Werksschließungen und Kündigungen stehen im Raum. Aber auch bei anderen Herstellern ist die Lage angespannt. "Die Stimmung in der Autoindustrie ist im Sturzflug", sagte jüngst Anita Wölfl, vom Münchener Ifo-Institut.
"Die Ankündigungen von Werksschließungen besorgen mich sehr", sagte der scheidende Industriekommissar Thierry Breton dem "Handelsblatt". Die Lage der Branche sei "nicht rosig", es bringe nichts, sie zu beschönigen. Breton führt die Krise darauf zurück, dass es europäischen Herstellern nicht gelingt, ihre Kunden von der Elektromobilität zu überzeugen. Es müsse darum gehen, "unser Know-how, unsere Innovationskraft und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren und zu erhalten", forderte der französische Kommissar.
Wettbewerbsfähigkeit oben auf Tagesordnung
Europas Wettbewerbsfähigkeit ist längst in der Chefetage angekommen: "Es besteht ein breiter Konsens darüber, dass dieses Thema ganz oben auf unserer Tagesordnung stehen und im Mittelpunkt unseres Handelns stehen muss", sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei der Vorstellung des Berichts in Brüssel. Eine Frage bleibt aber: Woher soll das ganze Geld kommen?
Historisch gesehen wurden laut Draghi in Europa etwa vier Fünftel der produktiven Investitionen aus der Privatwirtschaft und das verbleibende Fünftel von der öffentlichen Hand getätigt. Draghi spricht sich dafür aus, dass die EU-Staaten Geld in die Hand nehmen sollten, um grenzüberschreitende Projekte zu finanzieren. Von der Leyen sagt, gemeinsame EU-Projekte könnten entweder über die Beiträge der EU-Staaten finanziert werden oder es seien mehr EU-Eigenmittel erforderlich.