand geht, wird seine Stelle nicht wieder besetzt. „Hasel und Dossenbach haben dann keinen eigenen Pfarrer mehr“, sagte Ickelheimer, der in beiden Gemeinden Pfarrer ist. Wer dann die Gottesdienste in den beiden Orten hält, ist noch unklar. Es gibt in Hasel etwas mehr als 500 evangelische Christen.

Auch die Gebäudesituation wurde erörtert. Hier hat die evangelische Landeskirche ein Farbsystem eingeführt. Gebäude, die rot markiert sind, bekommen keinerlei Zuschuss von der Landeskirche mehr. Gebäude, die gelb markiert sind, bekommen nur dann einen finanziellen Zuschuss, wenn Baumaßnahmen ausgeführt werden müssen, um die Verkehrssicherungspflicht zu gewährleisten. Dann gibt es noch hellgrüne Gebäude, die zu 70 Prozent der staatlichen Baupflicht (Kommune und /  oder Land) unterliegen, und für die die Kirche nur einen geringen Anteil an den Sanierungskosten zahlen muss. Außerdem gibt es „grüne Gebäude“, deren Unterhalt ausschließlich das Land und – beziehungsweise oder – die Kommune finanziert.

Die Kirche in Hasel und die Kirche in Dossenbach sind mit gelb markiert. Liane Klingler, Vorsitzende des Kirchengemeinderats in Dossenbach, und Doris Schwind (Evangelisches Verwaltungs- und Serviceamt Lörrach) haben Unterlagen unter anderem zur Verteilung der Baupflicht gesichtet und sagen, dass die Kirche in Dossenbach über 70 Prozent in der staatlichen Baupflicht liegt.

Kirche prägt das Dorfbild

Der Oberkirchenrat sieht das anders. Sollte die Kirche auf „hellgrün“ gestellt werden, könnte auch die Kirche in Hasel, die nur einen staatlichen Baupflichtanteil von 35 Prozent hat, auf „Grün“ gestellt werden, denn die Landeskirche hat mitgeteilt, dass noch eine Kirche auf „grün“ gestellt werden kann. Wenn die Klassifizierung so bleibt, heißt das aber nicht, dass die Kirchen aufgegeben werden. „Beide Kirchen sind dorfbildprägend. Die Landeskirche kann sie nicht verrotten lassen“, sagt Pfarrer Ickelheimer. Die Gemeinde Hasel könnte sie beispielsweise als Kulturzentrum nutzen.

Für das auch auf „Gelb“ gestellte Gemeindezentrum in der Bündenfeldstraße 2 sieht der Pfarrer keine Bestandsgefahr. „Das Gebäude ist gut in Schuss. Da wird in den nächsten Jahren nichts anfallen.“

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