Grenzach-Wyhlen Arbeiten und sich wohlfühlen

Die Oberbadische

Roche will mit neuem Zentralgebäude „Fritz“ Maßstäbe setzen

„Es ist kein Denkmal, es ist ein Zweckbau“, sagte Architekt Emanuel Christ am Mittwoch bei der Einweihung des „Fritz“ getauften neuen Multifunktionsgebäudes der Firma Roche (wir berichteten). Das Gebäude soll Maßstäbe setzen – in architektonischer wie auch in technischer Hinsicht. Der Name ist eine Reminiszenz an Fritz Hoffmann, Gründer des Unternehmens.

Von Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen. Das „Fritz“ ist von einer elementaren, einfachen Struktur, bei der die Grundidee der Roche-Bauphilosophie von Salvisberg weitergedacht wurde. Im Grunde genommen sei es eine Box, so Christ, aber „eine Magic Box“.

Das Gebäude mit einer Grundfläche von 52 mal 37 Metern ist frei von Stützpfeilern und ermöglicht Aus- und Durchblicke. Zudem wird das „Fritz“ der neue zentrale Anlaufpunkt bei Roche sein. Der Zaun zur Emil-Barell-Straße hin ist bereits verschwunden. Das Pharmaunternehmen öffnet sich hin zur Gemeinde – mithin auch ein Bekenntnis zum Standort. Große Grünflächen lassen das erahnen, was Roche-Vorstand Hagen Pfundner betont hatte: „Wir wollen den Standort grüner machen.“

Bei der Gestaltung der Arbeitsplätze wurde vollkommen neu gedacht: Das „Fritz“ soll der Ausdruck dessen sein, was Roche unter „New Work“ versteht. Auf den lichtdurchfluteten Stockwerken soll eine Synthese aus sozialer Interaktion, Individualarbeit und Erholung entstehen. Dabei ist das „Fritz“ hochtechnisiert. „Die Pandemie hat uns darin bestätigt, Auslöser ist sie nicht gewesen“, stellte Pfundner klar.

Pflanzeninseln und „Creative Labs“

Im Erdgeschoss befindet sich neben der Empfangslobby ein Restaurantbereich, der für Erholung und Dialog gleichermaßen sorgen soll. Die vier darüberliegenden Stockwerke mit insgesamt 100 Büro- und 300 flexiblen Arbeitsplätzen bieten unzählige Möglichkeiten zum – auch hybriden – Austausch an, haben aber auch Orte des Rückzugs. Eigens wurden neuartige Raumelemente entwickelt: „Forest Circles“, das sind große Pflanzeninseln mit korkbezogenen Sitzbänken, daneben finden sich flexible Arbeitsstationen, so genannte Creative Labs und „Meeting-“ oder „Silent Hubs“. Hier können sich Mitarbeiter zurückziehen, wenn es um Besprechungen und Konferenzen geht.

Die Arbeitsbereiche ähneln teilweise eher einem Wohnzimmer: Da steht eine loungeartige Sitzgruppe, alles in unterschiedlicher Gestaltung und Farben, nüchterne Büroatmosphäre kommt dabei nicht auf. Dennoch: Ein Wohnhaus ist das „Fritz“ nicht, wie Pfundner betonte, aber man wollte eine Atmosphäre schaffen, „in der unsere Mitarbeiter sich wohlfühlen und ihr kreatives Potenzial ausschöpfen können“. Mit diesem Gebäude setze Roche Maßstäbe für die Arbeitswelt der Zukunft, lobte denn auch Bürgermeister Tobias Benz.

Ressourcenschonendes Gebäude

Zudem ist mitten im „Fritz“ ein doppelstöckiges, dreifach teilbares Forum, das Platz für bis zu 550 Personen bietet.

Beim Neubau setzte Roche auf Nachhaltigkeit. Das Augenmerk wurde auf Langlebigkeit und Ressourcenschonung gelegt. So sei weitgehend auf Verbundwerkstoffe verzichtet worden; die verwendeten Materialien sind dem Unternehmen zufolge in der Regel up- und recycelbar. Ebenso setzt Roche auf energieeffiziente Technik.

Mit dem „Fritz“ ist das Herzstück der Neu- und Umgestaltung des Roche-Campus in Grenzach-Wyhlen entstanden. Insgesamt hat das Pharmaunternehmen 80 Millionen Euro am Standort investiert, davon 60 Millionen allein ins „Fritz“ .

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