Um sich ein genaueres Bild von dem wachsenden Problem zu machen, führte das Ministerium erstmals eine Umfrage durch. Demnach horten Gemeinden die sterblichen Überreste von geschätzt etwa 60.000 Toten - wobei nicht alle der nicht abgeholten Gebeine gezählt würden.
"Kodokushi" (Einsamer Tod) ist in Japan seit längerem ein ernstes gesellschaftliches Problem. Die Bevölkerung schrumpft und altert im Rekordtempo. Im vergangenen Jahr fiel die Zahl der Geburten erstmals unter die Marke von 800.000 Babys, zugleich stieg die Zahl der Sterbefälle auf das Rekordhoch von rund 1,6 Millionen. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung ist inzwischen älter als 65 Jahre. Während sich in früheren Zeiten die Jüngeren um die Alten kümmerten, geht der Trend heute zur Kernfamilie. Zugleich leben immer mehr Menschen als Folge der Überalterung und veränderter Lebensgewohnheiten allein. Von diesem Trend sind Millionen Seniorinnen und Senioren betroffen.