Grenzach-Wyhlen Benz will Bürger transparent informieren

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Auch in Grenzach-Wyhlen sollen Voruntersuchungen erfolgen, ob eine Geothermie-Anlage umsetzbar ist.                                                                                                                                                                                                                                                     Foto: Jan Woitas/dpa

„geo2riehen“: Voruntersuchungen für Riehener Geothermie-Projekt auch in Teilen von Grenzach-Wyhlen.

Grenzach-Wyhlen - Die Wärmeverbund Riehen (WVR) AG betreibt in Riehen bereits seit längerer Zeit eine Geothermie-Anlage, diese soll nun im Rahmen des Ausbaus der erneuerbaren Energien erweitert werden. Für dieses Projekt „geo2riehen“ planen WVR und die Industriellen Werke Basel (IWB) Voruntersuchungen im Untergrund von Riehen, Bettingen, großen Teilen Basels, in Birsfelden, Münchenstein und Muttenz sowie in Teilen von Grenzach-Wyhlen.

Ziel der Untersuchungen sei es, so eine Pressemitteilung der Gemeinde Grenzach-Wyhlen, die Möglichkeiten einer weiterführenden Nutzung von Erdwärme und natürlich vorkommendem Heißwasser für den Ausbau erneuerbarer Energien zu erkunden. Dabei komme die sogenannte 3D-Seismik zur Anwendung, die ein dreidimensionales Bild des Untergrunds erstelle.

Bürgerinfo geplant

Mit der Gemeinde sei abgestimmt worden, dass hierzu eine Bürgerinformationsveranstaltung stattfinden soll, in der über das Projekt und die Voruntersuchungen ausführlich informiert wird. Zu dieser sollten neben der Öffentlichkeit besonders die Bewohner im Untersuchungsperimeter eingeladen werden.

Erst im Nachgang dazu sollten die betroffenen Eigentümer, deren Grundstücke für die Untersuchung mit den Messgeräten, rund zehn Zentimeter großen Geophonen, betreten werden sollen, ein weiteres Mal angeschrieben werden. Dies mit der Bitte, innerhalb einer angemessenen Frist und auf freiwilliger Basis die Einwilligung hierfür zu erteilen.

Anschreiben gegenstandslos

Die Gemeindeverwaltung habe nun davon erfahren, so die Mitteilung, dass IWB und WVR die Grundstückseigentümer bereits angeschrieben hat und um Rücksendung der Einwilligung bis 5. Dezember gebeten hat. Dies habe zu zahlreichen Nachfragen von Bürgern bei der Verwaltung geführt. „Wir haben daraufhin sofort Kontakt mit dem Vorhabenträger aufgenommen und auf die Einhaltung der getroffenen Vereinbarungen hingewiesen“, erklärt Bürgermeister Tobias Benz.

Die Anschreiben an die Bürger seien daher gegenstandslos. Es bleibe dabei, dass zunächst eine Bürgerinformation unter Einhaltung der Coronabestimmungen stattfinden soll. Hierzu werde die Vorhabenträgerin nach Abstimmung der Gemeinde mit ausreichendem Vorlauf einladen.

Aufgrund der Pandemie regt die Gemeinde an, neben der Präsenzveranstaltung ein digitales Informationsangebot per Videokonferenz durchzuführen. Erst danach wird es ein weiteres Anschreiben geben, dem die freiwillige Einwilligungserklärung beigefügt ist, die innerhalb einer angemessenen Frist zurückzuschicken ist.

Die Gemeinde unterstützt das Geothermie-Projekt „grundsätzlich, um den Klimaschutz im Dreiländereck voranzubringen und sieht es als Chance an, Daten über Erdwärmepotentiale zu erhalten“. Man lege aber „großen Wert darauf, die Bürgerschaft transparent und mit ausreichend Vorlaufzeit zu informieren“, heißt es weiter. „Dies ist die entscheidende Voraussetzung, dass die Voruntersuchungen dieses interessanten Projektes auf eine gute Resonanz stoßen“, betont Benz. Die Gemeinde habe diese Bedingungen auch gegenüber dem Regierungspräsidium Freiburg als Genehmigungsbehörde für die Voruntersuchungen zum Ausdruck gebracht.

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