Grenzach-Wyhlen „An Wyhlen lieb’ ich einfach alles“

Die Oberbadische
Ralf Zwettler-Modrok ist neuer Regionalteamleiter des Wohnverbunds Grenzach-Wyhlen. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Projekt „In Wyhlen zuhaus“: Wohnverbund befragt geistig Behinderte zu ihrem Leben in der Gemeinde

Grenzach-Wyhlen (ste/rzm). Wie leben geistig behinderte Menschen in Wyhlen? Dazu hat der Wohnverbund Grenzach-Wyhlen im Rahmen des Projekts „In Wyhlen zuhaus“ 16 Bewohner der Außengruppe Himmelspforte befragt. An einem gemeinsamen Stand soll im Rahmen des Aktionstags der Aktion Mensch am 3. Mai mit den Bürgern über Inklusion gesprochen werden.

Seit gut zehn Jahren leben in vier Wohngemeinschaften im Klostergebäude der Himmelspforte bis zu 16 Menschen mit geistiger Behinderung, die zwar äußerst selbstständig sind, aber vom St.-Josefshaus unterstützt werden. In den vergangenen drei Monaten wurden sie von Ralf Zwettler-Modrok, dem neuen Regionalteamleiter des Wohnverbunds Grenzach-Wyhlen, im Rahmen des Projekts „In Wyhlen zuhaus“ zu ihrem Leben in Wyhlen befragt. Dabei wurden sie als Experten um ihre Einschätzung der Gemeinde gebeten. „Sie kennen sich schließlich am besten aus“, weiß Zwettler-Modrok.

Die Ergebnisse der Befragungen, Begehungen und Fahrradbefahrungen sind äußerst vielschichtig – und das wird bildlich dargestellt deutlich: Auf einer Landkarte von Wyhlen finden sich zahlreiche Texte, Fotos und jede Menge Smileys, die die für die Teilnehmer wichtigsten Orte in Wyhlen darstellen: vorwiegend die des täglichen Bedarfs wie Geschäfte, Rathaus, Kirche oder Sportplatz.

Die Befragung lief über Fragebögen, aber es durfte auch frei erzählt werden: „An Wyhlen lieb’ ich einfach alles“, sagte etwa Sandra Merkle. Ihr Freund meint allerdings relativierend, dass der Weg hoch zu ihrer Wohngemeinschaft in der Himmelspforte schon ein wenig flacher sein könnte. Für Volker Sütterlin stehen in Wyhlen seine Belange als Fahrradfahrer im Vordergrund. So hat er im Rahmen des Projekts einen detaillierten Plan entworfen, der zeigt, wie der Verlauf eines Radwegs an der Kreuzung zur Klosterstraße aussehen könnte.

In Summe war das Fazit positiv und das hat auch Zwettler-Modrok überrascht: „Ich hätte gedacht, dass es mehr zu nörgeln gibt.“ Die detaillierte Auswertung der Fragebögen und Interviews steht noch aus.

Bewohner und Mitarbeiter der Himmelspforte und Teilnehmer des Projekts beteiligen sich am Aktionstag der Aktion Mensch und sind am Samstag, 3. Mai, mit einem Stand an der Kreuzung „In den Abtsmatten/Gartenstraße“ vertreten. Dort wollen sie bei einer Tasse Kaffee mit den Bürgern über Inklusion sprechen.

Regionaler Aufhänger sind die bepinnte Landkarte, die vor Ort ausgestellt wird und von 9 bis 12 Uhr in Augenschein genommen werden kann, und die darin dargestellten Sichtweisen der behinderten Bewohner Wyhlens.

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