Grenzach-Wyhlen Ausbildungsbörse muss pausieren

Manfred Herbertz

Schulzentrum: Schüler bekommen Broschüre mit QR-Codes und telefonische Beratungszeitfenster

Im Frühjahr 2021 wird es am Schulzentrum coronabedingt keine Ausbildungsbörse geben. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagen die Vorsitzende des Freundeskreises der Realschule, Tosca Vogt, und Realschulrektor Christoph Bigler unisono. Aber man hat sich eine Alternative überlegt.

Grenzach-Wyhlen. Es wäre die zwölfte Auflage der beliebten Börse am Schulzentrum gewesen, doch die Pandemie lässt keine Planung einer Präsenzveranstaltung zu. Auch wenn man jetzt noch nicht genau wisse, wie sich die Corona-Situation entwickelt, sei es angesichts des benötigten Vorlaufs aussichtslos, darauf hin zu planen, sagte Bigler.

Kein „Hineingrätschen“ in andere digitale Börsen

Den Gedanken, selbst eine virtuelle Börse auszurichten, hatte man relativ schnell verworfen. „Dazu sind unsere Ressourcen nicht ausgelegt und wir wollen auch nicht bei den beiden anderen Börsen hineingrätschen“, sind sich Vogt und Bigler einig. Da die Ausbildungsbörse im Schulzentrum stets vom Ehrenamt geprägt gewesen sei und man sich bemüht habe, meist regionale Partner ins Schulzentrum zu holen, sei die Idee schnell vom Tisch gewesen. „Zumal beispielsweise mit der Cult-Messe in Lörrach oder der Ausbildungsbörse in Weil am Rhein virtuelle Ausbildungsbörsen professionell aufgezogen werden, auf die wir gerne verweisen“, sagte die Vorsitzende des Freundeskreises.

Um aber das Informationsangebot in der Regio auszubauen, gingen die Überlegungen in eine andere Richtung. Da die Broschüre zur Ausbildungsbörse im abgelaufenen Jahr 2020 bereits mit sogenannten QR-Codes versehen gewesen sei, die den Interessenten automatisch auf eine Internetseite des betreffenden Unternehmens gelenkt hatte, will man dieses Prinzip nun ausbauen. So kann die Broschüre auch ohne Börse vor Ort den Zweck erfüllen, Interessenten zusammenzubringen. Denn die Information über das Unternehmen soll in dem Heft, das wieder in gedruckter Form erscheint, um ein Zeitfenster erweitert werden. In diesem können Schüler die Firmen telefonisch erreichen und sich so zu Ausbildungsmöglichkeiten beraten lassen. Diese Aktion findet vom 8. bis 13. März 2021 statt.

Eltern sollen mit ins Boot

Die Broschüre soll gleichermaßen Information für Eltern wie auch für Schüler bieten, sagte Vogt, deswegen werde man dieses kleine Heft in die Klassenpflegschaften hineinbringen.

Bigler betont, die Broschüre werde zudem – wie bisher auch immer – im Unterricht besprochen und so die Schüler darauf hingelenkt. Wichtig sei, die Eltern mitzunehmen, sagte Tosca Vogt, denn Eltern seien die besten Berater ihrer Kinder, wenn es um die Berufswahl gehe.

Kooperationspartnerschaft lebt weiter

Am Rande des Gesprächs über die Bildungsbörse wies Bigler auf die Kooperationspartnerschaften hin, welche die Realschule mit einem Dutzend Unternehmen in der Regio unterhält. Von diesen Firmen kamen bisher regelmäßig Azubis in die Schule und berichteten in den achten und neunten Klassen über ihre Ausbildung und Ausbildungsberufe in den jeweiligen Unternehmen. „Das wollen wir jetzt in Coronazeiten digital machen“, sagt Schulleiter Bigler. Der Glasfaseranschluss am Schulzentrum mache dies künftig möglich. So sollen jeweils an einem Nachmittag fünf Videokonferenzen stattfinden. Die Schüler müssen dann an drei Konferenzen ihrer Wahl teilnehmen.

Brandbeschleuniger für die Implementation digitaler Unterrichtsmittel

Der Freundeskreis der Realschule werde sich hierbei bei der Ausstattung finanziell beteiligen, sichert Tosca Vogt zu. Zumal mit diesem Projekt auch die Erziehung in der digitalen Welt vorangetrieben werde, wie Bigler betonte. Vor diesem Hintergrund könne man Corona fast schon als „Brandbeschleuniger“ für die Implementation digitaler Unterrichtsmittel bezeichnen. Jetzt müsse man noch eine geeignete, datenschutzrechtlich sichere Plattform finden, auf der diese Konferenzen stattfinden können, um die Vertraulichkeit zu schützen, sagte Bigler.

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