Der Leiter der Geschäftsstelle des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors, Cihan Sinanoglu, sagte, neben der Migrationsdebatte im Wahlkampf sei ein weiterer naheliegender Grund die unterschiedliche Sicht auf den Nahost-Konflikt und "das, was nach dem 7. Oktober passiert ist". Migrationsforscherin Naika Foroutan nannte in diesem Zusammenhang Einschränkungen der Demonstrations- und Wissenschaftsfreiheit sowie Polizeigewalt - vor allem in Berlin - und den Aufstieg der AfD.
Von den muslimischen Menschen, die angaben, keine Diskriminierung erlebt zu haben, gaben 87 Prozent an, sie vertrauten der Polizei. Unter denjenigen, die angaben, häufig Diskriminierung durch Polizeibeamte erfahren zu haben, lag der Wert demnach lediglich bei 19 Prozent.
Der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor wird vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (Dezim) erstellt und durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Die empirische Forschung des Monitors legt nach Auskunft des Autorenteams auch deshalb einen besonderen Fokus auf die Erfahrungen der von Rassismus Betroffenen, damit diese nicht als "persönliche Anekdoten" banalisiert werden.