Gersbach Durchs dichte Unterholz geschlagen

Rolf Strohm
Auch entlang der Straße nach Riedichen zwischen Eckhag und Sandwürfe stehen am Straßenrand noch einige der ehemaligen Grenzsteine. Foto: Rolf Strohm

Eine Grenzwanderung bot landschaftliche und geschichtliche Besonderheiten.

Eine muntere Schar von heimatgeschichtlich interessierten „Grenzgängern“ unter der bewährten Führung von Frieder Blum erwanderte nun auch die zweite, diesmal 16 Kilometer lange Etappe der Grenzwanderung rund um die insgesamt 23 Kilometer lange Gemarkungsgrenze von Gersbach, die mit 2409 Hektar die flächenmäßig umfangreichste Gemarkung des Landkreises Lörrach ist.

Wie eine Expedition

Der Grenzverlauf gilt als geschichtlich interessant, weil er überwiegend entlang der jahrhundertelang bestehenden Grenze zwischen dem katholischen Vorderösterreich mit den Dörfern Häg, Zell, Todtmoos und Wehr und der evangelischen Markgrafschaft mit den Dörfern Gersbach, Hasel und Raitbach verläuft.

Die Wanderung glich einer Expedition. Denn die Grenzlinie zu den hier angrenzenden Gemeinden Zell, Raitbach, Hasel und Wehr verläuft nur selten auf Wanderwegen. Immer wieder mussten sich die Wanderer an steilen Waldhängen regelrecht durch Unterholz und Bodenbewuchs hocharbeiten oder wie im Bereich Stegmühle Furten über Bäche herstellen, um trockenen Fußes ans gegenüberliegende Ufer zu gelangen.

Streit um Land und Religion

Die durchaus sportliche Wanderung zeigte, wie vielseitig die Gersbacher Gemarkung ist und führte zu Einsichten über einstige Grenzstreitigkeiten um Landnutzungen oder Konflikte durch die unterschiedlichen Konfessionszugehörigkeiten entlang der ehemaligen Landesgrenze, die das Miteinander zwischen den Dörfern diesseits und jenseits der Grenze oft sehr erschwerten oder gar verhinderten.

Profunde Ortskenntnisse

Ohne die profunden Ortskenntnisse von Frieder Blum und dessen umfangreiche Mühen zur Erkundung des genauen Grenzverlaufs anhand von vorliegendem Kartenmaterial und von GPS-Daten zum Auffinden der Grenz- und Marksteine im oft unwegsamen Gelände, wäre das Angebot zur Grenzwanderung nicht möglich gewesen.

Das Grenzwanderangebot wurde erstmals 2013 vom Förderverein Gersbach auf die Beine gestellt und diesmal auf Initiative von Pfarrerin Ukrike Krumm von der Kirchengemeinde Gersbach stark unterstützt und publizistisch gefördert.

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