Grenzach-Wyhlen 45 Jahren Zusammenschluss von Grenzach und Wyhlen

Die Oberbadische
Das Rathaus mit den umliegenden Gebäuden bildet den historischen Ortskern von Grenzach. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Grenzach-Wyhlen (mh). Langsam kann man an die Planungen für das Goldjubiläum

Grenzach-Wyhlen (mh). Langsam kann man an die Planungen für das Goldjubiläum gehen: Im Jahr 1975 Jahren erfolgte im Zuge der Kommunalreform der Zusammenschluss von Grenzach und Wyhlen. Zwar überwiegen die Gemeinsamkeiten, doch hie und da blitzt auch heute noch durch, dass die Vereinigung der beiden Dörfer nicht ganz reibungsfrei verlief.

An den Zunftabenden der beiden Narrenzünfte in Grenzach und Wyhlen wird es evident: Närrisch gespitzte Pfeile fliegen von Ost nach West und umgekehrt. Da wird über den jeweiligen anderen Ortsteil hergezogen. Denn was sich liebt, das neckt sich.

Zum 1. Januar jährte es sich zum 45. Mal, dass sich die damals selbstständigen Gemeinden, das stark industriell geprägte Grenzach mit den weltweit tätigen Konzernen Roche, BASF (früher Ciba-Geigy, Ciba) und DSM sowie das eher landwirtschaftlich strukturiert Wyhlen zusammengegangen sind. Dies nicht ganz freiwillig. Noch heute berichten Zeitzeugen über teils heftige Geburtswehen, an deren Ende die neue Doppelgemeinde Grenzach-Wyhlen entstand.

Die Gemeindereform in Baden-Württemberg war die Triebfeder dieses „der Vernunft gehorchenden“ Zusammenschlusses, wie ein Zeitgenosse berichtet. Von 1975 bis 1999 stand Hans-Joachim Könsler, der zuvor vier Jahre Bürgermeister in Wyhlen war, der Doppelgemeinde vor. Es folgte Jörg Lutz (1999 bis 2014), heute Oberbürgermeister in Lörrach, und seit 2014 steht Tobias Benz an der Verwaltungsspitze.

Dabei wäre es seinerzeit beinahe eine „Ménage-àtrois“ geworden, denn mit im Boot war zunächst noch Herten. Doch die Hertener erlagen schließlich dem Werben der Stadt Rheinfelden, welche als Mitgift eine Mehrzweckhalle in die Ehe einbrachte.

In 45 Jahren Grenzach-Wyhlen ist inzwischen vieles zusammengewachsen. Manche Vereine und Organisationen aus beiden Ortsteilen haben sich zusammengetan, andere gehen nach wie vor getrennte Wege.

Viel Trennendes liegt zudem in der Historie: Grenzach gehörte ehedem zur evangelisch geprägten Markgrafschaft, Wyhlen zum katholischen Vorderösterreich.

Die Doppelgemeinde zählt inzwischen mehr als 15 000 Einwohner, Tendenz weiter steigend. Sie verfügt obendrein über eine Infrastruktur auf kleinstädtischem Niveau und einen hohen Freizeitwert. Hinzu kommt, dass mit der Buslinie 38 seit einigen Jahren zusätzlich zur Bahn eine exzellente Nahverkehrsanbindung nach Basel besteht.

Wie dichtete einst Werner Richter? „Sunnig Fleckli, Buchs und Räbe, z’Grenzach-Wyhle losst sich‘s läbe.“ Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading