Grenzach-Wyhlen Aushub stoppt wochenlang

Die Oberbadische

Keßlergrube: Aus statischen Gründen konnte den ganzen April nicht gearbeitet werden.

Grenzach-Wyhlen - Die Aushubarbeiten im Roche-Perimeter der ehemaligen Keßlergrube sind bereits Ende März aus Sicherheitsgründen für mehrere Wochen unterbrochen worden. Wie Roche jetzt mitteilt, war die statische Stabilität der Grube nicht mehr gegeben, da sich einige der eingebauten Querstreben („Steifen“) stärker als zulässig verformt hatten.

Dies wurde beim Einbau der letzten Steifen aus dem bereits sanierten Baufeld Nord in das Baufeld Süd festgestellt, wie Roche mitteilt.

In den darauffolgenden Wochen wurden alle Steifen, die aus je drei einzelnen Segmenten bestehen, sowie alle einzelnen Verbindungen detailliert kontrolliert, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Alle Steifen, die außerhalb der Einbautoleranzen lagen, seien durch neue ersetzt worden.

Bevor die Installation der neuen Steifen erfolgen konnte, mussten die einzelnen Segmente in den Schwarzbereich eingeschleust und dort vormontiert werden. Die ausgetauschten Steifen wurden demontiert, gereinigt und ausgeschleust. Zudem wurden die Verbindungsschrauben aller Segmente erneuert und die statische Durchbiegung kontrolliert.

Die erwähnten Maßnahmen hatten eine mehrwöchige Unterbrechung der Aushubarbeiten zur Folge. Nach statischer Überprüfung sei die Wiederaufnahme der Aushubarbeiten in Baufeld Süd am 7. Mai erfolgt, wie Roche mitteilt. Diese werden voraussichtlich im September abgeschlossen sein.

64 Prozent sind „draußen“

Aufgrund des Stopps ist die Aushubmenge seit Ende März unverändert: Aus dem Baufeld Süd wurden rund 28 000 Tonnen Erdmaterial herausgeholt (rund 30 Prozent der Gesamtmenge dieses Baufelds) und zur thermischen Entsorgung transportiert. Insgesamt sind nach Angaben von Roche aktuell rund 208 000 Tonnen teils unbelastetes und teils belastetes Erdreich in gasdichten und havariesicheren Spezialtransportcontainern zur thermischen Entsorgung weggebracht worden. Das entspricht rund 64 Prozent des planerischen Gesamtaushubs von rund 325 000 Tonnen.

Zeit für Wartungsarbeiten

Die Unterbrechung der Aushubarbeiten wurde für Wartungsarbeiten an den Maschinen (beispielsweise am Seilkran auf dem Schiffsanleger) und der technischen Einrichtungen genutzt. Auch wenn in dieser Zeit kein Aushub stattfand, musste der Betrieb im Inneren der Einhausung, insbesondere der Abluftreinigungsanlage, aber auch der Grundwasserreinigungsanlage in der Halle auf dem Schiffsanleger weiterhin sichergestellt bleiben.

Ausblick

Aushub und Rückverfüllung des Baufeldes Süd, des zweiten von drei Baufeldern, können voraussichtlich bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden, schreibt Roche. Als dritter und letzter Bauabschnitt wird nach der Umsetzung der Schleusen mitsamt der Logistikfläche das Baufeld Mitte saniert. Die Sanierungsarbeiten dauern voraussichtlich bis Ende 2020. Anschließend will Roche den sanierten Bereich für eine mögliche gewerblich-industrielle Folgenutzung herrichten. Zusätzlich müssen Rückbaumaßnahmen erfolgen und das Areal verkehrstechnisch wieder erschlossen werden. Diese Arbeiten werden laut Mitteilung voraussichtlich im Jahr 2021 in Angriff genommen.

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