Grenzach-Wyhlen Antike römische Straßenstation muss weichen

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Diesen Fußweg am Bahndamm wird es nicht mehr geben, sobald die Bauarbeiten dort beginnen. Foto: Rolf Reißmann

Verkehr: Vorarbeiten für den Bau der Ortsumgehungsstraße für Wyhlen beginnen bald

Grenzach-Wyhlen -  Mit einem Spaziergang entlang des Altrheins bis hin zum Unterstand für die Vogelbeobachtung oder zur römischen Straßenstation sollte man nicht mehr allzu lange warten. Der Grund: In diesem Jahr beginnen in dieser Gegend die großen Veränderungen wegen des Baus der Ortsumgehungsstraße für Wyhlen.

Die erste Bäume am Naturschutzgebiet sind bereits gefällt. Der Bau der neuen Bundesstraße 34 rückt also spürbar näher. Der schmale Fußweg direkt an der Südseite des Bahndammes zwischen Bahnübergang und der Unterführung am Maienweg ist noch begehbar.

Nach den Planungen wird die Bundesstraße vom Hertener Loch herführend hinter dem Wertstoffhof künftig zunächst weiter geradeaus verlaufen und dann mit einer leichten Linkskurve vor dem heutige Bahnübergang an die Südseite der Gleise einschwenken. Zwischen dem jetzigen Bahnübergang und der Brücke am Maienweg bleibt sie unmittelbar am Bahndamm, dann schwenkt sie leicht nach Süden ein und entfernt sich von den Gleisen.

Um die schmalste Stelle an der Schlucht am Altrhein zu überwinden, entsteht dort eine Stützmauer. Auf einer Brücke überquert sie den Fuß- und Radweg oberhalb des Ufers. Nach Süden hin erhält die Straße eine Lärmschutzwand, um das Naturschutzgebiet so gut wie möglich vom Straßenlärm abzuschirmen.

Leider wird deshalb für die neue Straßenführung auch die alte römische Straßenstation verschwinden müssen, sie kann an ihrem jetzigen Platz nicht verbleiben. Was genau mit diesem Überbleibsel aus römischer Zeit geschieht, ist noch nicht entschieden. Entweder wird sie umgesetzt an eine andere Stelle oder sie wird abgebaut. Bernhard Greiner, Archäologe und -  in der Nachfolge von Erhard Richter - auch ehrenamtlich Beauftragter des Landesamtes für Denkmalpflege, empfiehlt, im Areal rund um den Bahnübergang herum unbedingt Grabungen vorzunehmen. „Dort ist bisher sehr wenig zielstrebig untersucht worden. Wenn der alte Straßendamm aufgerissen wird, sind schon einige Funde zu erwarten, schließlich verlief dort eine alte römische Straße in Richtung Osten,“ meinte er.

Eine gezielte Suche sei sicherlich gut möglich, weil für den eigentlichen Straßenbau auch eine Baustraße angelegt wird, um die Baustelle zu erreichen. Dafür wird es ebenfalls Bodenbewegungen geben. Doch bis die Arbeiten beginnen, vergeht noch einige Zeit, denn dies wird die letzte Ertappe zur Anbindung der Ortsumgehung sein.

Im Juli 2021 beginnt der Bau der Brücke zur Überquerung des aus der Bahnunterführung herausführenden Geh- und Radweges. Verbunden in dies mit dem Bau der Stützmauer, um die Schlucht am Altrhein zu überqueren. Dann wird dieses Gebiet für Spaziergänger gesperrt. Wer dann zum Unterstand für die Vogelbeobachtung oder zur römische Straßenstation gehen möchte, muss den Weg vom Wertstoffhof her nehmen.

Neben der neuen Straße wird der Gehweg wieder entstehen, aber in etwas anderer Lage. Eingriffe in den Gehölzbestand an der Schlucht zum Altrhein sind unvermeidlich. Unberührt bleibt das abseits liegende Gelände um den Vogelbeobachtungsstand. Der Weg oberhalb des Ufers bis zur Straße am Wasserkraftwerk bleibt erhalten, wird aber während der Bauzeit eingeschränkt.

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