„Die jungen Musiker spielen einen halben Ton tiefer als in modernen Orchestern üblich“, stimmte der Veranstalter und Geiger Helmut Bauckner das Publikum auf das weichere Klangbild des Landesjugend-Barockorchesters Baden-Württemberg ein. Darmsaiten bei den Streichern, ein Spiel ohne Schulterstütze oder eine zur Mitte hin orientierte Bogenhaltung sind weitere Merkmale einer Musizierweise, mit der sich die jungen Musiker im Alter von 13 bis 21 Jahren der klingenden Barockzeit annäherten. Betreut wurden sie in der jüngsten Arbeitsphase von Gerd-Uwe Klein, Daniela Helm, Ulrike Kaufmann, Juris Teichmanis und Carsten Lorenz, der in einigen Werken einfühlsam auch den exponierten Cembalopart übernahm. Das Orchester musizierte stilgemäß durchweg ohne Dirigent.
Gleich zu Anfang konnte der versierte Hörer von Barockmusik ungewöhnliche Klänge wahrnehmen. So verblüffte William Lawes in der Fantasia seiner Suite Nr. 1 in c-Moll mit gewagten Dissonanzbildungen. Zupackende Tuttiklänge und intonationssichere Hörner waren in den Ecksätzen von Karl Friedrich Abels Symphonie Op. 10 Nr. 5 in D-Dur zu hören.