Die Backstube wird renoviert, neu gestaltet und kommt in jüngere Hände. Denn Ralf Glück übergibt zum 1. Januar seine „Bäckerei Glück“ an Yorck und Tara-Sophie Schüngel. Das Unternehmen wird ab dann den Namen „Bäckerei Konditorei Schüngel“ tragen.
Yorck und Tara-Sophie Schüngel übernehmen zum Jahreswechsel die Bäckerei am Fécampring. Das junge Ehepaar will den Traditionsbetrieb nach bewährtem Muster fortführen und handwerklich gefertigte Bäckerei- und Konditoreiwaren anbieten.
Die Backstube wird renoviert, neu gestaltet und kommt in jüngere Hände. Denn Ralf Glück übergibt zum 1. Januar seine „Bäckerei Glück“ an Yorck und Tara-Sophie Schüngel. Das Unternehmen wird ab dann den Namen „Bäckerei Konditorei Schüngel“ tragen.
Ralf Glück ist 65 Jahre alt und seit April offiziell Rentner. Zusammen mit seiner Ehefrau Angelika, die für das Büro zuständig war, hatte Glück sich vor mehr als zwei Jahren auf die Suche nach einem passenden Nachfolger gemacht. Das sei nicht leicht gewesen. Doch Glücks hatten Glück: Sie fanden Yorck Schüngel, der bereits seit eineinhalb Jahren in der Backstube mitarbeitet.
Mehrmals hätten sie ihr „Backhaus“ am Fécampring an eine Immobilienfirma oder Bäckereikette verkaufen können. Aber das wollten sie vermeiden, denn ihnen ging es stets um den Erhalt ihres Kleinbetriebs. Glücks wünschten sich einen Nachfolger, der wie sie selbst auf traditionelle Weise Brot, Brötchen, Kuchen und Torten backt. Bei ihrer intensiven Nachfolgersuche hatten sie bei der Unternehmensnachfolgebörse „nexxt-change“ ein Inserat geschaltet. Zu diesem Zeitpunkt lebten Yorck und Tara-Sophie Schüngel noch in Hamburg. Mit großem Interesse meldeten sie sich bei den Glücks.
„Die Selbständigkeit war immer unser Plan, und das Dreiländereck hat uns schon immer gefallen“, sagt der gelernte Bäcker und Konditormeister. Vor eineinhalb Jahren zog das junge Ehepaar also vom hohen Norden nach Rheinfelden. Schüngels bezogen die Wohnung über der Bäckerei, und Yorck Schüngel arbeitete dort mit, um ganz sicher zu sein, dass es für die Zukunft passt.
Recht schnell war für beide Parteien klar: Die Nachfolge und das Weiterbestehen der Traditionsbäckerei Glück ist gesichert. Der heute 38-jährige Yorck Schüngel hat seine Wurzeln in Nordrhein-Westfalen, arbeitete im mütterlichen Betrieb in Hagen und war im Alter von 19 Jahren der „jüngste Konditormeister Deutschlands“. Er wechselte später nach Hamburg, wo er eine große Kaffeehauskette mit 16 Standorten als Produktionschef leitete. Aus dieser Berufserfahrung heraus sieht er es als Glück, in Rheinfelden, direkt an der Schweizer Grenze, mit seiner Familie angekommen zu sein.
Yorck und Tara-Sophie Schüngel lieben die Arbeit in der Handwerksbäckerei und Konditorei. Sie wollen an Altem festhalten und es mit Neuem kombinieren. „Uns war es sehr wichtig, eine Betriebsgröße zu finden, in der wir den Großteil der Produktionsarbeit selber, ohne zusätzliches Personal, abdecken können, um so auch dem Personalmangel vorbeugen zu können“, verdeutlicht Schüngel.
Ralf Glück ging es bei der Übergabe auch um seine zwölf Mitarbeiter. Von ihnen sind weiterhin drei Mitarbeiter in der Produktion und sechs im Verkauf (einschließlich der Außenstelle im Norma in Nollingen). Eine Verkäuferin scheidet aus, und zwei Mitarbeiter gehen in den Ruhestand. Die Bäckerei Glück hat nur noch heute, 31. Dezember, geöffnet. Danach wird circa drei Wochen lang umgebaut und modernisiert – vom Fußboden bis zur Decke. Anschließend, sagt Yorck Schüngel, findet in der „Bäckerei Konditorei Schüngel“ eine Eröffnungswoche mit verschiedenen Aktionen statt. Während der Umbauphase gibt es in der Außenfiliale im Norma eine erweiterte Öffnungszeit: Montag bis Samstag von 5.30 Uhr bis 18 Uhr.
Der inzwischen verstorbene Bäckermeister Roland Glück hatte die Bäckerei Glück anno 1962 an der Alemannenstraße eröffnet, 1970 siedelte er in das neue Quartier Fécampring um. Am 1. Januar 1996 übernahm Bäckermeister Ralf Glück die Traditionsbäckerei von seinem Vater. Am 8. Dezember ist Ralf Glück mit dem „Goldenen Meisterbrief“ der Handwerkskammer ausgezeichnet worden.