Der vom Zoll und der Staatsanwaltschaft erhobene Vorwurf, er hätte die Leute fest einstellen sollen, sei widersinnig. „Damit hätte ich mich erst recht strafbar gemacht, denn die Arbeitsagentur verweigerte ja die Arbeitsbewilligungen“, betonte der frühere Geschäftsführer.
71 Fälle in 15 Monaten
Der Staatsanwalt hatte für den Tatzeitraum von 15 Monaten 71 Fälle von Sozialversicherungsbetrug aufgelistet. Dabei soll eine Summe von 508 128 Euro nicht abgeführt worden sein. „Schon das kann nicht stimmen, denn in dem Zeitraum habe ich nur 656 000 Euro an die Gesellschafter ausgezahlt.“
Kein Zeuge erscheint
Von den acht geladenen Zeugen – alles Rumänen – ist kein einziger zur Verhandlung gekommen. Das Schöffengericht unter Vorsitz von Dietrich Bezzel musste erkennen, dass die neben dem 61-Jährigen angeklagten Männer mit dem Hauptvorwurf nur wenig zu tun hatten. Das Verfahren gegen den 38 Jahre alten Bauleiter wurde daher eingestellt. Das Verfahren gegen den 43-jährigen Geschäftsführer der Hamburger Baufirma wird gegen eine Geldauflage von 10 000 Euro ebenfalls ad acta gelegt.
Die Verhandlung gegen den Hauptangeklagten wird fortgesetzt. Drei weitere Verhandlungstage sind terminiert (wir berichten noch).