Grenzach-Wyhlen Alter Mammutbaum wird gefällt

Tim Nagengast
Dieses Foto vom Wintereinbruch am 22. November zeigt den angeschlagenen Zustand des Mammutbaums. Nach Schneebruch sind Äste in den öffentlichen Raum gefallen, ein weiterer großer Ast neigt sich bedrohlich zu Boden. Foto: Rolf Rombach

Der mächtige, mehr als 100 Jahre alte Baum im Grenzacher Bertlingen wird am Freitag abgesägt. Diesmal wirklich. Das Landesdenkmalamt hat die bevorstehende Fällung genehmigt. Beim Wintereinbruch vor wenigen Monaten waren große Äste auf den Gehweg gefallen.

Das seit fünf, sechs Jahren währende Hin und Her um den ortsbildprägenden Baumriesen im Bertlingen neigt sich dem Ende entgegen. Am Freitag, 28. Februar, wird der Mammutbaum auf dem Grundstück der historischen Villa (Bertlingen 2) gefällt. Dafür muss die Straße von 8 bis 16 Uhr vollgesperrt werden. „Als Gemeinde haben wir keine Handhabe gegen die Fällung“, stellt Bürgermeister Tobias Benz auf Anfrage klar, wohlwissend, dass das Thema eine gewisse Brisanz aufweist. Nicht erst seit der Fällung einer rund 300 Jahre alten Blutbuche vor zwei Jahren an der Schlossgasse reagieren Teile der Öffentlichkeit empfindlicher als früher.

Die bereits Anfang Dezember geplante Fällung des Baumes war von der Unteren Denkmalschutzbehörde (UDB) zunächst untersagt worden, nachdem festgestellt worden war, dass der Baum zur denkmalrechtlich mitgeschützten Gartenfläche der Villa gehört und zu dem Zeitpunkt keine denkmalrechtliche Genehmigung eingeholt worden war, wie Stefan Heigl von der Pressestelle des Landratsamts auf Anfrage ausführt. Der Eigentümer der Villa habe den entsprechenden Antrag dann Ende Januar eingereicht. Nach Anhörung des Landesamts für Denkmalpflege stünden der Erteilung der denkmalrechtlichen Genehmigung für die Beseitigung des Mammutbaums keine denkmalfachlichen Bedenken entgegen, sagt Heigl. Andere Belange als die denkmalrechtlich relevanten seien in diesem Verfahren nicht zu prüfen. Die UDB sei demnach zur Erteilung der denkmalrechtlichen Genehmigung verpflichtet. Deshalb habe die UDB die Erlaubnis zur Fällung des Mammutbaums erteilt, hält Heigl fest.

Befeuert durch die Sozialen Medien und darüber verbreitete Gerüchte hatte der Baumriese es in den vergangenen Jahren immer wieder geschafft, fast zum „Politikum“ zu werden. Weil der Eigentümer den alten Baum bereits mehrfach hatte fällen lassen wollen, waren immer wieder Stimmen laut geworden, die einen Erhalt des vermutlich höchsten Baums innerhalb der Grenzacher Bebauung gefordert hatten. Sowohl im Gemeinderat als auch in der Öffentlichkeit waren der Baum und sein ungewisses Schicksal zuletzt ein immer wieder „aufploppendes“ Thema. Dieses Schicksal ist nun endgültig besiegelt.

Beim Wintereinbruch Ende November hat der Mammutbaum ohnehin unübersehbaren Schaden genommen. Mehrere starke Äste hatten unter der Schneelast nachgegeben und waren im öffentlichen Straßenraum gelandet. Ein weiterer großer Ast hängt seither nach unten.

Nach Auskunft eines Mitglieds der Eigentümerfamilie stellt der Baum ein Sicherheitsrisiko dar.

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